Hüllhorst. „Wir wollen wieder antreten." Was viele in Hüllhorst erwartet haben, verkündete Lars Wunderlich jetzt in einem Pressegespräch. Zusammen mit Jürgen Wiemann bildet er die UHU-Fraktion im Hüllhorster Rat „Mit unseren zwei Ratsmitgliedern haben wir viel erreicht." Diese erfolgreiche Arbeit möchten die UHUs nach der Kommunalwahl im Herbst 2020 fortsetzen.
Im Frühjahr 2016 trennten sich Lars Wunderlich und Jürgen Wiemann von der CDU-Fraktion im Hüllhorster Rat und gründeten die Unabhängige Hüllhorster Union. Mit Anke Wiemann und Joachim Heinisch schlossen sich ihnen zwei sachkundige Bürger an. Differenzen in Personal- und Richtungsfragen führten damals zu der Entscheidung der beiden Ratsherren. CDU-Mitglieder sind sie aber geblieben. „Jeder unserer Schritte war immer mit der Kreis-CDU in Minden besprochen", so Lars Wunderlich. „Unsere politische Heimat war und ist die CDU mit all ihren Werten", unterstreicht er.
So war eigentlich der Weg zurück in die CDU-Fraktion angestrebt. Doch zueinander gefunden haben UHU und CDU in den vergangenen dreieinhalb Jahren nicht mehr. „Wir sind immer wieder hingehalten worden", sagt Lars Wunderlich. Auch hätten Gespräche mit der CDU ergeben, das man nicht unbedingt erwünscht gewesen sei. „Uns wurde deutlich gemacht, dass es in den Ortsunionen jeweils Gegenkandidaten bei der Aufstellung für die Kommunalwahl gibt", sagt Lars Wunderlich.
»Wir wissen, dass wir etwas bewirken können«
Und eine Kampfabstimmung habe man auf jeden Fall vermeiden wollen. Ein Artikel in der HIT, dem Informationsblatt der CDU Hüllhorst, unter dem Titel „Vogelkunde – Die Wahrheit über die UHUs" sei jetzt der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe.
Einfach aufhören sei auch keine Alternative gewesen. „Wir wissen, dass wir etwas bewirken können und haben viel Zuspruch für unsere Politik bekommen", freuen sich die UHUs und sind überzeugt, dass das unabhängige Moment bislang in der Hüllhorster Kommunalpolitik gefehlt habe. „Uns geht es um Unabhängigkeit und Offenheit, das Beste für Hüllhorst zu erreichen", verdeutlicht Lars Wunderlich. Deshalb habe man sich entschlossen als UHU wieder anzutreten.
Acht Kandidaten habe man inzwischen für die insgesamt 16 Wahlkreise in Hüllhorst gefunden, weitere Frauen und Männer, die an Kommunalpolitik interessiert sind und sich einbringen wollen, aber keiner Partei beitreten möchten, seien willkommen. Lars Wunderlich und Jürgen Wiemann selbst werden angesichts dieser Entwicklung aus der CDU austreten.
Die UHUs sind optimistisch, bei der kommenden Kommunalwahl 2020 in allen Wahlkreisen antreten zu können. Ob sie auch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten präsentieren, ließ Lars Wunderlich noch offen. „Wir arbeiten mit Bernd Rührup gut zusammen, sind aber nicht immer der gleichen Meinung."
Als nächstes ist nun geplant, sich bei Dirk Oermann in der Verwaltung über alle notwendigen Regularien umfassend zu informieren und einen Verein zu gründen. Organisatorisch möchte man sich an die Freien Wähler im Kreis anlehnen.
Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit sei, auch weiterhin eine gute Ausstattung aller Schulen und eine gute Infrastruktur für Familien zu schaffen, getreu dem Motto „Leben in guter Atmosphäre". Zudem möchten die UHUs den Wirtschaftsstandort Hüllhorst stärken und plädieren weiterhin für eine Senkung der Gewerbesteuer. Auch Umweltschutz wird großgeschrieben. So planen sie einen symbolischen Akt: alle Ratskandidaten werden auf einer Wiese in Holsen jeweils einen Baum pflanzen. Den Fraktionsstatus mit zwei Ratssitzen wollen sie mindestens erreichen.