Kreis Minden-Lübbecke

So wollen Trickbetrüger den Coronavirus für sich nutzen

Mehrere Menschen berichten im Mühlenkreis von Anrufen von falschen Polizisten. In anderen Gebieten nutzen die Täter bereits Covid-19, um ihre Opfer zu verunsichern. Die Polizei gibt Tipps.

Falsche Polizisten treiben im Moment im Mühlenkreis ihr Unwesen. | © Andreas Fruecht

20.03.2020 | 20.03.2020, 14:51

Kreis Minden-Lübbecke. Offenbar unbeeindruckt von der Corona-Krise geben sich nach wie vor Trickbetrüger als falsche Polizisten am Telefon aus. So meldeten sich am Donnerstag mehrere Menschen aus dem Mühlenkreis bei der Polizei und berichteten davon, dass sie im Laufe des Tages Anrufe zu dieser ihnen bekannten Masche erhielten.

Unterdessen hat das Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf die Polizeibehörden in NRW darüber informiert, dass Betrüger die Angst vor dem Coronavirus für ihre kriminellen Zwecke ausnutzen.

Derartige Fälle aus dem Kreis Minden-Lübbecke sind gegenwärtig weder der Kreispolizeibehörde noch dem Krisenstab des Kreises bekannt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, nennt die Polizei die bisher bekannt gewordenen verschiedenen Maschen und gibt Präventionstipps.

Polizei gibt Tipps

  • Enkeltrick: Die Betrüger geben sich bei dieser neuen Masche des Enkeltricks als Angehörige aus, die sich mit dem Virus infiziert hätten und nun in einem Krankenhaus liegen würden. Sie benötigten deshalb dringend Geld für die Behandlung und teure Medikamente. Da sie selbst im Krankenhaus liegen würden, könnten sie nur einen Boten schicken, der das Geld oder auch die Wertsachen abholt.
  • Falsche Mitarbeiter vom Gesundheitsamt: An der Haustür klingeln Unbekannte, welche sich als Ärzte oder Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgeben und einen Corona-Test durchführen wollen. Unter diesem Vorwand wollen sie sich Zugang zum Haus verschaffen.
  • Ratgeber für Notfallvorsorge: Trickbetrüger verteilen Flyer für die Notfallvorsorge, welche angeblich von offiziellen Ämtern stammen und bieten zudem ihre Hilfe an. Auch damit ist beabsichtigt, sich das Vertrauen der Menschen zu erschleichen.
  • Spendenaufruf: Auch gegenüber angeblichen Spendensammlern auf der Straße, an der Wohnungstür oder Aufrufen im Internet, per Mail sowie in sozialen Netzwerken sollte mit der gebotenen Skepsis begegnet werden.

Polizei rät zur Vorsicht

In allen Fällen rät die Polizei zu einem gesunden Misstrauen gegenüber Fremden auf der Straße oder an der Haustür. Die Beamten empfehlen zudem: Niemals persönliche Daten oder Geld weitergeben. Die Bürger sollten nur Freunden, Nachbarn und Bekannten vertrauen, wenn diese Hilfe anbieten.

Und: Umgehend den Notruf der Polizei 110 wählen, wenn derartige Personen telefonisch oder persönlich Kontakt aufnehmen. Betroffene sollten das Gespräch beenden und das Telefon auflegen, um dann neu zu wählen. Damit gerade ältere Menschen geschützt werden, sollten Angehörige oder Bekannte mit ihnen über die Methoden der Trickbetrüger sprechen.