Warum sich das japanische Fernsehen für Espelkamp interessiert

Espelkamp. Der Espelkamper Jubiläumssommer mit den vier Veranstaltungswochen vor der großen Video-Leinwand auf dem Wilhelm-Kern-Platz ist inzwischen schon wieder Schnee von gestern. Doch heißt das noch lange nicht, dass sich damit auch das Stadtjubiläum, das mit dem Bundespräsidenten-Besuch und der Auswandererhaus-Ausstellung gestartet war, sein Pulver verschossen hätte. Lesen Sie auch: Liveticker zum Bundespräsidenten-Besuch in Espelkamp zum Nachlesen Die zweite Jahreshälfte ist im Ganzen gesehen etwas leiser, legt den Schwerpunkt verstärkt auf den historischen Aspekt und die Bedeutung der Stadt für die Region und für das gesamte Bundesgebiet. So sehen es jedenfalls Matthias Tegeler, Koordinator und Chef der Projektgruppe, und mit ihm Torsten Siemon als Sprecher der Gruppe, die mitverantwortlich ist für das Veranstaltungsprogramm. Gemeinsam mit Bürgermeister Henning Vieker und einer Schar von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Fach- und Sachgebieten der Verwaltung machten sie sich jetzt auf, um sich vor der großen zentralen Leinwand, die inzwischen abgebaut wurde, noch einmal auf dem Wilhelm-Kern-Platz zu treffen und für alle ein Abschiedsfoto zu machen. Integrationsteam hilft mit Doch ist es noch lange kein Abschied für alle, wie Torsten Siemon und Matthias Tegeler im Gespräch mit nw.de erläuterten. Die beiden haben sich bereits Gedanken über die weitere Entwicklung gemacht und welche Erfahrungen sie in die zukünftige Stadt- und Veranstaltungsplanung vom Stadtjubiläum mitnehmen. Da gibt es manche interessanten Erkenntnisse, die die beiden erläuterten. Beispielsweise das Team, das sich um den städtischen Flüchtlingsberater Jan Alali gebildet hat. Es handelt sich um Menschen, die sich als Flüchtlinge in Espelkamp angesiedelt haben und sich spontan bereiterklärten, bei den Festen und Feiern beim Auf- und Abbau und der Betreuung der Besucher zu helfen. &bdquo;Sie waren das ganze Jahr über und bei den vier Veranstaltungswochen dabei, wenn wir Hilfe brauchten“, freuten sich Siemon und Tegeler. Man sei ihnen &bdquo;unendlich dankbar“ für das ehrenamtliche Engagement. Dies zeige gleichzeitig auch nach außen, dass die Integration der Neubürger erfolgreich verlaufe. Keine Sicherheitsprobleme beim Espelkamper Jubiläum &bdquo;Schon in den ersten Wochen sind doch unsere Ideen eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Torsten Siemon. Damit habe man selbst erst gar nicht mit gerechnet. Als sich dann auch noch das japanische Fensehen gemeldet habe – es war durch den Aufenthalt des Bundespräsidenten auf die Stadt aufmerksam geworden – um etwas zum Thema Flüchtlinge in Deutschland am Beispiel Espelkamps zu machen, sei man vollends überzeugt gewesen, dass sich das Stadtjubiläum inzwischen bundesweit herumgesprochen habe. &bdquo;Die Wahrnehmung von außen auf unsere Stadt ist einfach unglaublich. Wir haben hier alle unheimlich interessante und spannende Wochen erlebt, und daraus hat sich ein Gemeinschaftsgeist entwickelt, ein Wir-Gefühl“, so Tegeler. Immer wieder hätten sich auf dem Wochenmarkt Menschen Fotos von früher angeschaut und dies mit der heutigen Situation verglichen, jüngere Menschen, von denen man auch sehr viele Rückmeldungen erhalten habe, fanden vor allem die Atmosphäre auf dem Platz sehr gut. Der Projektgruppenleiter hatte zu keiner Zeit Befürchtungen, dass es Probleme mit der Sicherheit geben könnte. Eher im Gegenteil. Es habe sich eine sehr friedliche und harmonische Stimmung durchgesetzt. Dies habe sicherlich damit zu tun, dass man auf Professionalität geachtet habe. Dies beziehe sich sowohl auf die gesamte Technik wie auf das Veranstaltungs-Management. Wihelm-Kern-Platz war gesperrt Auffallend sei auch gewesen, dass sich trotz wiederholter Absperrung der Breslauer Straße niemand beschwert habe. Stattdessen habe sich gezeigt, welche Qualität und Möglichkeit diese verkehrsberuhigte Zone, auf der natürlich auch kein Auto stand, für die gesamte Innenstadt und ihre Aufenthaltsqualität entwickelt habe. &bdquo;Wir haben in zentraler Lage einen Platz, mit dem man sehr viel machen kann und auf dem sich die Menschen wohlfühlen“, so Siemon. Tegeler ergänzt: &bdquo;Bei allen zukünftigen Planungen, die es ja auch um den Wilhelm-Kern-Platz gibt, wenn es um einen möglichen Neubau des Rathauses geht, werden diese Erfahrungen berücksichtigt.“ Auch wenn jetzt das sichtbare Stadtjubiläum mit der großen Video-Leinwand auf dem Wilhelm-Kern-Platz verschwunden ist, geht das Jahr noch mit vielen Festen weiter. Eigentlich steuert es auf den Höhepunkt erst noch zu. Der eigentliche Jubiläumstag ist am 4. Oktober. Dazu laden die Aufbaugemeinschaft und die Stadt gemeinsam ein, Bürgermeister Henning Vieker und Aufbau-Geschäftsführer Sascha Golnik moderieren, es sind Prominente eingeladen. Beide wollen auch einen Ausblick geben auf zukünftige Entwicklungen in der Stadt. So geht es weiter Zu diesem Ereignis soll das von der Aufbaugemeinschaft zum Stadtjubiläum herausgebrachte Buch &bdquo;75 Jahre – 75 Geschichten über Espelkamp“ veröffentlicht werden. Ebenso gib es eine Stadtbroschüre des Archivars Aaron Pfaff. Geschichtliches präsentiert auch die Chronikgrupe Alt-Espelkamp unter dem Motto &bdquo;Miteinander, damals und heute – Das Dorf, das der Stadt den Namen gab“. Vom 26. August bis zum 1. September gibt es eine Ausstellungswoche. Die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaubaur wird zu einer Promi-Sommerradtour erwartet. Vom 27. bis 29. Septemer ist die große Regionaltagung Nord-West der Nachtwächtergilde im Schloss Benkhausen. Am 3. Oktober gesellt sich das Technische-Hilfwerk (THW), das genauso alt ist wie die Stadt und zum heutigen Aussehen derr Stadt viel beigetragen hat, mit einer Jubiläumsveranstaltung &bdquo;Türen auf mit der Maus“ zu den Feiernden. Historisch bedeutsam ist auch der Vortrag &bdquo;75 Jahre Aufbaugemeinschaft in Bildern“, den Katharina Klassen-Junge am 19. Oktober hält.

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