Lübbecker Blasheimer-Markt könnte 2024 eine Wildwasserbahn bekommen

Lübbecke. Wenn der 453. Blasheimer Markt von Donnerstag, 5., bis Sonntag 8. September, wieder mehr als 300.000 Menschen aus der ganzen Region und dem benachbarten Niedersachsen ins Lübbecker Land lockt, wird ein bekanntes Gesicht nicht mehr dabei sein: Malte Brosent, der seit 2019 als Marktmeister das größte heimische Volksfest organisierte, hat Lübbecke in Richtung Niedersachsen verlassen, um dort eine neue Stelle anzutreten. Das wurde am Mittwochabend während der Sitzung des Marktausschusses bekannt gegeben. Bereichsleiter Ordnung und Soziales, Ralf Stühlmeyer, und Ausschussvorsitzender Klaus-Jürgen Bernotat (CDU) hatten jedoch vorgebeugt und präsentierten dem Ausschuss gleich einen Nachfolger: Es handelt sich um den 27 Jahre alten Mirko Riemer, der am 1. Mai die Aufgaben seines Vorgängers übernommen hat. Er ist ein &bdquo;Hausgewächs“, denn er absolvierte in Lübbecke seine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten. Der in Hüllhorst lebende junge Mann kennt die Lübbecker Verwaltung bereits sehr gut. Er arbeitete zunächst fast ein Jahr lang im Lübbecker Schulamt, wo er für die Elternbeiträge zuständig war, anschließend wechselte er ins Ordnungsamt, wo er während der Corona-Zeit sehr willkommen war und wichtige Arbeit leistete, machte Ralf Stühlmeyer im Gespräch mit nw.de deutlich. Von hier sei der Weg zum Marktmeister für den Blasheimer Markt nicht mehr weit gewesen. Er habe sich sofort darauf beworben, als die Stelle intern ausgeschrieben war, so Riemer. Guter Teamgeist ist wichtig Als Hüllhorster sei er natürlich auch mit dem Blasheimer Markt groß geworden und immer Besucher des Marktes gewesen. Er kenne den Blama deshalb gut. Riemer ist passionierter Fußballer und weiß, dass es auch beim Blasheimer Markt auf einen guten Teamgeist ankommt. Seine Aufgabe sieht er darin, ein möglichst gutes und für alle Besucher passendes Angebot an Marktgeschäften und weiteren Attraktionen auf die Beine zu stellen. Er habe darauf zu achten, dass von der Planung über die Organisation und Durchführung alles in Ordnung sei. Er müsse eine möglichst attraktive Platzbelegung und vielfältige Unternehmen auf den Platz holen. Gleichzeitig müsse er die Vorgaben der Politik, die im Marktausschuss beschlossen würden, umsetzen. Und da gebe es in diesem Jahr einige Änderungen, die vor allem das Gewerbezelt betreffen. Dies müsse deutlich verkleinert werden, da es zu wenig Bewerbungen von Unternehmen gab, die sich präsentieren wollen. Nur 25 lagen der Stadt vor, eine sei inzwischen wieder zurückgenommen worden. Gott sei Dank, so Riemer, habe er auf die hervorragende Vorplanung seines Vorgängers zurückgreifen können. Im vergangenen Jahr waren noch 35 Stände im Gewerbezelt untergebracht gewesen. Aber auch diese Zahl war schon deutlich kleiner als vor der Corona-Zeit. Über die Gründe wolle man sich nicht so äußern. Die seien von Ort zu Ort sicherlich unterschiedlich, hatte Stühlmeyer auch in Nachbarstädten wie Espelkamp beobachtet. Gewerbezelt wird fast halbiert Für Lübbecke bedeutet dies, dass das Gewerbezelt von der Fläche fast halbiert werden muss: von ursprünglich 2.500 auf 1.350 Quadratmeter. Die sich zum Festgelände öffnende freie Fläche soll nun eine Wildwasserbahn einnehmen, die flankiert werden soll von passenden kleinen Ständen, so Riemer: &bdquo;Wir wollen die Verkleinerung des Gewerbezeltes so attraktiv wie möglich auffangen“, sagt der neue Marktmeister. Allerdings sei mit den Betreibern der Wildwasserbahn noch kein Vertrag unterzeichnet worden. Der obere Bereich des Zeltes soll verstärkt als Zusatzfläche für Wohnwagen genutzt werden. Auf alle Fälle soll verhindert werden, dass es dunkle Freiflächen gebe, die nur schlecht zu überwachen seien und wo es dann Schlägereien oder Überfälle geben könnte. Dies sei allerdings nur in diesem Jahr eine Lösung. Man müsse grundsätzlich sehen, wie es zukünftig mit der Nutzung des Gewerbezeltes weitergehen könne. Darauf wiesen auch Vorsitzender Klaus Jürgen Bernotat und weitere Politiker im Ausschuss hin. Ralf Stühlmeyer freute sich jedoch darüber, dass die drei Festzelte von Borchardt, Rose und Meiers Deele - wie auch in den Jahren zuvor - in vollem Umfang zur Verfügung stünden und auch betrieben würden. Ebenso seien alle Stromprobleme inzwischen behoben worden. Und ein gut funktionierender Sicherheitsdienst werde darauf achten, dass dies auch so bliebe. Knapp 300 Geschäfte erwartet In diesem Jahr findet der Blasheimer Markt zum 453. Mal statt. Damit gehört er zu den ältesten Volksfesten in ganz Ostwestfalen-Lippe. Wie viele Markthändler in früheren Jahrhunderten am Marktgeschehen dabei waren, ist nicht bekannt. Vermutlich waren es aber viele Händler, denn damals wurde nahezu der gesamte Handel auf Märkten abgewickelt. Auch der Handel mit Vieh stand ursprünglich beim Blasheimer Markt im Vordergrund, heute spielt er nur noch eine Nebenrolle. Zuständig für den Markt war früher die selbstständige Gemeinde Blasheim, bzw. die Verwaltung des alten Amtes Oldendorf. Erst im Zuge der kommunalen Gebietsreform zum 1.1.1973 ging die Zuständigkeit für die Abwicklung des Marktes auf die Stadt Lübbecke über. Heute bietet eine der größten Kirmesveranstaltungen in Ostwestfalen vier Tage lang Abwechslung und Nervenkitzel. Seit Jahren beschickt eine konstante Zahl von knapp 300 Geschäften den Blasheimer Markt. Vom High-Tech-Fahrgeschäft bis zum Nostalgie-Karussell, von der Bratwurstbude bis zum Döner-Imbiss, mit Festzelten, Verkaufsständen, Schau- und Losbuden bis hin zur Gewerbeschau.

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