Espelkamper Filmfestival „Spitziale“ mit prominenter Jury: Diese Filme haben überzeugt

Espelkamp. Wieder wurde der rote Teppich auf dem Wilhelm-Kern-Platz ausgerollt, denn das Espelkamper Kurzfilmfestival &bdquo;Spitziale“ kehrte ins Elite Kino zurück, wo vor fast zehn Jahren bereits die erste Ausgabe der Spitziale stattfand. Der neue Vorstandsvorsitzende Thorsten Blauert erklärte, dass die drei Jahre in der Alten Gießerei zwar sehr schön waren und dadurch deutlich mehr Menschen die Teilnahme ermöglicht hätten, doch: &bdquo;Wir hörten schon im Vorfeld von vielen treuen Fans, dass sie sich wieder auf die gemütliche Atmosphäre des Elite Kinos freuen.“ Und natürlich war es auch eine Kostenfrage aufgrund weggefallener Sponsoren, dass eine Verkleinerung &bdquo;back to the roots“ nötig war. Die Spitziale erfreut sich großer Beliebtheit in der Region. Das hängt einerseits mit der Auswahl an qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen Kurzfilmen zusammen. Andererseits sind die Vereinsmitglieder mit so viel Herzblut und Engagement dabei – das spüren nicht nur die Filmschaffenden, sondern es überträgt sich auch auf die Zuschauer. Bis Ende Januar konnten Filmemacher ihre Werke für die Spitziale einreichen und insgesamt lagen rund 250 Filme zur Auswahl vor. Bedingung war, dass diese nicht älter als drei Jahre sein durften. Nicht nur die neue alte Location, auch anderes hatte sich geändert beziehungsweise gesund-geschrumpft: Dieses Jahr gab es nur noch zwei Filmblöcke mit insgesamt 14 Kurzfilmen am Freitag- und Samstagabend. Die Nachmittagsvorstellung am Samstag entfiel, da der Samstag vielen Zuschauern zu lang war. Dafür wurden die beiden verbleibenden Filmblöcke etwas verlängert und mit einer Pause in der Mitte versehen. Mehr Infos: So wurde die Espelkamper Spitziale angekündigt Prominente Jury aus der deutschen Filmszene in Espelkamp Was noch neu war: Erstmals führte ein Westfale durch die Abende. Der Bielefelder Moderator Ingo Börchers kam mit seiner interessierten und ehrlich emotionalen Art bei den Filmemachern und dem Publikum extrem gut an, berichten die Veranstalter. Als Jury bewerteten wieder drei bekannte Größen aus dem deutschen Film kompetent die Filmbeiträge: Katharina Spiering (bekannt unter anderem durch Rollen in Produktionen wie &bdquo;Tatort“, &bdquo;Polizeiruf 110“ und der Netflix-Serie &bdquo;Dark“), Julius Grimm (Autor und Regisseur mehrerer preisgekrönter Kurzfilme), Franz Hartwig (spielte in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen wie &bdquo;Charité“, &bdquo;Babylon Berlin“ und &bdquo;Der Pass“). An beiden Tagen war das Filmfestival mit jeweils rund 170 Zuschauern restlos ausverkauft. &bdquo;Organisatorisch wie technisch war die neunte Spitziale die bislang beste Spitziale“, freute sich Florian Jürgens vom Vorstand. Auch die zweite Location mit Livestream aus dem Elite Kino in den Ratssaal habe sich bewährt. Diese war ausschließlich für Vereinsmitglieder beziehungsweise Helfer vorgesehen und soll auf jeden Fall in den kommenden Jahren beibehalten werden. Die ebenfalls im Ratssaal stattfindende Preisverleihung wurde gut angenommen: schätzungsweise zwei Drittel der Zuschauer nahmen daran teil und feierten anschließend ausgelassen auf der Aftershow-Party. Film über Leben nach Flucht aus Afghanistan gewinnt Preise Zu den emotionalsten Momenten in der Spitziale-Geschichte gehörte die Verleihung des goldenen Spitzes für &bdquo;Vogel, flieg!“. Rabeah Rahimi hatte das Drehbuch geschrieben, auch Regie geführt und insgesamt drei Jahre daran gearbeitet. In dem Film erzählt sie ihre eigene Lebensgeschichte, wie sie unter Tränen auf der Bühne berichtete. Darin geht es um die 13-jährige Adina, die mit ihrem Vater Saydgasin und Bruder Tarik seit einigen Jahren in Deutschland lebt. Nach der Flucht aus Afghanistan und dem Tod ihrer Mutter erstarrt ihr Vater in seiner Trauer und sucht Halt in seinem Glauben. Adina kümmert sich um ihren kleinen Bruder und hilft ihrem Vater sich im fremden Land zurechtzufinden. Ein Vorbild findet Adina in dem Popstar Lady Liabelle. Ihr Idol inspiriert sie zum Tanzen und gibt ihr Hoffnung auf ein freies und selbstbestimmtes Leben. Ihre Freundin Leah und deren aufmerksame Mutter ermuntern sie, beim Talentwettbewerb ihrer Schule mitzumachen und ihren Traum auszuleben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke 2026 feiert die Espelkamper Spitziale ihren 10. Geburtstag Rabeah Rahimi möchte Filme machen, die politisch sind: &bdquo;Menschen flüchten ja nicht ohne Grund aus ihrer Heimat.“ Mit ihrem bewegenden Film gehörte sie zu den bisher wenigen Preisträgerinnen, die sowohl den goldenen Spitz als auch den Zuschauerpreis erhalten hatten. Der silberne Spitz ging an den Film &bdquo;Raja“ (Regie: Louisa Würden, Franziska von Holst). Den bronzenen Spitz erhielt &bdquo;Shut and suffer“ (Regie/Drehbuch: Emma Bading, Produktion: Bianca Beer). Publikumspreis Samstag: &bdquo;Still, fast unbemerkt“(Regie: Patrick Fleischer, Philine Jo Hammon, Drehbuch: Anne Kristina Thoemmes, Philine Jo Hammon, Patrick Fleischer). Einen heimlichen Publikumsliebling gab es am Freitag mit &bdquo;Baby Run“ – dem kürzesten Kurzfilm überhaupt von einer Minute. &bdquo;Dieses Jahr hatten wir das bisher ausgewogenste Programm. Und es gab noch nie so viele humorvolle Beiträge“, so das Resümee von Florian Jürgens. Durch den vielen positiven Zuspruch sei man auf jeden Fall hoch motiviert, auch im nächsten Jahr weiterzumachen: &bdquo;Was wir natürlich auch tun werden, da 2026 die zehnte Spitziale stattfindet. Wir werden es beim Jubiläum krachen lassen!“ Lesen Sie auch: Warum es 2024 keine Spitziale gab

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