Förderung für Sanierung von historischem Hüllhorster Gebäude

Hüllhorst. Ein großer Tag für Schnathorst, den Heimatverein und Vorsitzenden Lars Wunderlich. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, Ina Scharrenbach, hat kürzlich vor Ort den Förderbescheid in Höhe von 518.043,67 Euro für die Sanierung der Hofanlage Wegener überreicht. Das sind 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten in Höhe von 575.604,08 Euro. Im Wohnbereich des Hofs soll ein Museum des dörflichen Alltags entstehen und die Deele für Veranstaltungen genutzt werden können. Das Nutzungskonzept und den Förderantrag haben die Heimatfreunde auf Grundlage der Planungen von Architekt Wilfried Tiemeier erstellt. Ina Scharrenbach betont das Ziel des Landes, durch Heimatförderung lebendige Ortschaften erhalten zu wollen Sie freute sich ebenso wie die heimische Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann, dass mit der Fördersumme ein für das Dorf prägendes Anwesen für die Zukunft erhalten und zur Identifikation der Menschen mit ihrem Dorf und ihrer Gemeinde beitragen wird. &bdquo;Super, was Ihr hier auf die Beine gestellt habt“, zeigt sich Bürgermeister Michael Kasche begeistert von dem &bdquo;ehrgeizigen Projekt“ der Heimatfreunde. Das Anwesen zählt zu den bedeutendsten alten Höfen in Schnathorst. Das Haupthaus wurde 1886 gebaut, das Wohnfach stammt aus der Zeit von vor 1848. Wo das grüne Sofa zum Verweilen einlädt Der bauliche Zustand des Haupthauses, das unter Denkmalschutz steht, ist in Anbetracht des Alters &bdquo;gut“. Noch bis die späten 1990er-Jahre hinein wurden Ackerbau und Viehzucht betrieben. Die Wohnküche sieht aus, als wenn die Bewohner sie gerade verlassen hätten. Das Kaffeegeschirr steht noch auf dem Tisch, daneben die Brotschneidemaschine, die Herdklappe ist aufgedeckt und das grüne Sofa lädt zum Verweilen ein. Lars Wunderlich, der über seine Frau familiär mit dem Hof verbunden ist, hat den Hof vor acht Jahren gekauft und stellt ihn nun dem Heimatverein zur Verfügung. In einem entsprechenden Pachtvertrag ist alles geregelt. &bdquo;Der Heimatverein hat jetzt die einmalige Chance, das Gebäude für die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu übernehmen, es umzugestalten und hier unter anderem ein Museum des dörflichen Alltags entstehen zu lassen“, sagt Lars Wunderlich. Der Heimatverein bringt Eigenleistung ein Nachdem die Fördersumme eingetroffen ist, können die Arbeiten beginnen, mit denen die Firma Mario Drees Zimmerer-Profibau aus Preußisch Oldendorf beauftragt ist. Ziel der Restaurierung sei die Wiederherstellung alter Fachwerke im Inneren, die Erneuerung der Aufbauten in den Wohnbereichen, der Einbau einer Heizungsanlage, das Einrichten einer Toilettenanlage sowie der Einbau einer Küchenfront. Die Zwischenlage zum Dachboden soll umgestaltet und der Dachboden gedämmt werden. Zudem sei geplant, die Dämmung der Außenwände wieder herzustellen. Der Heimatverein hat für seinen Eigenanteil eine Rückstellung vorgenommen und wird zusätzlich Eigenleistung einbringen. Dazu zählen unter anderem Aufräum- und Abrissarbeiten. Auch die laufenden Kosten sind durch die Einnahmen der Mitgliederbeiträge und dem weiteren Vereinsvermögen für die Laufzeit des 20-jährigen Vertrags gedeckt. Mehrere Veranstaltungen geplant &bdquo;Im Vordergrund steht die museale Nutzung“, unterstreicht Lars Wunderlich. Das Heimathaus &bdquo;Wegeners Hof – Museum des dörflichen Alltags“ soll ganzjährlich als Ort der Geschichte und der Übermittlung der Geschichte des dörflichen Alltags dienen. Hier werden geschichtlichen Kulturgüter des Heimatvereins zusammengeführt, ausgestellt, gelagert und archiviert. Anderen Heimatvereinen werde es ermöglicht, auch Ihre bedeutenden Kultur- und Geschichtsgüter nach vorheriger Abstimmung in die museale Ausstellung mit einzubringen. &bdquo;In vielen privaten Archiven von Mitgliedern des Heimatvereins und auch anderen Personen gibt es geschichtliche Schätze, die nur darauf warten, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stehen“, erklärt Lars Wunderlich. &bdquo;Leider werden immer wieder historisch wertvolle Gegenstände entsorgt, weil der geschichtliche Wert nicht erkannt wird. Dies soll durch die Bildung eines zentralen Punktes der Geschichte verhindert werden“, sagt er. Das Heimatmuseum wird sich auch moderner Technik bedienen. &bdquo;Jeder Raum hat einen QR-Code, bei dem ein Zeitgeschehen-Video hinterlegt ist“, erläutert Lars Wunderlich. Dies könne mit dem Smartphone oder im vorderen Bereich des Raums über ein Tablet abgerufen werden. In Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsverein und der Medienwerkstatt werden pro Raum kleine Videos erstellt. Auf den Spuren des öffentlichen Lebens Lars Wunderlich hofft, dass Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen in der Gemeinde und im näheren Umfeld Wegeners Heimathaus nutzen, um sich auf den Spuren des dörflichen Lebens zu begeben. Die Räume können auch für kulturelle Veranstaltungen von den Kindergärten, Schulen, gemeinnützigen Vereinen, Heimatpflege, Heimatvereinen gebucht werden. &bdquo;Das Haus soll über das ganze Jahr mit Leben gefüllt sein und als neuer Treffpunkt für die geschichtliche und kulturelle Weiterbildung dienen“, sagt er. Darüber hinaus wird der Leiter des Hüllhorster Heimatmuseums Eckard Struckmeier viermal im Jahr zu Informationsveranstaltungen mit geschichtlichen und aktuellen Themen einladen. Ferner sind jährlich zwei Veranstaltungen des Hüllhorster Kulturrings angedacht. Die Arbeiten am und im Gebäude sollen Ende 2025 abgeschlossen und die Eröffnung im Dezember mit einem Weihnachtsmarkt gefeiert werden. Mit Beginn des darauffolgenden Jahres wollen die Heimatfreunde ein bis zweimal im Monat zum Dorfkino in das Heimathaus einladen – mit allem, was zu einem schönen Kinoabend dazu gehört.

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