Sturm im Anmarsch: Wie die Schulen in Windeseile reagieren

Lübbecker Land. Als das NRW-Ministerium für Schule und Bildung am Mittwochmittag um kurz nach 12 Uhr den Unterrichtsausfall aufgrund einer Sturmwarnung für den Donnerstag, 17. Februar, mitteilte, hat die Stadtschule Lübbecke schnell reagiert. Kurze Zeit später war auf der schuleigenen Homepage außerdem zu lesen: &bdquo;Morgen bleiben also alle Schulen geschlossen. Es findet kein Unterricht statt, alle Schülerinnen und Schüler bleiben zuhause. Wir gehen davon aus, dass der Unterricht am Freitag, 18. Februar 2022, wieder planmäßig stattfinden wird. Anderenfalls werden wir Sie an dieser Stelle darüber informieren.“ Die Homepage ist Schulleiterin Anke Schrader zufolge einer von drei Informationswegen, die die Stadtschule in solchen Fällen beschreitet. Darüber hinaus werden die Schüler über die Lern- und Kommunikations-Plattform IServ informiert und die Klassenpflegschaftsvorsitzenden via E-Mail. &bdquo;Damit müssten wir alle erreichen“, so Schrader am Mittwoch auf Anfrage von nw.de. Zumal sie zusätzlich in der sechsten Unterrichtsstunde eine Lautsprecherdurchsage in allen Klassenzimmern gemacht hat, um den Unterrichtsausfall bekannt zu geben. "Ein Tag lässt sich gut überbrücken" Im Zusammenhang mit &bdquo;sehr kurzfristig mitgeteiltem Unterrichtsausfall“ erinnert Schrader sich an zwei zurückliegende Ereignisse, darunter das Schnee-Chaos im vergangenen Jahr. Schon damals habe sich das Kommunikationskonzept der Schule bewährt. Und auch der aus zehn Prozent der Lehrer bestehende Betreuungs-Pool für Kinder, die wider Erwarten doch in der Schule auftauchen. Denn, so Schrader: &bdquo;Die Dienstpflicht besteht weiter.“ Sollten mehr Kinder an den Wiehenweg gebracht werden, als erwartet, werde sie zusätzlich Lehrer an die Schule bitten. Und zwar die, die am dichtesten dran wohnten. Ob die Kinder am Donnerstag frei haben oder die Schule ihnen über iServ Aufgaben und Unterrichtsmetarial zukommen lässt, entscheiden der Schulleiterin zufolge die Klassenlehrer. Wie auch immer: &bdquo;Ein Tag“, so Schrader, &bdquo;lässt sich gut überbrücken“. Pr. Oldendorf Man habe umgehend reagiert und alle über den Schulausfall in Kenntnis gesetzt, erklärt Christian Schäffer, Schulleiter der Sekundarschule Pr. Oldendorf, das Prozedere. Auch er führte am Mittwochnachmittag so einige Telefonate mit Eltern, um alle zu erreichen. &bdquo;Wenn trotzdem Schüler hier auflaufen, dann werden sie natürlich beaufsichtigt.“ Denn die Lehrer müssten anwesend sein. Auch habe man am Mittwoch noch versucht, wie beim Homeschooling Aufgaben für den Donnerstag mitzugeben.Hüllhorst Aufgrund der frühzeitigen Information durch die Schulmail, die umgehend über das digitale Klassenbuch und die Webseite der Gesamtschule Hüllhorst an die Schulgemeinde weitergegeben worden sei, geht Gesamtschulleiter Jörg Rümpel davon aus, dass am Donnerstag keine Schüler zur Schule kommen. Andernfalls würde eine Notbetreuung eingerichtet. Eine zentrale Entscheidung mit landes- und regionalweiten Schließungen aufgrund von Unwetterwarnungen halte er grundsätzlich für sinnvoll, da dadurch das Durcheinander, wie es häufig vorher herrschte vermieden werde. &bdquo;Zuvor entschieden die Schulleitungen in Abstimmung mit den Schulträgern für einzelne Schulen oder die Eltern individuell für ihre Kinder.“Über die digitale Lernplattform MS Teams könnten die Lehrkräfte, müssten es aber nicht, zusätzliche Aufgaben für den Tag erstellen. Diese müssten dann sinnvoll aus dem Unterrichtsverlauf erwachsen. &bdquo;Da aktuell die Klassenarbeits- und Klausurphase des zweiten Halbjahres begonnen hat, können die Schüler und Schülerinnen die ausfallende Unterrichtszeit sehr gut für die Erledigung noch ausstehender Aufgaben und die Vorbereitung auf die Arbeiten nutzen.