Wie es um die Sicherheit in Hüllhorst steht

Hüllhorst. Wie sicher ist meine Kommune? Diese Frage stellen sich viele Bürger. In Hüllhorst lebt es sich relativ sicher, wie sich aus der jüngsten polizeilichen Kriminalitätsstatistik ablesen lässt. Von den 13.996 Straftaten, die vergangenes Jahr im Mühlenkreis angezeigt wurden, passierten 257 in Hüllhorst. 237 Fälle waren es 2018. Die Gemeinde hatte 2019 mit 1,77 Prozent kreisweit den geringsten Anteil an der Gesamtkriminalität. Etwa jede zweite in Hüllhorst begangene Straftat konnte aufgeklärt werden. Von den reinen Fallzahlen lasse sich allerdings nicht zwangsläufig auf die Kriminalitätsbelastung schließen. Dafür zieht die Polizei die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) und die Kriminalitätsdichtezahl (KDZ) als Indikator heran. Mit der KHZ werden die Fallzahlen auf eine vergleichbare Einwohnerzahl von 100.000 Einwohnern berechnet. Die KDZ ist die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktarten, errechnet auf eine Fläche von einem Quadratkilometer. Beide Werte drücken das Risiko aus, Opfer einer Straftat zu werden. Zahl der Einbrüche ist im Kreisgebiet gesunken Bei der Häufigkeitszahl weist Hüllhorst mit 1.973 kreisweit den zweitniedrigsten Wert nach Hille aus. Zum Vergleich: In Minden lag die KHZ 2019 bei 7.311, in Lübbecke bei 4.461. Die KDZ beträgt 5,75. Den niedrigsten Wert hat hier Stemwede (1,67) aufzuweisen, den höchsten Minden mit 59,06. Beträchtlicher Schaden von rund 460.000 Euro Zu den einzelnen Delikten: Die Einbruchsfälle in Wohnungen sind 2019 mit 273 Fällen kreisweit erneut gesunken, was die Polizei auf Aktionstage und Bekämpfungskonzepte zurückführt. Für Hüllhorst registrierten die Ermittler sieben Wohnungseinbruchsdiebstähle. Das waren nur halb so viele wie 2018 und der niedrigste Wert seit 2015. Gegenläufig ist die Entwicklung bei Diebstählen aus Büro-, Werkstatt- oder Lagerräumen. Neun Mal schlugen hier Kriminelle in Hüllhorst zu, der Schaden war mit rund 460.000 Euro beträchtlich. 2018 ereigneten sich lediglich vier derartige Fälle. Auch in Espelkamp und Rahden stiegen 2019 derartige Taten deutlich an. Die Fallzahl bei den Autodiebstählen ist kreisweit mit 51 gegenüber dem Jahr davor (53) fast unverändert. Der Gesamtschaden durch KFZ-Diebstähle betrug knapp eine Million Euro. In Hüllhorst wurde 2019 ein Fahrzeug gestohlen, der Fall konnte aufgeklärt werden. Auch auf Autoteile und Kennzeichen sind Diebe aus. 27 Mal fanden 2019 in Hüllhorst Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen statt (16 in 2018). Mit 986 Fahrraddiebstählen ist dieser Deliktbereich 2019 auf ein Fünf-Jahres-Tief gesunken. Fahrradcodierungsaktionen hätten sich bewährt, meint die Polizei, da kaum registrierte Räder entwendet wurden. In Hüllhorst wurde ein Fahrraddiebstahl angezeigt, der Schaden betrug 500 Euro. Vier Ladendiebstähle wurden angezeigt Vier Ladendiebstähle mit einem Schaden von 400 Euro wurden 2019 in Hüllhorst angezeigt. Die Aufklärungsquote lag bei 100 Prozent. Im Jahr davor wurde in Hüllhorst gar kein Ladendiebstahl angezeigt. Die meisten Ladendiebstähle im Lübbecker Land hatte 2019 Lübbecke mit 84 Fällen zu verzeichnen. Hohe Aufklärungsquote bei Körperverletzungen Besonders hoch ist die Aufklärungsquote