Generationenwechsel bei der SPD: 28-Jähriger ist neuer Vorsitzender

Espelkamp. Auf seinem Stadtparteitag hat der SPD Stadtverband den erst 28-jährigen Fabian Golanowsky zum neuen Vorsitzenden gewählt. Golanowsky löst Jens Bölk ab. Etwas überraschend hat der Stadtverband seinen Vorstand gleich an mehreren Stellen umbesetzt. Neuer Vorsitzender wurde Fabian Golanowsky, die neuen stellvertretenden Vorsitzenden heißen Armin Jungbluth (vorher Beisitzer) und Petra Kaiser-Möllmann (vorher Schriftführerin). Zum neuen Kassierer wurde Marc André Muth bestimmt, Iris Finke zur Schriftführerin (vorher Beisitzerin). Als Beisitzer wählte die Versammlung Oktay Akbulut, Ali Durmus Coskun, Oliver Hummert-Vieland, Helmut Papke, Matthias Schekelmann, Christian Schmitt und Claudia Strobel. Unterm Strich scheiden damit Jens Bölk, André Stargardt und Hartmut Stickan aus dem Stadtverbandsvorstand aus. "Wir wollen keine Ämterhäufung" &bdquo;Wir wollen keine Ämterhäufung und Mehrfachfunktionen", hatte Hartmut Stickan die Umbesetzung erklärt. Jens Bölk sei Fraktionsvorsitzender der SPD Espelkamp, er selbst stellvertretender Fraktionsvorsitzender und André Stargardt habe einen Posten im geschäftsführenden Kreisvorstand. Darüber hinaus habe Fabian Golanowsky der Partei im letzten Wahlkampf sehr geholfen und sei auch vorher schon mit guten Ideen aufgefallen. Wie der Concepter einer Werbeagentur in Minden zukünftig den Stadtverband führen will, machte er in seiner Bewerbungsrede deutlich. Er brenne für die Sozialdemokratie, sagte der 28-Jährige und bat die Delegierten für einen Moment die Augen zu schließen. &bdquo;Wenn ihr euch jetzt zurück erinnert, warum ihr in die SPD eingetreten seid, da ging es sicher nicht darum Posten oder Ruhm und Anerkennung zu ergattern, sondern die Welt ein Stück besser zu machen." Er wolle Espelkamp ein Stück weit zu einem besseren Ort machen, sagte Golanowsky. Wir müssen doch die gesamte Innenstadt neu denken Als Beispiele nannte Golanowsky den Abriss der Krause-Halle (&bdquo;wir buddeln uns da ein Millionengrab – da sieht man, was passiert, wenn man nicht richtig hinschaut"), aber auch die Neugestaltung des Wilhelm-Kern-Platzes. &bdquo;Wir müssen doch die gesamte Innenstadt neu denken, da darf es nicht nur um Einzelmaßnahmen gehen." Dass die Corona-Zahlen in Espelkamp alarmierend gestiegen seien, müsse ebenfalls mit der CDU-Politik der letzten Jahrzehnte in Verbindung gebracht werden, machte der neue Stadtverbandsvorsitzende deutlich. Das Ruder müsse herumgerissen werden. Nach einem Dank an seinen Vorgänger, der an diesem Abend nicht anwesend sein konnte, (&bdquo;ohne Jens wäre die SPD Espelkamp nicht die, die sie ist") kam Golanowsky auch auf die Strukturen der Ortsvereine zu sprechen. &bdquo;Wir stehen vor vielen großen Aufgaben und haben heute nicht mehr genug Leute, um die gewachsenen Strukturen zu füllen." Es müssten jetzt neue Leute für die SPD begeistert werden. Die SPD müsse wieder &bdquo;sexy" werden &bdquo;Im Durchschnitt sind die Mitglieder der SPD in Espelkamp 64 Jahre alt, wir schrumpfen seit Jahren und wenn wir so weiter machen, sterben wir einfach aus." Die SPD müsse wieder &bdquo;sexy" werden und eine bessere Teilhabe etwa durch eine Veränderung von Sitzungszeiten ermöglichen. Mit Blick auf eine Vereinfachung von Strukturen möchte Golanowsky auch über eine Fusion sprechen. Über Fusionen von Ortsvereinen reden &bdquo;Wir müssen ergebnisoffen darüber sprechen, ob wir Ortsvereine fusionieren sollten, um uns wieder mit wichtigen Dingen beschäftigen zu können", sagte der 28-Jährige. Wenn weiterhin in den Ortsvereinen Posten vom Vorsitzenden bis zum Kassierer zu besetzen seien, fehlten diese Leute anderswo. &bdquo;Das will ich mit euch diskutieren und gemeinsam mit euch gute Lösungen finden." Zur Stadtverbandssitzung gehörte auch eine Mitgliederehrung. Lange Jahre Mitglied in der SPD sind: Karl-Heinz Picker und Günter Meerhoff (60 Jahre), Annegret Michalowitz und Wilfried Fiestelmann (45 Jahre) und Ingrid Orentat-Steding (40 Jahre). Die Urkundenübergaben MdB Achim Post, Reinhard Bösch und die Vorsitzenden der Ortsvereine.

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