Schlaganfall-Info-Tour in Minden-Lübbecke: Jeder fünfte Untersuchte stark gefährdet

Lübbecker Land. Die Schlaganfall-Info-Tour ist zu Ende gegangen – und die Organisatoren zogen eine positive Bilanz: Rund 300 Männer und Frauen konnten in den vergangenen zwei Wochen im Altkreis untersucht und hinsichtlich ihrer Risikofaktoren sensibilisiert werden. &bdquo;Die Resonanz war sehr gut, die Termine schnell vergeben“, berichtet Mediziner Georg Backhausen laut einer Mitteilung der Gauselmann Gruppe. In der kostenlosen Untersuchung wurden Blutdruck, Cholesterin und Zuckerwert gemessen. Auch Faktoren wie Körpergewicht und Bewegungsmangel sowie mögliches Rauchen wurden berücksichtigt, um das individuelle Schlaganfallrisiko zu bestimmen. Das Ergebnis: 20 Prozent der Untersuchten liegen mit ihren Werten im stark gefährdeten Bereich. Etwa 40 Prozent der Probanden sind teilweise gefährdet, bei den restlichen 40 Prozent besteht kein Schlaganfallrisiko. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei rund 60 Jahren. Die Schlaganfall-Prophylaxe ist 2001 von Paul Gauselmann initiiert worden und dem Unternehmer immer noch eine Herzensangelegenheit, wie es in der Mitteilung heißt. Gemeinsam mit der Sparkasse Minden-Lübbecke sowie der Stadtsparkasse Rahden richtet die Gauselmann Gruppe die Aktion jedes Jahr aus. Kostenlose Untersuchungen in Sparkassen-Räumen Zum Abschluss der 20. Auflage hatte Volker Böttcher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Minden-Lübbecke, alle Beteiligten zum Gespräch in die Hauptgeschäftsstelle Lübbecke geladen. &bdquo;Wir sind froh, dass Herr Gauselmann damals die Initiative zu der Aktion ergriffen hat und auf uns zugekommen ist. Beide Sparkassen beteiligen sich gerne daran.“ Die Geldinstitute hatten die Räumlichkeiten für die Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Auch Paul Gauselmann nahm sich die Zeit, um dem Abschluss der Aktion beizuwohnen. Er hob die Konstanz der Info-Tour hervor: &bdquo;Damit haben wir eine Gesundheitsaktion geschaffen, die wirklich nachhaltig ist.“ Wenn man bedenke, dass jedes Jahr etwa jeder Fünfte Werte bescheinigt bekomme, die im stark gefährdeten Bereich lägen, habe man etliche mit einer kritischen Disposition erreicht. &bdquo;Und wenn wir von diesen Menschen vielleicht die Hälfte dazu bewegt haben, etwas in ihrem Leben zu verändern, haben wir viel geschafft.“ Gauselmanns Apell: Blutdruckmessgerät zulegen Der Vorstandssprecher der Gauselmann Gruppe warb außerdem dafür, sich ein Blutdruckmessgerät zuzulegen. &bdquo;So kann sich jeder davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist. Meine Frau und ich messen jeden Morgen unseren Blutdruck.“ Georg Backhausen pflichtete ihm bei: &bdquo;Ein zu hoher Blutdruck, der nicht erkannt wird, kann erhebliche Schäden verursachen.“ In puncto Schlaganfall habe er festgestellt, dass viele eine gewisse Scheu hätten, ihr Risikoprofil ermitteln zu lassen. Die Angst davor sei aber unbegründet. &bdquo;Die Risikofaktoren sind einfach festzustellen und leicht zu behandeln“, so der Mediziner. Häufig reiche es schon aus, sich mehr zu bewegen, die Ernährung umzustellen und das Körpergewicht zu reduzieren. &bdquo;Risikofaktoren zu haben, ist nicht schlimm. Man kann gut etwas dagegen machen.“ 70 Prozent der Schlaganfälle könnten verhindert werden In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe könnten 70 Prozent der Fälle bei richtiger Vorsorge vermieden werden. Auch Lübbeckes Bürgermeister Frank Haberbosch lobte die Schlaganfall-Info-Tour: &bdquo;Wir sind dankbar dafür, dass eine solche Aktion bei uns stattfindet.“ Besteht ein Risiko, werde man pragmatisch darauf aufmerksam gemacht und könne zum Arzt gehen. Auch die öffentlichkeitswirksame Komponente hob er hervor. &bdquo;Die Tour macht auf das Thema aufmerksam. Und wer keinen Termin bekommen hat, kann sich ja einfach bei seinem Hausarzt untersuchen lassen.“

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