Lübbecker geht mit Musikvideo über Bauernproteste auf YouTube viral

Lübbecke. In seinem Studio in Lübbecke standen schon Musikgrößen wie Bata Illic oder Alan Silson von Smokie und hin und wieder greift Produzent Uli Werner auch selbst zum Mikro. Im April 2020 beispielsweise sorgte sein &bdquo;Hamstersong“ über das Horten von Toilettenpapier in den sozialen Netzwerken für Furore. Nicht minder &bdquo;gefeiert“ wird sein neuer Song &bdquo;Olaf ich hol Dich mit dem Traktor ab“, den er am Freitag, 12. Januar, auf der Videoplattform &bdquo;YouTube“ hochgeladen hatte. Vier Tage später hatte der Beitrag bereits rund 30.000 Aufrufe und war mit etlichen Kommentaren versehen wie &bdquo;Toller Song, Uli“, &bdquo;Super“ oder &bdquo;Cooles Lied“. Natürlich hat der 71-Jährige auch schon abgefragt, in welche Richtung die vielen Bewertungen gehen. &bdquo;97,8 Prozent der Menschen, die es gesehen haben, finden es super“. Er hat außerdem gehört, dass der neue Song von ihm auf zahlreichen Traktoren hoch und runter gespielt wird und durch die Großdemo der Landwirte am Montag, 15. Januar, bis nach Berlin getragen wurde. Dass &bdquo;Olaf ich hol Dich mit dem Traktor ab“ bei Landwirten und Befürwortern der Proteste gegen die Streichung von Subventionen so gut ankommt, verwundert wenig. Denn der Lübbecker geht im Text zu seinem Musikvideo nicht gerade zimperlich mit der Ampelregierung um. &bdquo;Olaf, ich hol Dich mit dem Traktor ab, dann machen wir die Ampel platt“, lautet eine Zeile und weiter geht es mit: &bdquo;Dann merkst Du endlich, wie Du Dich verrennst, kein Wunder, Du leidest an Demenz.“ Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock bekommen im Musikvideo des Lübbeckers ihr Fett weg. Nur die FDP lässt der 71-Jährige außen vor. &bdquo;Na, ja, der Originalsong hat ja auch nur zwei Strophen“, sagt er schmunzelnd. Vorlage seines Liedes war nämlich der Oktoberfest-Hit &bdquo;Resi, i hol’ di mit mei’m Traktor ab“ von Wolfgang Fierek aus dem Jahr 1986. Die Idee zu dem Song kam ihm im Stau Der Song schoss ihm durch den Kopf als er am Montag, 8. Januar, seine Frau zur Arbeit bringen wollte und wegen der Landwirte, die mit ihren Treckern die Bundesstraße 65 in Lübbecke blockierten, einfach nicht weiter kam. &bdquo;Da habe ich mir ganz spontan überlegt, dass ich einen eigenen Text zu der Melodie schreibe“, erzählt Uli Werner. Wieder daheim im Studio setzte er sich sofort daran, mischte die Musik ab und in weniger als 30 Minuten war der Text geschrieben und das Ganze aufgenommen. Sein fertiges Werk postete Werner auf WhatsApp. Da wurde es munter geteilt und zog so immer weitere Kreise. Am Mittwoch darauf machte Uli Werner noch ein Video dazu und schickte seinen Entwurf an einen Bekannten, der beim Südwestrundfunk (SWR) arbeitet. Der unterlegte den Film mit Szenen der Bauernproteste in Mannheim, schickte es mitternachts wieder zurück und am Freitag, 12. Januar, lud Uli Werner das Musikvideo auf YouTube hoch. Das fand nicht nur in dem Musikkanal große Aufmerksamkeit, sondern lockte auch gleich Privatsender wie Sat 1 ins beschauliche Lübbecke. Am Dienstag, 16. Januar, gab es im Magazin Sat 1 regional einen Beitrag über ihn, der in dieser Woche im Frühstücksfernsehen wiederholt werden soll. Ein weiterer Privatsender habe sich ebenso schon bei ihm gemeldet. &bdquo;Im Radio ist das Lied auch schon gelaufen“, so Werner, der mit seinem Webradio KTL auch selbst &bdquo;on air“ geht. Gedächtnislücken in Bezug auf den Cum-Ex-Skandal Die Bauernproteste findet der 71-Jährige übrigens gut. Dass sich die Landwirte so ihrem Ärger über die Politik der Ampelregierung Luft machen würden, sei der richtige Weg. &bdquo;Da stehe ich voll dahinter“. Und dass er dem Bundeskanzler in seinem Lied &bdquo;Demenz“ unterstellt, findet er auch überhaupt nicht despektierlich oder gar beleidigend. &bdquo;Schließlich kann sich der Kanzler in der &bdquo;Cum-Ex-Affäre“ doch an nichts mehr erinnern“. Eigentlich sei das Ganze ja auch nur als Spaß gedacht gewesen. &bdquo;Und dass es gleich so ein Erfolg wird, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.“

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