Damit das Wasser in Hüllhorst nicht wieder knapp wird

Hüllhorst. In den zurückliegenden Hitzesommern kam es in den Mitgliedskommunen des Wasserbeschaffungsverbandes Am Wiehen (WBV), zu denen auch Hüllhorst gehört, zu Wasserknappheit. Die Bürger waren angehalten, sparsam mit der Ressource umzugehen. Das trockene Frühjahr 2020 und die Tatsache, dass wegen der Corona-Krise mehr Menschen zu Hause sind und daheim auch ihren Urlaub verbringen, haben früh im Jahr zu hohen Verbräuchen geführt. Über die Wasserversorgungssituation referierte Deike Kracht vom Fachbereich Technik im Betriebsausschuss. Im August entspannte sich die Situation Im heißen Sommer 2019 gab es im gesamten Wasserbeschaffungsverband am 24. Juni sogar einen Spitzenverbrauch von 18.005 Kubikmetern am Tag. Wegen des Trinkwassermangels drohten Wasserverschwendern in Löhne und Bad Oeynhausen sowie Hille sogar Bußgelder. Im August entspannte sich die Situation. Auch weil zwei neue Transportleitungen mit Einspeisepunkten gebaut wurden. Eine neue Verbindungsleitung der Stadtwerke Bad Oeynhausen führte unter der Weser nach Porta Westfalica, wo noch Wasser geliefert werden konnte. Außerdem wurde eine Pumpstation zum WBV Wiehengebirge gebaut. Doch schon im April und Mai diesen Jahres nähert sich der Tagesspitzenverbrauch mit 15.917 Kubikmetern sowie 16.801 Kubikmetern wieder denen aus dem vergangenen Sommer an, wie Deike Kracht erläuterte. Der WBV kann in der Spitze bis zu 17.000 Kubikmeter Wasser am Tag liefern. Das Wasser für Hüllhorst kommt aus dem Wasserwerk in Hille, das zum WBV Am Wiehen gehört sowie von umliegenden Wasserversorgern wie beispielsweise dem WBV Herford-West oder dem WBV Wiehegebirge. Der Speicher droht leer zu laufen Ein Hochbehälter in Bergkirchen mit einem Fassungsvermögen von 7.250 Kubikmetern gleicht im Regelfall den Unterschied zwischen den Wasserbezügen und den Abgaben an die Kunden aus. Wenn die Nachfrage wie in den Hitzesommern die geförderten Grundwassermengen auf Dauer übersteigt, dann droht der Hochbehälter, der als Speicher fungiert, leer zu laufen. Soweit kam es zwar in der Vergangenheit nicht, aber es war recht knapp. Hüllhorst hat auch zwei eigene Hochbehälter, die mit einem Fassungsvermögen von 950 Kubikmetern aber deutlich kleiner sind. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie Deike Kracht erläuterte. Kein Wasser aus Standrohren mehr für den Pool Dazu zählt neben den neuen Übergabepunkten und Verbindungsleitungen eine Ausnahmegenehmigung des WBV Herford-West für erhöhte Tagesfördermengen, eine neue Anbindung Richtung Bünde, welche in erster Linie die Löschwasserversorgung in Oberbauerschaft sicherstellen soll und vor allem der Bau eines neuen Hochbehälters in Bergkirchen mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmetern durch den WBV Am Wiehen. Außerdem möchte der WBV zusätzliche Brunnen im Verbandsgebiet bauen und zwei Übergabepunkte für zusätzliche Wassermengen aus Minden schaffen. Auch die Bürger sind gefragt Aber auch die Bürger sind gefragt, wenn es um die Wasserversorgung geht. Besonders in den trockenen Wetterperioden sei ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser wichtig, so Deike Kracht. Größere, unkontrollierte Wasserentnahmen sollen minimiert werden. Deshalb ist eine Standrohrausgabe seit 2019 nur noch für Baumaßnahmen aber nicht mehr zum Befüllen von Pools möglich. Über eine neue digitale &bdquo;Trinkwasser-Ampel“ auf der Homepage der Gemeinde können sich die Hüllhorster laufend informieren, wie es um die Versorgungssicherheit steht (die NW berichtete). Über Pfingsten zeigte die Ampel beispielsweise Warnstufe gelb, weil ein Wasserrohrbruch und die Trockenheit zusammen kamen. Um die Bürger kontinuierlich mit Informationen zu versorgen, haben die Wasserbeschaffungsverbände Am Wiehen und der Wasserbeschaffungsverband Herford-West Anfang des Jahres das Netzwerk &bdquo;Trinkwasser in Ostwestfalen“ gegründet. Unter www.trinkwasser-in-owl.de wollen sich die einzelnen Wasserversorger und Gemeinden auch noch stärker verlinken. Wie sich die Maßnahmen auf den Wasserpreis niederschlagen könnten &bdquo;Wir werden dieses Jahr sicher noch einige Zeiten mit Wasserknappheit erleben“, sagte Ausschussvorsitzender Frank Picker (SPD). Eine Entlastung könne der neue Hochbehälter in 2021 bringen. Markus Rettberg (CDU) riet dazu, die neue Wasser-Ampel noch besser zu bewerben – zum Beispiel über Facebook. Heinrich Röthemeyer (CDU) fragte, wie sich der neue Hochbehälter auf den Wasserpreis auswirkt. Die Verwaltung geht von fünf Cent pro Kubikmeter aus, doch das ist nur ein Richtwert. &bdquo;Damit können wir leben, wenn wir dadurch Versorgungssicherheit bekommen“, so Frank Picker.

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