Enorme Hilfsbereitschaft: Familie aus Hille bekommt nach Stallbrand viel Unterstützung

Hille-Hartum. &bdquo;Das war ziemlich heftig“, sagt Mathias Klostermeier, der auch zwei Tage nach dem Brand eines Rinderstalls noch immer unter dem Eindruck der Bilder steht. Zum Glück seien alle Tiere gerettet worden und auch Menschen seien nicht schwerer verletzt worden, bilanziert der Landwirt aus Hartum. Vor allem über die große Hilfsbereitschaft, die er und seine Familie derzeit erfahren, sei er mehr als dankbar. Es war kurz vor 21 Uhr am Freitagabend, als eine Zeugin den Brand bemerkte und die Feuerwehr rief. Schnell war auch die Familie Klostermeier informiert, in deren Stall an der Oberen Straße/Wasserfeld das Feuer aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen war. Die dichten Rauchschwaden waren schon aus zig Metern Entfernung zu sehen. &bdquo;Mein Sohn und mein Bruder haben die Tiere aus dem Stall herausgeholt“, berichtet Mathias Klostermeier. Dabei seien nicht so sehr die Flammen, sondern vielmehr der Rauch ein Problem gewesen. &bdquo;Wenig später wäre es sehr viel schwieriger geworden, die Jungtiere zu retten.“ Mit Jungtieren meint der Landwirt solche, die um die einhundert Kilogramm wiegen, aber auch einjährige Bullen aus der Vormast, die 350 bis 400 Kilo auf die Waage bringen. Die rund 65 Tiere konnten die Familienmitglieder mit Hilfe der Feuerwehr zunächst auf einer nahe gelegenen Wiese in Sicherheit bringen. Stundenlange Löscharbeiten bei Stallbrand Weil die beiden Helfer sehr viel Rauch eingeatmet hatten, wurden sie noch vor Ort vom Rettungsdienst behandelt und mussten wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung vorsichtshalber zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Dieses konnten sie wenige Stunden später aber wieder verlassen. &bdquo;Wir sind sehr dankbar, dass niemand schwer verletzt ist“, sagt der Landwirt am Sonntagmittag und spricht von &bdquo;schlimmen Bildern“, die sich der Familie bei Tageslicht boten. Wie Hilles Feuerwehrsprecher Lukas Röthemeyer mitteilte, hatten die Einsatzkräfte das Feuer zwar schnell unter Kontrolle, doch die Löscharbeiten zogen sich bis in die Morgenstunden hin. Gegen 9.30 Uhr am Samstag waren noch Einsatzkräfte vor Ort, um einzelne Glutnester zu löschen. Dutzende Feuerwehrleute waren dabei stundenlang im Einsatz. &bdquo;Wir fahren regelmäßig zum Stall, weil es nach wie vor dampft und vor sich hin glimmt“, sagt Mathias Klostermeier, der immer wieder Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern bekommt. Erst nach und nach wird deutlich, wie groß der Schaden ist, den das Feuer angerichtet hat. Schon beim Eintreffen der Feuerwehr stand sowohl der gesamte Rinderstall als auch ein angrenzendes Heulager in Vollbrand. Auch landwirtschaftliche Maschinen, die dort gelagert wurden, brannten bereits. Tiere wurden nach Brand in Notstall untergebracht Die Löscharbeiten gestalteten sich in der Nacht wegen der schwierigen Löschwasserzuleitungen als besonders herausfordernd. Außerdem mussten die gepressten Strohballen erst entzerrt werden, um die Flammen vollkommen löschen zu können. Hierfür forderten die Einsatzkräfte einen Bagger des Technischen Hilfswerks an, wie Lukas Röthemeyer berichtete. Da sich der Einsatz über mehrere Stunden erstreckte, arbeiteten die Feuerwehrleute in Schichten. Vor Ort waren die Löschgruppen aus Hartum, Hille, Südhemmern, Nordhemmern und Holzhausen II sowie Unter-/Oberlübbe, Hahlen, das Deutsche Rote Kreuz Hille sowie das Technische Hilfswerk. Das betroffene Gebäude sei in zwei Bereiche aufgeteilt, erklärt der Besitzer. Auf der linken Seite zum Westen hin hätten sich die Maschinen und das Strohlager befunden. Dieser Bereich war durch eine Betonwand – die sogenannte Brandmauer – von der Seite getrennt, auf der sich die Tiere befanden. Die Brandmauer habe zunächst standgehalten, sei dann aber teilweise eingestürzt. Das Dach hänge mitunter in der Luft und drohe ebenfalls einzustürzen. Ob sich das Gebäude sanieren lässt oder komplett neu aufgebaut werden muss, sei derzeit noch nicht absehbar. In der nächsten Zeit stünden deswegen einige Termine an, in ein paar Wochen könne er sicherlich mehr dazu sagen, so Mathias Klostermeier weiter. Nachdem die Einsatzkräfte abgerückt waren, kamen am Samstagvormittag zahlreiche Helfer, um für die Tiere einen Notstall zu errichten, sie ins Trockene zu bringen und mit Futter zu versorgen. &bdquo;Die erste Box nach der Brandmauer war nicht zu gebrauchen, die zweite Box konnten wir wieder belegen“, erklärt der Landwirt. &bdquo;Wir sind mehr als dankbar für die zahlreichen Hilfsangebote.“ Kühe im andern Stall untergebracht Insgesamt verfügt der Betrieb über drei Stallgebäude, zwei am Wasserfeld und eins an der Mindener Straße im Ortskern, wo die Familie auch einen Hofladen betreibt. Dort sind die Kälbchen und die Milchkühe untergebracht. Weil sie jetzt am Wasserfeld ein wenig an ihre räumlichen Grenzen kämen, müssten eventuell einige Schlachtbullen früher verkauft werden, schätzt der Besitzer, dem besonders wichtig ist, dass alle betroffenen Jungtiere tierschutzkonform untergebracht sind. Während der Betrieb also weiterlaufen kann, müsse eine Maschine laut Mathias Klostermeier recht zeitnah ersetzt werden. Dabei handelt es sich um das Einstreugerät, das an den Trecker angehängt wird und das Stroh im Stall verteilt. &bdquo;Ohne die Maschine ist momentan viel Handarbeit nötig.“ Warum das Feuer ausgebrochen ist und wie groß der materielle Schaden letztlich ist, darauf wird es erst in den kommenden Tagen und Wochen Antworten geben. Wie die Leitstelle der Polizei auf MT-Anfrage mitteilt, haben Beamte der Kriminalpolizei den Brandort bereits untersucht. Gesicherte Erkenntnisse zu einer möglichen Brandursache können aber erst Mitarbeiter einer Fachdienststelle am Montag mitteilen, heißt es.

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