bei Körperverletzungsdelikten, da die Täter häufig durch Zeugenaussagen identifiziert werden können, so die Polizei. Von den 22 Körperverletzungsdelikten (24 in 2018), die sich in Hüllhorst ereigneten (1.419 kreisweit), konnten 90 Prozent aufgeklärt werden. Von den 44 kreisweit registrieren Raubüberfällen auf offener Straße fand kein einziger in Hüllhorst statt. Anders sieht es bei den Raubüberfällen auf Tankstellen und sonstige Zahlstellen sowie Geschäfte aus. Mit zwei Fällen steht Hüllhorst an der Spitze in diesem Deliktbereich im Lübbecker Land. Nur in Lübbecke gab es sonst noch einen Fall. Nach Diebstahl ist Betrug mit 1.625 Fällen im Kreis das zweitgrößte Deliktfeld in der Kriminalitätsstatistik. Häufigste Betrugsart sind Waren- und Warenkreditbetrug oder Tankbetrug. 46 Fälle wurden 2019 in Hüllhorst angezeigt, ein Fall weniger als 2018. Der Schaden lag bei rund 64.000 Euro. 68 Fälle von Straßenkriminalität (44 in 2018) registrierte die Polizei im vergangenen Jahr für Hüllhorst. Höher waren die Zahlen in Pr. Oldendorf (91 Fälle), Rahden (92), Espelkamp (174) oder auch Lübbecke (316). Die Aufklärungsquote in diesem &bdquo;schwer aufzuklärenden Deliktfeld" betrug 13 Prozent in Hüllhorst und lag unter dem kreisweiten Durchschnitt von 17 Prozent. Deutlich zugenommen haben im Mühlenkreis die Fallzahlen bei Rauschgiftkriminalität mit 1.168 Delikten, was auf verstärkte Kontrollmaßnahmen zurückzuführen sei, so die Polizei. Elf Fälle listet die Statistik für Hüllhorst auf, die niedrigste Zahl kreisweit. Im Bereich der Gewaltkriminalität zu dem neben Tötungsdelikten auch schwere Sexualdelikte und gefährliche Körperverletzungen gezählt werden, musste die Polizei mit 559 Fällen einen Anstieg im Fünf-Jahres-Vergleich im Kreis verzeichnen. Acht Fälle von Gewaltkriminalität gab es 2019 in der Gemeinde Hüllhorst, genauso viele wie im Jahr davor. In Stemwede beispielsweise gab es 7 Fälle, in Pr. Oldendorf 17, in Rahden 7, in Espelkamp 26 und in Lübbecke 58 Fälle. Zwei bewaffnete Täter überfielen Einkaufsmarkt Unter den ausgewählten Ereignissen für die Kommunen finden sich zwei Überfälle in Hüllhorst wieder. Im Oktober 2019 überfielen zwei maskierte und bewaffnete Männer nach Geschäftsschluss durch ein rückwärtiges Fenster den Hüllhorster WEZ-Markt. Die Täter passten zwei Mitarbeiterinnen sowie den Marktleiter ab und ließen sich den Tresor öffnen. Bevor die Männer flüchteten fesselten sie das Personal mit Kabelbindern. Die Angestellten konnten sich später selbst befreien und die Polizei alarmieren. Sie blieben unverletzt, standen aber unter Schock. Zusammenhänge mit ähnlich gelagerten Raubüberfällen im Kreis wurden von der Polizei vermutet und ein Foto aus einer Überwachungskamera veröffentlicht. Tankstellenräuber stellt sich freiwillig In Schnathorst fasste die Polizei einen Tag vor Heiligabend einen Tankstellenräuber dank eines aufmerksamen Autofahrers. So konnte der am 19. Dezember an der Mindener Straße von zwei Männern verübte Überfall auf die Tankstelle schnell aufgeklärt werden. Wenige Tage nachdem die Polizei den 21-jährigen Lübbecker festgenommen hatte, stellte sich auch dessen 20-jähriger Komplize aus Hüllhorst freiwillig den Beamten.

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