Hüllhorst. „Was sich in Hüllhorst entwickelt hat, ist ein Quantensprung“, freut sich Bürgermeister Bernd Rührup und erläutert im Bau- und Umweltausschuss, was sich in Sachen Breitbandausbau seit 2016 getan hat.
„Mit den heute schon vorhandenen rund 1.000 Glasfaserhausanschlüssen liegen wir im Kreis Minden-Lübbecke ganz weit vorn“, ist er überzeugt. Zumindest im Altkreis Lübbecke seien in den vergangenen vier Jahren in keiner anderen Kommune in dem Maße Bautätigkeiten bekannt, hieß es.
Noch im Jahr 2016 hatten viele Außenbereiche von Hüllhorst wie Oberbauerschaft, Ahlsen, Holsen, Schnathorst und Tengern eine sehr schlechte Breitbandversorgung von deutlich unter 16 Mbit. 2016 habe dann die RWE, heute Innogy, 26 Kilometer Glasfaserleitung verlegt und 22 Kabelverzweiger mit Glasfaser erschlossen. Dieser Ausbau ermöglichte eine Versorgung mit 50 bis 100 Mbit und seit dem Jahr 2017 können rund 2.500 Haushalte in den Außenbereichen schnelles Internet bekommen. Da Innogy die Netzinfrastruktur für weitere Anbieter geöffnet hat, können die Haushalte zwischen mehreren Anbietern wählen.
Haushalte können zwischen mehreren Anbietern wählen
„Trotz mehrerer Gespräche mit der Firma Eifelnet sind aber die Versuche gescheitert, auch die Kabelverzweiger, die Eifelnet 2010 per Funk erschlossen hatte, an das Glasfasernetz anzuschließen“, bedauerte Bernd Rührup. Die Versorgung in diesen Gebieten lässt sich nur durch FTTB („Fibre to the Building“ – Glasfaseranschluss bis ans Gebäude) verbessern.
Außerdem startete Innogy in diesem Jahr den FTTB-Ausbau in Oberbauerschaft und verlegte für gut 600 Haushalte Glasfaserleitungen. Für dieses Projekt hat sich die Dorfgemeinschaft sehr stark eingesetzt.
2018 hat Innogy in Büttendorf-Nord und Schnathorst-Struckhof etwa 200 Haushalte per FTTB ans Netz angeschlossen, während die Telekom im Ortskern die Nahbereichskabelverzweiger über FTTC („Fibre to the Curb“ – Glasfaser bis an den Bordstein) aufgerüstet und weitere 400 Haushalte mit einer besseren Versorgung ausgestattet hat.
Inzwischen verfügen bereits etwa 1.000 Haushalte über einen Glasfaserhausanschluss. In den Bereichen Tengern und Ahlsen hat Innogy, unterstützt von den Ortsvorstehern Karl-Heinz Kröger (Tengern) und Marie-Luise Rahe (Ahlsen), das nächste Projekt angestoßen und bereits mit dem Ausbau für weitere 250 Glasfaserhausanschlüsse begonnen.
Noch sind elf Prozent der Haushalte schlecht versorgt
Die Anzahl der schlecht versorgten Haushalte liegt inzwischen bei 585 Haushalten, etwa elf Prozent. Über das Förderprojekt des Kreises „Masterplan Breitband“ werden diese nun mit FTTB erschlossen. In Hüllhorst werden 2,9 Millionen Euro investiert, davon sind zehn Prozent Eigenanteil der Gemeinde, ein Verteilnetz über 71 Kilometer gebaut und 13 Kilometer Haushaltsanschlüsse verlegt. Geprüft werde aktuell, so der Bürgermeister, ob eine Projekterweiterung mit einem weitergehenden Ausbau im Kreis Minden-Lübbecke möglich ist.
Die mit dem Projekt betraute Firma Internexio bietet Beratungen im Hüllhorster Rathaus an. Der nächste Termin ist Freitag, 6. Dezember, zu den Öffnungszeiten des Rathauses.
Auch wenn aktuell für die meisten Anwendungen und Nutzer die Versorgung über FTTC noch völlig ausreichend sei, so Bernd Rührup, sehe Innogy in FTTB die Technik der Zukunft. Mittelfristig werde das Unternehmen auch in den FTTC-erschlossenen Gebieten FTTB-Anschlüsse bauen. Insgesamt sieht Bernd Rührup für Hüllhorst eine gute Perspektive. Die Verwaltung werde alles daran setzen, dass es weitergehe, versprach er.