Volksbanken im Lübbecker Land wollen fusionieren

Lübbecker Land. Vor gut zwei Wochen hat Andreas Schwarze, Vorstand der Volksbank Lübbecker Land, gegenüber der NW bestätigt, dass die Volksbanken Schnathorst und Lübbecker Land seit einiger Zeit Sondierungsgespräche führen. Allerdings ließ er zunächst offen, welches Ziel diese Gespräche haben könnten. Schwarze sprach lediglich von einem &bdquo;ergebnisoffenen Prozess, der mehrere Möglichkeiten beinhalten kann“. Seit Montag dieser Woche steht fest, dass die künftige Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen über eine enge Kooperation hinausgehen wird. Christian Spönemann, Sprecher der Volksbank Lübbecker Land, ließ am Morgen verlauten: &bdquo;Heute kann ich Ihnen mitteilen, dass beide Banken in konkrete Fusionsgespräche einsteigen werden.“ Kräftige und gesunde Banken Schwarze hatte zuvor deutlich gemacht, dass der Vorstand so etwas nicht allein entscheiden könne. Dieses Recht hätten die Mitglieder. Die sollten Schwarze zufolge am Ende des Prozesses, der Ende August/Anfang September abgeschlossen werden soll, informiert werden. In der aktuellen Mitteilung der Volksbanken heißt es, beide seien als kräftige und gesunde genossenschaftliche Banken im Markt aktiv und handelten aus einer Position der Stärke heraus. In der Vergangenheit hätten sich trotz der Herausforderungen am Bankenmarkt beide Häuser durch das konsequent auf die Betreuung der Mitglieder und Kunden ausgerichtete Geschäftsmodell gut behauptet. Nun gelte es, &bdquo;die Wettbewerbsposition der Häuser langfristig zu sichern“. Geschäftsgebiete ergänzen sich Die Herausforderungen für beide Institute bestehen demnach insbesondere in der Bewältigung der stetig steigenden Komplexität des Marktes und der Kundenanforderungen und in der künftigen Gewinnung und Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter. Daher müssten die Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Positionierung in der Region umfassend und kontinuierlich beleuchtet werden. Die Aufsichtsräte und Vorstände beider Banken hätten deshalb die Entscheidung getroffen, Fusionsgespräche zu führen. Oberstes Ziel dabei sei, &bdquo;die genossenschaftlichen Mehrwerte nachhaltig zu sichern“. Die Stärken der beiden Genossenschaftsbanken bestehen eigenen Angaben zufolge vor allem im engen persönlichen Kontakt zu den Kunden sowie schnellen und kurzen Entscheidungswegen. Diese Stärken würden &bdquo;auch in der neuen Bank oberste Priorität haben und sollen weiter ausgebaut werden“. Die Mitgliederorientierung stehe hierbei im Vordergrund. Beide Banken seien der Mitteilung zufolge &bdquo;wirtschaftlich kerngesund“ und pflegten seit Jahren ein vertrauensvolles nachbarschaftliches Verhältnis. Zudem ergänzten sich die Geschäftsgebiete hervorragend, und in wesentlichen strategischen Grundsatzthemen bestehe bereits ein hohes Maß an Übereinstimmung. Diese Garantien wurde gegeben Im Interesse der Mitglieder und Mitarbeiter haben beide Banken bereits strategische Leitplanken erarbeitet. Daraus wurden folgende Garantien für die weiteren Gespräche entwickelt und beschlossen: ´ kein Personalabbau, sondern eine Arbeitsplatzgarantie, ´ kein Rückzug aus der Fläche,´ Stärkung der Kundenbetreuung,´ Erschließung neuer innovativer Geschäftsfelder,´ Förderung sozialer, karitativer und kultureller Projekte in der Region. Beide Banken sind überzeugt, dass mit einer möglichen Fusion ein erfolgreiches neues Kapitel geschrieben werden kann und die Weichen für eine nachhaltige Zukunftssicherung gestellt werden. Zusammen rund 70.000 Kunden Die Volksbank Schnathorst eG wurde 1896 als Schnathorster Spar- und Darlehnskassenverein gegründet und ist in ihrem Geschäftsgebiet mit vier Geschäftsstellen vertreten. Sie beschäftigt 53 Mitarbeiter, hat etwa 14.000 Kunden und eine Bilanzsumme von 348 Millionen Euro. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen habe die Bank ihren Wachstumskurs 2021 fortsetzen können, berichtete Vorstand Frank Rohs im Juli dieses Jahres der Vertreterversammlung. Die Volksbank Lübbecker Land eG ist 2002 aus einer Fusion der Volksbank Lübbecke eG und der Volksbank Stemweder Berg eG hervorgegangen. Ihre Wurzeln reichen ins Jahr 1887 zurück. Die Bank hat 23 Geschäftsstellen und beschäftigt 216 Mitarbeiter. Sie hat mehr als 56.000 Kunden und erzielte eine Bilanzsumme von 1,2 Milliarden Euro. Im Juli hatten die Vorstände Ralf Rehker und Andreas Schwarze ihren Bericht zum Geschäftsjahr 2021 vorgestellt. Darin war unter anderem von einem höheren Wertpapiervolumen, einem Plus im Kundenkreditgeschäft und von einem starken Kundenwertpapiergeschäft die Rede.

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