Laut Innenminister Reul: Neue Polizeiwache in Espelkamp ist schönster Neubau im Lande

Espelkamp. Kaum war die Limousine aus Düsseldorf an der Trakehner Straße in Espelkamp vorgefahren, klopfte Innenminister Herbert Reul gleich an die Tür der neuen Wache an. 18 vorwiegend sehr junge Polizistinnen und Polizisten hatten sich hinter ihr auf beiden Seiten des Eingangs aufgereiht und warteten auf ihren obersten Dienstherrn. Der suchte auch gleich ihre Nähe und begrüßte jeden per Handschlag. &bdquo;Schön, dass Sie hier arbeiten“, sagte er und freute sich, dass er wieder eine neue Polizeiwache einweihen durfte. Schnellen Schrittes ging er wieder vor die Tür und begrüßte erst jetzt die anwesenden Politikerinnen und Politiker und die eingeladenen wichtigen Persönlichkeiten der Region, die zur offiziellen Inbetriebnahme der neuen Polizeiwache nach Espelkamp gekommen waren. Der Leiter des Pressestabes der Kreispolizeibehörde, Thomas Bensch, hatte sich inzwischen an einen vorbereiteten Stehtisch gestellt und begrüßte die Anwesenden mit launigen Worten. Darunter befanden sich auch drei Bundestagsabgeordnete mit Achim Post (SPD), Oliver Vogt (CDU) und Schahina Gambir (Grüne). Als Landtagsabgeordnete waren Bianca Winkelmann (CDU) und Benjamin Rauer (Grüne) vertreten. Weitere wichtige Persönlichkeiten, die der Einladung gefolgt waren, waren Regierungspräsidentin Anna-Katharina Bölling und Landrat Ali Dogan. Polizeiwachen-Team stand als Ansprechpartner zur Verfügung Die Beamtinnen und Beamten der neuen Wache hatten sich inzwischen um ihre neue Chefin Ilka Hahler geschart und sich unter einen großen Sonnenschirm begeben, wo sie allen Besuchern für Fragen zur Verfügung standen. Bensch wies in seinem Eingangsstatement gleich auf den Ehrengast aus Düsseldorf hin, der an diesem Tag auch noch Parteiverpflichtungen übernehmen musste. Er begab sich nach der Eröffnung der Espelkamper Wache zu seinen christdemokratischen Kollegen nach Rahden, wo er verdiente Parteimitglieder auszeichnete. Doch zunächst freute er sich, etwas für die Sicherheit der Region tun zu dürfen. &bdquo;Mit dieser Investition zeigen wir, wie wir unsere Sicherheitskräfte wertschätzen“. Das Sicherheitsdenken sei nicht selbstverständlich, auch in diesem Bereich müsse man investieren, machte er deutlich. Da müsse die Politik Schwerpunkte setzen. Das beziehe sich auch auf den Gebäudebestand, an dem man natürlich auch immer etwas tun müsse. Es ginge nicht, dass es Wachen gebe, wo das Wasser durch die Decken tropft, es keine Duschen oder ausreichend sanitäre Anlagen für die Kollegen gebe, wenn sie von einem schweren Einsatz zurückkehrten. Ähnliches habe es wohl auch in Espelkamp gegeben. Deshalb hätte hier dringend etwas passieren müssen. Es gibt auch einen &bdquo;Alltagsreflexions-Raum“ Grundsätzlich müssten Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die zumutbar seien. &bdquo;Wohlfühl-Tempel“ müsse man dagegen auch nicht schaffen. Dennoch wies er auf einen ganz besonderen Raum hin, über den die neue Wache verfüge, den es in den alten Wachen sonst nicht gegeben habe. Er nennt sich &bdquo;Alltagsreflexions-Raum“. Hier könnten sich die Einsatzkräfte nach schwerem Einsatz zurückziehen und neue Kräfte sammeln, so der Minister. Reul warnte davor, in den Bereichen Sicherheit und Qualität zu sparen. Und im Totschlagfall im benachbarten Bad Oeynhausener Kurpark stellte Reul fest: &bdquo;Die Politik muss sich zu klaren Handlungen und Verhalten bekennen.“ Sorgen bereiten ihm &bdquo;Vorkommnisse im Raum Köln“, die sich im Drogenmilieu unter dem Motto &bdquo;Drogendealer unter sich“ abgespielt hätten. Er hoffe nicht, dass sich dies andernorts wiederhole und sich jetzt zu einer neuen Form der Kriminalität entwickele. Gemeinsam mit dem Minden-Lübbecker Landrat Ali Dogan schritt der Innenminister anschließend zur Tat und überreichte ihm als direkten Dienstherrn der Minden-Lübbecker Polizei und der Wachleiterin Ilka Hahler einen symbolischen Schlüssel. &bdquo;Ich bin froh, dass Sie hier so gute Arbeit leisten. Nutzen Sie Ihre neue Arbeitsstätte, verdient haben Sie sie“, so Reul. Landrat lobt die Arbeit der Einsatzkräfte in Bad Oeynhausen Landrat Ali Dogan ging in seiner Erwiderung auch auf die Vorkommnisse in Bad Oeynhausen ein und lobt in diesem Zusammenhang die &bdquo;hervorragende, qualifizierte Arbeit der Einsatzkräfte vor Ort“. Unter anderem auch die Investition des Landes in Espelkamp würde sie dazu befähigen, diese gute Arbeit überhaupt zu leisten. Er warnte davor, &bdquo;nicht am falschen Ende zu sparen“ und &bdquo;auch immer den Sicherheitsaspekt im Auge zu behalten“. Bevor irgendwo wieder eine Wache geschlossen werden sollte, müsse &bdquo;genau darüber nachgedacht werden“. Den Minister aus der Metropole Düsseldorf erinnerte Dogan ausdrücklich daran, dass auch der Kreis Minden-Lübbecke &bdquo;unbedingt noch zu NRW gehört“. Auch Dogan ging auf den Bad Oeynhausener Totschlagfall im dortigen Kurpark ein und lobte die daraufhin erfolgte Diskussion im Landtag. &bdquo;Die Debatte war aus Minden-Lübbecker Sicht sehr gut. Grundsätzlich müssen auch gesellschaftlich umstrittene Themen offen benannt werden“. Sie müssten aus der &bdquo;extremistischen Ecke hervorgeholt werden“. Dogan wurde deutlich: &bdquo;Grundsätzlich müssen schwarze Schafe sofort und unmittelbar bestraft werden“. Anschließend lud er alle Anwesenden ein, sich die Wache anzuschauen und &bdquo;gemeinsam eine kleine Party zu feiern“. Es lohne sich einfach, sich dieses Bauwerk anzuschauen, freute sich der Landrat über das neue Gebäude in der Espelkamper Kernstadt.

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