Schildertausch an Bahnhöfen in Bad Holzhausen und Rahden

Pr. Oldendorf-Bad Holzhausen/Rahden. Das &bdquo;Heddinghausen" verschwindet, dafür kommt das &bdquo;Bad" hinzu. Der Name in Rahden wird kürzer. Zwei nicht alltägliche Situationen waren an den Bahnhöfen in Bad Holzhausen und Rahden zu beobachten. Sie wurden umbenannt, die großen blauen Schilder von Bahnmitarbeitern ausgetauscht. Und auch im neuen Fahrplan der Eurobahn, der ab Montag, 16. Dezember, gilt, tauchen die neuen Bezeichnungen der Bahnhöfe schon auf. Erste Fahrt um 1900 Die Umbenennung erfolgte in gemeinsamer Abstimmung zwischen den Städten Rahden und Pr. Oldendorf, der DB-Tochter Station&Service AG als Eigentümerin der Stationen und dem Nahverkehr Westfalen-Lippe als Besteller der Leistungen im Personen-Nahverkehr auf der Schiene. Der Bahnhof hieß immer schon &bdquo;Holzhausen-Heddinghausen", sagt Ortsheimatpfleger Friedrich Helmig. 1899 wurde die Bahnstrecke Bünde-Rahden eröffnet – damals mit zwei Gleisen im Bereich des Bahnhofs Holzhausen. Die erste Fahrt der Wittlager Kreisbahn folgte 1900 mit 82 Personen ab Holzhausen nach Bohmte. Auch das Bahnhofsgebäude entstand um 1900. Heute sind noch das Empfangsgebäude mit der früheren Fahrkartenausgabe und der Güterschuppen vorhanden. Das Gebäudeensemble wurde in den vergangenen Jahren von einem Privatmann restauriert. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof von Kriegsgefangenen zur Versorgung des Tanklagers in Pr. Oldendorf um zwei Gleise erweitert. Bahnhof wegen Fliegerbombe gesperrt Im Sommer 2007 musste der Bahnhof kurzzeitig gesperrt werden, als Bauarbeiter eine scharfe 30-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg fanden. Dass mit dem neuen Namen dem seit 2007 bestehenden Titel als Heilbad Rechnung getragen wird, war ein Wunsch der Bad Holzhauser, aber auch der Kommunalpolitik gewesen. Die Umbenennung ist ein Punkt aus dem Maßnahmenkatalog für den Kurort. Und wurde nun schneller umgesetzt als gedacht. Weitere Pläne für Bahnhof Kommunalpolitik und Touristik haben noch weitere Pläne für den Bahnhof im Herzen des Kurortes. Er soll barrierefrei werden. Denn derzeit müssen durch die Unterführung zwei Treppen überwunden werden, um zu den Gleisen zu gelangen. Nach Gesprächen mit der Deutschen Bahn sei eine Verlängerung des Bahnsteigs Richtung Osten möglich. So könnte eine Rampe für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität gebaut werden, die ebenerdig über das erste Gleis verläuft. Die ersten Schritte hierfür sollen jetzt angegangen werden. Rahden war Eisenbahnerstadt Rahden war die Eisenbahnerstadt im Lübbecker Land. Von hier ging es ab 1900 weiter nach Sulingen und ab 1901 über Bassum weiter nach Bremen. Mitte Januar 1910 wurde die Nebenbahn nach Nienburg (Weser) eröffnet. In Uchte gab es Anschluss an die Mindener Kreisbahn nach Minden und an die Steinhuder-Meer-Bahn nach Wunstorf. Hunderte Menschen arbeiteten in den Dienststellen der Bahn – etwa im Bahnbetriebswerk oder bei der Bahnmeisterei. Rahden war außerdem Zugbildungs-Bahnhof. Dutzende Personen- und Güterzüge rollten jeden Tag in Richtung Bremen, Nienburg oder Bielefeld. &bdquo;Rahden (Kr Lübbecke)" war die Bezeichnung, die über Jahrzehnte auf den Bahnhofsschildern an den Rahdener Bahnsteigen zu lesen war. Den Landkreis Lübbecke gibt es seit dem Jahreswechsel 1972/1973 nicht mehr, als aus den früheren Kreisen Minden und Lübbecke der heutige Kreis Minden-Lübbecke gebildet wurde. Aus dem früheren Amt Rahden wurde mit der Gebietsreform die Stadt Rahden. Stiller Schildertausch Ganz still verschwand am Freitag, 13. Dezember, der letzte Hinweis auf den Kreis Lübbecke, der in offiziellen Bezeichnungen noch zu finden war. Einige wenige Fahrgäste, die auf die Eurobahn warteten, schauten sich den Schildertausch nur kurz an. Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Rahden waren mit anderen Arbeiten am Bahnhofsumfeld beschäftigt. Ein Bauhof-Mitarbeiter aber war doch vor Ort, denn die Stadtverwaltung war natürlich von der Deutschen Bahn informiert worden. Und so gingen die beiden Schilder mit dem alten Landkreis-Zusatz erstmal in die Obhut der Stadt über.

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