DRK Espelkamp eröffnet eigenen Secondhand-Shop im Zentrum

Espelkamp. Der Handel mit bereits getragener Mode erfreut sich in Zeiten steigender Preise immer größerer Beliebtheit. Zudem spielt der Nachhaltigkeitsgedanke beim Kauf gebrauchter Kleidung eine große Rolle. Auch DRK-Ortsvereinsvorsitzende Petra Krüger findet es wichtig, &bdquo;dass Kleidung eine Wertschätzung bekommt“, wie sie sagt. Mit ein Grund, warum das Team der DRK-Kleiderkammer in Espelkamp nun einen Secondhand-Laden in der Innenstadt gegründet hat, der im April eröffnen wird. Die Textilindustrie bringt nicht nur Umweltbelastungen mit sich, sondern bei der Herstellung von Kleidung ist in Produktionsländern wie Indien Kinderarbeit verbreitet. Laut Studien kauft sich jeder Deutsche im Schnitt bis zu 60 neue Kleidungsstücke im Jahr, von denen manche schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Schrank aussortiert werden – weil sie doch nicht perfekt passen, nicht dem persönlichen Geschmack oder dem aktuellen Trend entsprechen. Auch Mode, an der sogar noch das Preisschild hängt, wandert manchmal in die Altkleidersammlung. Zwölf solcher Sammelcontainer hat das DRK Espelkamp über das Stadtgebiet verteilt stehen. Ein Unternehmen leert die Container und vergütet dem Roten Kreuz die Altkleider nach Gewicht. Über diese Einnahme finanziert der Verein seine Arbeit, zu der auch die Espelkamper Kleiderkammer gehört, die seit rund 50 Jahren vom Roten Kreuz ehrenamtlich organisiert wird. Jeden zweiten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr können Bürger Kleidung direkt bei der Kleiderkammer abgeben. Was gut erhalten ist, wird dann jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 13.30 Uhr bis 17 Uhr kostenlos wieder an Bedürftige ausgegeben – an manchen Nachmittagen sind es bis zu 1.000 Kleidungsstücke. Charme einer kleinen Boutique Schon jetzt war es so, dass besonders gut erhaltene Markengarderobe an einem gesonderten Ständer hing und für einige wenige Euro abverkauft wurde. Damit wolle der Verein vorbeugen, dass hochwertige Textilien in großen Mengen mitgenommen und über Onlineplattformen weiterverkauft werden. Oder gar erneut im Container landen, weil sie doch nicht passten. Lesen Sie auch: Altkleider entsorgen: DRK spürt Verunsicherung wegen EU-Richtlinie &bdquo;Schon vor drei Jahren hatten wir daher die Idee, einen eigenen Secondhand-Shop aufzumachen und gut erhaltene, modische Kleidungsstücke dort anzubieten“, erzählt Petra Krüger. Es taten sich mehrere Möglichkeiten für einen möglichen Laden auf, die sich dann aber doch wieder zerschlugen. Bis Willy Hübert, zweiter Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, fragte, ob das Team der Kleiderkammer nicht Interesse hätte, die neuen Räume des Vereins &bdquo;MitMenschen“ am Wilhelm-Kern-Platz 5 mit zu nutzen. Der Vorschlag kam gut an und ein Mietvertrag mit dem Verein wurde geschlossen. Zunächst bis Ende des Jahres. &bdquo;Wir wollen erst einmal einen Probelauf starten, wie das Angebot angenommen wird“, sagt Petra Krüger. Sie glaubt, dass der Laden auch diejenigen ansprechen könnte, die sonst eine Hemmschwelle hätten, eine Kleiderkammer zu besuchen. Der Secondhand-Shop auf 40 Quadratmetern solle den Charme einer kleinen Boutique haben und jeder könne dort einkaufen. Mit &bdquo;Butik“ ist auch schon ein Name gefunden. Ehrenamtliche Helfer willkommen In Eigenarbeit hat das Team der Kleiderkammer die Wände frisch gestrichen, Möbel wie ein Sofa angeschafft und Regale an die Wände gebracht. Die Regale und Podeste stammen übrigens aus einer früheren Boutique aus dem Raum Herford. Was die rechtlichen Dinge der Geschäftsgründung betrifft, konnten die Ehrenamtlichen auf die Hilfe von DRK-Kreisgeschäftsführer Andreas Besser und den Landesverband Münster zurückgreifen, denn das Projekt ist nicht das erste seiner Art. Auch im Herforder Raum gibt es bereits einen ähnlichen &bdquo;Kleiderladen“ sowie in Wehdem den DRK-Kleidershop &bdquo;Sieben Sachen“ – eine &bdquo;Fundgrube für kostenbewusste Menschen und Schnäppchenjäger“, wie es auf der Webseite des DRK-Stemwede heißt. Was dem Team der DRK-Kleiderkammer in Espelkamp mit Annemarie Becker, Sigrid Maslowski, Heidi Wendt, Yalli Rahaf und Petra Krüger jetzt noch fehlt, das sind Ehrenamtliche, die Lust haben im Secondhand-Laden mitzuarbeiten. Der Shop soll erst einmal dienstags und freitags zu den Wochenmarktzeiten geöffnet haben. &bdquo;An der Mitarbeit Interessierte sollten Spaß am Verkaufen sowie Präsentieren der Mode und am Dekorieren haben“, sagt Petra Krüger. Lesen Sie auch: OGS-Wechsel in Lübbecke: DRK übernimmt Trägerschaft in Blasheim Bis zur Eröffnung bleibt noch ein bisschen zu tun. So musste die Ware vom Lager im Bürgerhaus in die &bdquo;Butik“ gebracht und eingeräumt sowie etikettiert werden. Wenn alles gut klappt, könnte es dann Ende April mit dem Verkauf losgehen. Dass die Lage am Wilhelm-Kern-Platz 5 mit dem Treppenaufgang zur Galerie in Bezug auf Sichtbarkeit und Barrierefreiheit nicht so ganz ideal ist, wissen auch die Initiatoren. Ebenerdig findet sich aber ein Aufzug der genutzt werden könne und über das Treppenhaus ist das Geschäft dann auch für Besucher mit Geh-Einschränkungen zu erreichen. Was im Secondhand-Shop angeboten wird Angeboten werden im Secondhand-Shop gut erhaltene, modische Damenoberbekleidung, Kinderkleidung, ein bisschen Herrenmode sowie natürlich Schuhe und Taschen, die das Outfit erst perfekt machen. Der Preis für eine gute Jeans werde sich um die zehn Euro bewegen, der für eine gute Jacke zwischen zehn und 20 Euro, nennt Petra Krüger eine Preiskategorie. &bdquo;Mit unserem Angebot wollen wir wirklich jeden ansprechen und vor allem auch den Gedanken der Nachhaltigkeit fördern“, so die Ortsvereinsvorsitzende. Die Einnahmen aus dem Verkauf würden zu 100 Prozent dem DRK-Ortsverein Espelkamp zufließen, der nicht nur das DRK-Haus mit seinen Angeboten für die Bürger finanziert, sondern auch neue Projekte wie ein Jugendrotkreuz anstoßen möchte. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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