NRW-Innenminister feiert Richtfest bei der Löhner Polizeiwache

Löhne. Auf dem Dach flattern die Bänder des Richtkranzes und reflektieren die heißen Strahlen der Sommersonne. An einem der heißesten Tage des Jahres wurde das Richtfest für den Neubau der Polizeiwache gefeiert. Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) war aus Düsseldorf gekommen und freute sich mit den Polizistinnen und Polizisten, dass der Neubau der Wache an der Oeynhausener Straße 10 im Zeitplan liegt. Das Timing für das Richtfest hätte schlechter sein können. In den letzten Tagen sorgte heftige Kritik der Gewerkschaft der Polizei am schlechten Zustand vieler Dienststellen in NRW für Schlagzeilen. Reul räumte ein, dass es Nachholbedarf gebe. Es sei in den vergangenen Jahren schon viel Geld investiert worden. Es gebe aber auch Objekte, mit deren Zustand man nicht zufrieden sein könnte. In Löhne gibt es diese Schwierigkeiten nicht. &bdquo;In der jetzigen Wache gibt es keine Probleme mit Schimmel oder Asbest“, sagte Landrat Jürgen Müller. &bdquo;Von einer maroden Wache kann man hier nicht sprechen.“ Grund für den Neubau am neuen Standort sei, in Zukunft noch dichter am Zentrum zu sein. &bdquo;Die Polizei wird hier noch näher an den Menschen sein.“ Der Minister war immer ansprechbar Bisher sei der Prozess gut gelaufen. Im Jahr 2017 wurde entschieden, nach einem neuen Standort zu suchen. 2020 startete das Vergabeverfahren. 2024 bekam Investor Temel Bulut den Zuschlag. &bdquo;Heute feiern wir hier Richtfest. Das kann sich sehen lassen.“ Ausdrücklich lobte Müller die Zusammenarbeit mit Innenminister Herbert Reul nicht nur in Bezug auf die neue Polizeiwache. &bdquo;Er war immer ansprechbar, auch kurzfristig. Wenn ein Problem gelöst werden musste, dann gab es innerhalb von zwei Stunden einen Telefontermin“, lobte der SPD-Landrat den CDU-Innenminister. Auch etwas Abschiedsstimmung schwang in seinen Worten mit. &bdquo;Wir werden uns wohl heute in dieser Form zum letzten Mal sehen“, sagte Müller. Der Landrat muss nur noch wenige Wochen arbeiten. Er tritt bei der Kommunalwahl am 14. September nicht wieder an. Lesen Sie auch: Zentraler gelegen: Löhner Polizeiwache zieht 2026 in modernen Neubau Nachdem Reul jede Polizistin und jeden Polizisten mit Handschlag begrüßt hatte, hielt er eine kurze Rede. &bdquo;Das wird hier eine wunderbare Wache. Die Menschen, die dort arbeiten, brauchen ein gutes Umfeld. Polizistinnen und Polizisten machen nicht irgendeinen Beruf, sondern einen der viel abverlangt“, sagte er. Da sei es das Mindeste, dass ein gutes Arbeitsumfeld existiere. Zu viel Luxus soll es aber auch nicht sein. &bdquo;Das soll hier kein Wellnesstempel werden.“ Standard müsse aber ein Raum zum Reden sein, in dem zum Beispiel Stresssituationen aufgearbeitet werden könnten. Den habe längst nicht jede Wache. 2.700 Quadratmeter Grundfläche In der neuen Löhner Wache wird es einen solchen Raum geben. Beim Rundgang durch den Rohbau steht dessen Standort schon fest. Auf einem Zettel, der an der Wand neben einem Türdurchbruch klebt, steht in schönstem Behördendeutsch: &bdquo;Alltagsreflexionsraum“. Direkt hinter dem Eingangsbereich des Neubaus wird klar, wie die Polizeiwache strukturiert ist. Platz ist dort für die Schleuse vorgesehen, die jeder Besucher aus Sicherheitsgründen passieren muss. Wenige Schritte entfernt wird bald der Tresen seinen Platz finden. Einen eigenen Raum wird es für die Entnahmen von Blutproben geben. Im hinteren Bereich des Neubaus gibt es viel Platz für den Umkleidebereich und die Duschen. Auch interessant: Erfahrener Polizist ist neuer Leiter der Löhner Wache 2.700 Quadratmeter misst die Grundfläche des neuen Gebäudes und damit deutlich mehr als das bisherige Zuhause der Polizei am Mahnerfeld. Dort waren die heimischen Ordnungshüter in den vergangenen Jahren immer wieder an ihre Grenzen gestoßen. Die Polizei wird allerdings nur das rund 650 Quadratmeter große Erdgeschoss nutzen. Die obere Etage bezieht das zuständige Architekturbüro LB-Architekten selbst auf etwa 300 Quadratmetern. Die Einweihung des Gebäudes ist für Mai 2026 vorgesehen. 25.000 Klinker verarbeitet Investor und Vermieter Temel Bulut hatte ein paar Zahlen parat. &bdquo;Hier wurden 25.000 Klinker und 18.000 Kalksandsteine verbaut. 1.140 Tonnen Stahl sind verarbeitet worden. Der Mietvertrag der Polizei hat eine Laufzeit von 15 Jahren, mit der Option, ihn um weitere fünf Jahre zu verlängern. Rund vier Millionen Euro fließen in den Neubau.“ Reul genoss den Termin in Löhne sichtlich, kam mit vielen Menschen ins Gespräch. Gut möglich, dass er wieder kommt. &bdquo;Es ist schön, dass Sie hier ein Richtfest gefeiert haben. Ich feiere gerne, da bin ich ganz Rheinländer. Aber das können Sie in Ostwestfalen auch ganz gut. Wenn der Bau fertig ist, feiern wir eine Fete.“

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