400 Pakete mit Herz im Lübbecker Land verschenkt

Lübbecker Land. Bereits Ende Oktober kamen die ersten Anfragen: &bdquo;Wann startet die Wunschzettelaktion?" Unsere Leser wollten gern früh erfahren, was sie den bedürftigen Menschen im Lübbecker Land Gutes tun können. Deshalb war es auch kaum verwunderlich, dass alle 400 Wunschzettel bereits kurze Zeit nach dem 26. November – dem Start der NW-Aktion &bdquo;Paket mit Herz" in Lübbecke – vergriffen waren. Das Team der NW-Geschäftsstelle Lübbecke musste in so manches trauriges Gesicht blicken, wenn es einem Leser mitteilte, dass keine Wunschzettel mehr da seien. Vor einigen Wochen hatte die Neue Westfälische in ganz Ostwestfalen karitative Organisationen und Sozialeinrichtungen gebeten, die Zahl der benötigten Wunschzettel zu ermitteln und diese an die Bedürftigen Menschen zu geben, die sie betreuen. Eine der wenigen Vorgaben war, dass die Wünsche einen Wert von 15 Euro nicht überschreiten sollten. »Die Gesichter strahlen, wenn die Geschenke übergeben werden« &bdquo;Dennoch haben wir schon sehr oft mitbekommen, dass die Menschen die Päckchen mit Waren im Wert von mehr als 15 Euro füllen", sagt Viola Vogel, Leiterin des Regionalteams vom Jugendamt Lübbecke. Eine gemeinsame Bescherung gebe es nicht, weil die Familien auch untereinander anonym bleiben wollen, so Vogel. Dafür fahren die Mitarbeiter zu den Familien und geben die Geschenke persönlich ab, sodass die Päckchen pünktlich zum Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum liegen. &bdquo;Auch wenn es für uns mehr Arbeit bedeutet, ist es doch immer wieder schön zu sehen, wie die Gesichter strahlen, wenn die Geschenke übergeben werden." 25 Wunschzettel wurden in diesem Jahr von den Familien ausgefüllt. Auf ihnen standen unter anderem Wünsche wie Lego, Hörspielkassetten, Kuscheltiere, Babykleidung. Eine junge Erwachsene wünschte sich für ihre erste eigene Wohnung einen Schminkspiegel. &bdquo;Worüber wir sehr froh sind, ist, dass dieses Mal kein Essen auf den Zetteln stand", sagt Vogel. &bdquo;Da können auch wir noch einmal reflektieren, inwieweit bedürftig unsere Familien letztendlich sind." Auch bei der Caritas in Lübbecke werden die Präsente bis vor die Haustür gebracht. &bdquo;Unsere ehrenamtlichen Helfer beginnen meist schon zwei Wochen vor der Bescherung mit dem Verteilen", sagt Mechthild Brinkmeier. Sie war dabei, als &bdquo;Paket mit Herz" 2009 das erste Mal stattfand. &bdquo;Damals wurden uns die Zettel aus der Hand gerissen. Wir mussten sogar noch welche nachbestellen", sagt die erste Vorsitzende. Ob sie aber auch im nächsten Jahr wieder an der Aktion teilnehmen werden, das stehe noch in den Sternen. &bdquo;Unsere Ehrenamtlichen, die auch die Pakete verteilen, können das altersbedingt nicht mehr machen." Ganz gerührt über ihre Geschenke waren die Betroffenen in der Begegnungsstätte des Clubs 74 in der Langen Straße. Der Club 74 ist ein Förderkreis für psychisch erkrankte Menschen im Kreis Minden-Lübbecke. Die Reaktion der Beschenkten sei immer gleich gewesen, auch wenn die Wünsche ganz unterschiedlich wären, so die Mitarbeiterin Doris Zaremba. Viele der Betroffenen hätten keine Angehörigen, von denen sie etwas zu Weihnachten bekommen könnten. Umso größer empfänden sie die Freude, etwas – sei es noch so klein – von Jemandem zu bekommen, der sie nicht einmal kennt. &bdquo;Einfach dieses Gefühl zu haben ,Jemand denkt an uns’. Das ist manchmal mehr wert als der Inhalt des Päckchens", sagt Zaremba. Liebevoll verpackte Geschenke lagen auch unter dem Tannenbaum des evangelischen Alten-und Pflegeheims der Diakonie. Am 23. Dezember fand die große Weihnachtsfeier, zunächst in der Kirche, dann im Begegnungscafé statt. Die acht Pakete der NW-Aktion wurden aber bereits vorab verteilt. Gemeinsam mit ihren Kollegen hatte sich Sabine Mosor die Bewohner, die in diesem Jahr wohl keinen Besuch von ihren Angehörigen oder auch nur wenig Geschenke bekommen, herausgesucht und mit ihnen gemeinsam den Wunschzettel ausgefüllt. Bunte Tücher oder auch weiche Schokolade standen unter anderem auf den Zetteln. Bewohnerinnen mit hartem Schicksal In der Diakonischen Behindertenhilfe Bergheimat feiern die Bewohnerinnen und die Mitarbeiterinnen traditionell gemeinsam am Heiligabend Weihnachten. &bdquo;All unsere 18 Bewohnerinnen bekommen dann auch die Pakete überreicht. Oftmals sind das die einzigen Geschenke, die sie bekommen", sagt die Einrichtungsleiterin Silke Schäfer. Ganz oben auf der Liste der Frauen stehen CDs, Modeschmuck und Dekorationen für ihre Zimmer. &bdquo;Unsere Bewohnerinnen haben oftmals ein hartes Schicksal hinter sich. Wenn wir Weihnachten feiern und sie die Geschenke auspacken, ist die Freude immer sehr groß", so Schäfer.

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