“ In der Q1 würden aktuell die Facharbeiten angefertigt, die Q2 bereite sich auf die Abiturprüfungen vor, so dass auch diese Schüler den Tag sinnvoll nutzen könnten. Lehrkräfte müssten laut allgemeiner Dienstordnung den Dienst antreten soweit es die Witterung zulasse. Mit der Erweiterung, dass Kollegen und Kolleginnen ohne Präsenz erfordernde Termine und Einteilung zur Notbetreuung ihre Arbeit im Homeoffice antreten können. "Ministerium hat etwas zu spät informiert"Espelkamp &bdquo;Etwas zu spät“ habe das Ministerium wieder die Schulen informiert, kritisierte Elke Hanheide, stellvertretende Schulleiterin des Söderblom-Gymnasiums in Espelkamp, das NRW-Schulministerium. Daran habe man sich aber schon gewöhnt. Gott sei Dank habe man zuvor noch den WDR gehört, deshalb konnte noch ein Großteil der Schüler informiert werden. Gut findet Hanheide wie Jörg Rümpel von der Gesamtschule allerdings die Tatsache, dass das Ministerium eine klare Regelung gefunden hat. Nunmehr liege es nicht mehr im Ermessen der Eltern, ob sie ihre Kinder schickten oder nicht. Die insgesamt 1.058 Schüler des -Gymnasiums hätten &bdquo;ohne großes Geschrei“ das Gebäude verlassen. Das Kollegium werde am Donnerstag eine Video-Konferenz einberufen und über Teams digital Aufgaben an die Schüler verteilen. Jaqueline Lauf, Leiterin der Grundschule am Auewald, hatte heute alle Hände voll damit zu tun, die Schüler und vor allem die Eltern über den unterrichtsfreien Donnerstag zu informieren. 290 Kinder sind vom sturmfreien Tag betroffen. &bdquo;Es handelt sich hier bei uns wirklich um einen Tag, an dem kein Unterricht stattfinden wird“, so die Schulleiterin. Dennoch werde es an der Schule einen Notplan geben, denn es sei immer damit zu rechnen, dass Schüler auftauchten, die nicht zu Hause bleiben könnten. &bdquo;Wir haben unsere Lernpakete für die gesamte Woche fertig, so dass es da keine Probleme geben wird, die Schüler zu beschäftigen“, sagt Jaqueline Lauf. Die Termine für die Schulanmeldungen bleibe bestehenRahden Eckhard Müller, Mittelstufenkoordinator am Gymnasium Rahden, hat sich umgehend mit seinen Kollegen zusammengesetzt, um den Ablauf an der Schule zu planen, da der Schulleiter und sein Stellvertreter beide nicht vor Ort waren. &bdquo;Wir haben während der sechsten Stunde eine Durchsage gemacht, um die Schülerinnen und Schüler zu informieren“, sagt er. Zudem wurden entsprechende Informationen auf die Lern- und Kommunikations-Plattform IServ gestellt. &bdquo;Auch auf der Startseite der Schul-Webseite haben wir den Unterrichtsausfall wegen der Sturmwarnung vermerkt“, berichtet Müller. Die Schüler wurden aufgefordert, die Bücher, die sie für den Unterricht am Donnerstag bräuchten, mit nach Hause zu nehmen. &bdquo;Über IServ bekommen sie von ihren Lehrern Aufgaben“, erklärt Müller. Die Lösungen werden dann von Lehrern kontrolliert. &bdquo;Die Termine für die Schulanmeldungen bleiben bestehen und können von den Eltern, die trotz Sturm kommen möchten, wahrgenommen werden“, betont Müller. Für die Lehrer besteht eine Anwesenheitspflicht. &bdquo;So steht es in der Mail vom Schulministerium“, sagt er. &bdquo;Es sei denn, sie können aus wettertechnischen Gründen nicht kommen.“ Der organisatorische Aufwand aufgrund des Unterrichtsausfalles an der Schule sei nicht so groß. &bdquo;Im Vergleich zu dem, was wir durch die Pandemie hatten, ist ein Tag eine Kleinigkeit.“

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