Kahle Stellen im Wiehengebirge: Anwohnerin sorgt sich wegen Waldbrandgefahr

Hüllhorst-Obermehnen. &bdquo;Wir haben mit den Jahreszeiten des Waldes gelebt“, erzählt Anita Knickmeier. &bdquo;Der Wald hat uns immer Freude bereitet, im Frühling mit dem frischen Grün, im Sommer bot er Schatten und Erholung. Im Herbst erfreuten wir uns an den bunten Blättern. Und wenn dann erst im Winter die Spitzen der Tannenbäume weiß vom ersten Frost und Schnee schimmerten, das war für uns mehr als Heimat, wir brauchten keinen Urlaub, es war ebenso schön wie in Bayern, Österreich oder der Schweiz“, schwärmt die Obermehnerin. Wenn sie jetzt auf den Wald schaut, wird sie traurig. &bdquo;Es kommt in mir eine so große Wehmütigkeit auf, wir sind hier mit dem Wald groß geworden, er gehörte zu unserem Leben. Ja, er war unser Leben,“ beschreibt sie ihre Gefühle. "Erschreckend, wie schnell die Bäume absterben" Die Schnelligkeit, mit der die Wälder sterben, habe die Anwohner erschrocken. &bdquo;Zuerst hieß es, der Borkenkäfer hat die Wälder befallen, so richtig vorstellen konnten wir uns darunter nichts. Dazu kam die lange Trockenheit. Wie schnell die Bäume absterben, war für uns richtig erschreckend“, bedauert sie den Verfall des gesamten Waldes. &bdquo;Wenn man über die Kahle Wart läuft, sieht man nur noch Kraterlandschaften. Häuser entdeckt man, die man vorher nie wahrgenommen hat, man kommt sich vor wie in einer Bergwüste. Nichts ist mehr da, was nur im Entferntesten mit unserem Wald Ähnlichkeit hat, das schmerzt“, trauert sie den alten Zeiten nach. Die Natur holt sich schnell alles Verlorene zurück. So beobachten die Wanderer und Spaziergänger schon viel junges wildes Grün, das aus den kahlen Stellen hervor sprießt. Die Angst vor Waldbrand ist präsent &bdquo;Aber was wird geschehen, wenn wir nun Starkregen oder Unwetter bekommen? Wo bleibt das Wasser? Den Berg hält doch nichts mehr. Wir haben alle Angst, dass es zu Erdrutschen oder Schlammlawinen kommen kann“, befürchtet nicht nur Anita Knickmeier. Die größte Angst ist aktuell die Waldbrandgefahr. &bdquo;Ich beobachte immer wieder Autofahrer, die ihren Müll, dabei sind auch Zigarettenkippen, arglos aus dem Wagen werfen, hinein in die Natur“, beschreibt sie die Gründe ihrer Angst. Es wurden auch jugendliche Gruppen beobachtet, die auf den kahlen Hängen ihren Grillplatz einrichteten und dort feiern wollten. &bdquo;Wie geht das aus, täglich stirbt noch mehr Wald, selbst eine Aufforstung kann uns die verlorenen Wälder so schnell nicht zurückbringen. Ich werde das nicht mehr erleben, das schmerzt mich und macht mich unsäglich traurig“, sagt die Obermehnerin. Die Kahle Wart ist ein beliebter Ort für die Menschen im ganzen Lübbecker Land. Sie stirbt vor sich hin und es gibt kein Aufhalten. Jeder der hier lebt, der hier wandert, der hier viele schöne Momente seiner Lebenszeit verbracht hat, ist traurig. Wie sieht es aus mit der Zukunft der Kahlen Wart? Ideen für Hilfe für den zerstörten Wald &bdquo;Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Bürgerbewegung schaffen könnte, Baumpaten zu suchen, Spendenaktionen für unseren Wald ins Leben zu rufen, denn die Aufforstung liegt uns doch allen sehr am Herzen“, hofft Anita Knickmeier Gleichgesinnte zu finden, die auch an einer raschen finanziellen Hilfe für die Rettung der Kahlen Wart interessiert sind. Zunächst gilt es, die nächsten heißen Sommermonate zu überstehen. Das ausgetrocknete Holz, die kahlen Berghänge, das mache große Angst. &bdquo;Es wird mir schwer ums Herz, wenn ich darüber nachdenke, das Kinder und Jugendliche von heute diese schönen Zeiten mit den wunderbaren Wäldern nicht mehr erleben“, resümiert Anita Knickmeier.

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