Ahrtal: Wieder Hilfskation aus dem Lübbecker Land gestartet

Espelkamp-Isenstedt/Ahrtal. Gleich zwei Mal kurz hintereinander ist die Isenstedterin Birgit Beerbom wieder im Einsatz im leidgeprüften Ahrtal, das im vergangenen Jahr durch eine Flutwelle unvorstellbaren Ausmaßes fast völlig zerstört wurde. Gerade ist sie wieder zu einem zehntägigen Einsatz gestartet, begleitet von einem sieben Tonnen schweren Lkw, beladen mit Spenden. Immer weider geht in diesen Tagen von ihren Helfern der Blick in Richtung Himmel: Sind wieder so schwere Unwetter im Anmarsch, die eine erneute Flutwelle auslösen? Aktuell ist sie vor Ort. Der sie begleitende Lkw wird gefahren von Heinrich Döpke. Nach eigener Aussage will sie jetzt - sie hat zurzeit Urlaub - die Zeit dazu nutzen "zu helfen, wo immer es nötig ist und wozu sie gerufen wird". Etwa bis zum 24. Mai will sie vor allem als Helferin im Einsatz sein, denn noch immer sei in großen Gebieten kaum oder nur sehr wenig geschehen. "Dankwelle" im Kurpark Bad Neuenahr Bei ihrem letzten Einsatz, der etwa zwei Wochen zurück lag, wurde sie unter anderem begleitet von Karin Pourie. Beide Frauen waren eingeladen zur sogenannten "Dankwelle im Kurpark der Stadt Bad Neuenahr" für die betroffenen Bewohner und die Helfer, die seit dem Juli im vergangenen Jahr jedes Wochenende ins Ahrtal kommen, um beim Wiederaufbau zu helfen. Sehr unterschiedlich agierten die beiden Frauen vor Ort. Während Karin Pourie sich um die mitgebrachten Spenden und die Petition kümmerte, machte Birgit Beerbom etwas, was ihr richtig Spaß machte. Sie legte zusammen mit anderen Helfern Gärten mit Rollrasen, leuchtenden Blumen, Sträuchern und Bäumen neu an, damit das Ahrtal wieder bunt wird und die Schlammfarbe so langsam darunter schwindet. Spendengelder sollen endlich fließen Jetzt schickte Karin Pourie 1.761 Unterschriften in einem versiegelten Umschlag an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der große Wunsch von Karin Pourie ist es, dass dieses "unsägliche deutsche Spendenrecht endlich geändert wird und die betroffenen Menschen im Ahrtal endlich die Spendengelder bekommen, damit sie ihr Lebenswerk und die Infrastruktur des einst so wunderschönen Ahrtals wieder aufbauen können". Mitgeholfen haben auch Brigitte Aussieker, Marlis Kolkhorst und Karin Niemeyer. Birgit Beerbom machte deutlich, dass die Hilfsgelder nur langsam bei den Opfern eintrudeln. Anträge seien meistens nur online auszufüllen, was für ältere Menschen gar nicht zu schaffen sei. "Es kommt einfach in vielen Fällen nichts an. Das geht so nicht", machte sie deutlich. Dennoch geben die Menschen nicht auf und die Helfer würden ihnen Perspektiven geben. Helfershuttle fährt nur noch bis Ende Mai Birgit Beerbom appelliert an die Bevölkerung, das Ahrtal nicht zu vergessen. Auch wenn jetzt andere Themen im Mittelpunkt stünden, sei auch hier die Not immer noch groß und die Hilfe stets willkommen. Erschwerend komme hinzu, dass das Helfershuttle nur noch bis Ende Mai fährt, danach stehe es nur noch online zur Verfügung. Beerbom stellt fest, dass in der Verteilzentrale in Heimersheim noch viel benötigt werde, so auch viele Möbel. Immer wieder beobachtet sie, dass viele Bewohner mit ihren körperlichen und seelischen Kräften am Ende seien. Schade sei es, dass die Spendenbereitschaft zurück gehe, auch würden immer weniger Helfer erscheinen. Trotzdem denken sogar die Menschen an die Ukraine. Birgit Beerbom beobachtete, dass Medikamententransporte von hier aus in die Ukraine starten. Und für die ehrenamtlichen Helfer gab es auch noch eine Belohnung: Die "helfenden Engel im Ahrtal und Umgebung" erhielten inzwischen für ihren unermüdlichen Einsatz das Bundesverdienstkreuz verliehen.

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