Damit wollen Hüllhorster Gastronomen nach Corona als erstes starten

Hüllhorst. Leere Speisesäle, stille Telefone und kein Geld in den Kassen - wo vor knapp fünf Wochen noch ein reger Betrieb stattfand, herrscht nun die gähnende Leere. Wie die anderen Gastronomiebetriebe, mussten auch die Wiehen-Therme sowie das Hotel-Restaurant Kahle Wart wegen der Corona-Krise vorübergehend schließen. Mittlerweile durfte der Einzelhandel aber wieder öffnen, die Frisöre dürfen ihre Kunden wieder am 4. Mai bedienen und auch die Schulen sind von den Lockerungen betroffen - die Gastronomie aber hängt immer noch in der Schwebe. Betreibern der Wiehen-Therme fehlt die Perspektive Tim Tödtmann wartet jetzt auf den 30. April. Dann soll nämlich die Entscheidung fallen, ob weitere Corona-Lockerungen, wie zum Beispiel in der Gastronomie, vorgesehen sind. Gemeinsam mit den Familienmitgliedern Sabine Kröger und Reiner Tödtmann, betreibt er den Hotelbetrieb Wiehen-Therme in Hüllhorst. Der Betreiberfamilie fehlt die Perspektive. Ein "klarer Fahrplan der Politik" sei wünschenswert, so Tödtmann. "Unsere Branche war mit als erstes von den Schließungsmaßnahmen betroffen und wird auch eine der letzten Branchen sein, die die Nachwehen noch zu spüren bekommen wird. Sei es durch ausfallende Großveranstaltungen oder fehlende Einnahmen durch den Wegfall des Tourismus." Die Außengastronomie könnte als erstes öffnen So ist der Spa-Bereich komplett geschlossen worden. Gleiches gilt für den Restaurant und Bankettbereich. Einige Einnahmen gingen noch durch das Übernachtungsgeschäft ein - das sei aber in keiner Weise vergleichbar. Auch der Außer-Haus Lieferservice, der zwar sehr gut angenommen werde, ersetze keineswegs das à la carte-Geschäft. "Nichtsdestotrotz ist das eine gute Möglichkeit, das Personal wieder - sei es auch nur für einige Stunden - einzusetzen" sagt der Hotelbetreiber. Denn die 18 Mitarbeiter sind derzeit in Kurzarbeit. Obwohl noch nicht feststehe, welche Auflagen die Gastronomie erfüllen müsse, sobald sie wieder öffnen dürfe, habe sich die Betreiberfamilie schon Gedanken gemacht, wie es laufen könnte: "Schon weil wir den Abhol-und Lieferservice anbieten, sind wir mit Gesichtsmasken und Desinfektionsmitteln ausgestattet." Außerdem könne man bei dem guten Wetter zunächst mit der Außengastronomie beginnen. Dort würde nur die Hälfte der Tische hingestellt werden. "Das wäre auf jeden Fall schon einmal besser als nichts", sagt Tödtmann. Die Kellner könnten mit Gesichtsmasken arbeiten Auch die Gastronomenfamilie Niermann, die seit sieben Jahren das Hotel Kahle Wart in Hüllhorst betreibt, müsse jetzt etwas tun. Das Restaurant, das vorher noch nie einen Außer-Haus-Service angeboten hatte, setzt nun ab dem 1. Mai mit einer verkleinerten Karte auf den Abholdienst. "Wir waren ein gesundes Unternehmen vor der Krise und konnten die Wochen bis jetzt gut überbrücken", sagt Alexandra Niermann. Das Personal jedoch musste in Kurzarbeit treten. Der Außer-Haus-Dienst gibt wenigstens unseren Köchen wieder die Möglichkeit ein paar Stunden zu arbeiten, so Niermann weiter. "Wir hoffen darauf, dass sich ab Anfang Mai etwas ändert", so Niermann. "Dass wir wenigstens das à la Carte-Geschäft wieder betreiben können." Umsetzen ließe sich das ähnlich, wie vor der Schließung durch Corona: Es würde nur jeder zweite Tisch besetzt werden, die Tische würden so platziert, dass sie den nötigen Mindestabstand haben, die Gäste schreiben auf, wer mit wem an einem Tisch sitzt, um im Falle eines Falles die Infektionskette nachvollziehen zu können - das seien laut Niermann nur einige Möglichkeiten. Desinfektionsspender sowie Gesichtsmasken für die Kellner seien auch vorhanden. "Auch wenn es nicht so schön ist, wenn der Kellner mit Maske bedient, aber schließlich geht es nicht anders."

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