65-Jährige wird seit mehr als zwei Monaten vermisst

Espelkamp. Seit dem 1. Februar ist eine 65-jährige Frau aus Espelkamp-Frotheim verschwunden. Auch mehr als zwei Monate später gibt es keine Lebenszeichen oder Hinweise auf den Verbleib der Frau. "Der Fall lässt uns keine Ruhe", sagt Ralf Steinmeyer, Pressesprecher der Polizei Minden-Lübbecke. Umfangreiche Suchmaßnahmen im weitläufigen Bereich des Großen Torfmoores und entlang des Mittellandkanals haben keinen Erfolg gebracht. Die Suche wurde Tage später abgebrochen. Doch ganz aufgeben will die Polizei nicht. "Es besteht kaum Hoffnung, dass die Frau noch lebt", sagt Steinmeyer. Es gebe keinerlei Hinweise, die das Gegenteil vermuten lassen. "Für die Angehörigen ist es schlimm, mit so einer Ungewissheit zu leben. Das ist uns bewusst. Leider können wir bisher mit keiner guten Nachricht aufwarten." Suchaktion mit Hunde- und Pferdestaffel sowie Hubschrauber Rückblick: Ein Großaufgebot aus Polizei, Feuerwehr und Hundestaffel macht sich am Montag, den 1. Februar, auf die Suche nach einer vermissten Frau aus Espelkamp. Eine Nachbarin hat sich an die Polizei gewandt, da die Jalousien am Haus der Frau noch zur frühen Mittagszeit herunter gelassen waren und der Briefkasten nicht geleert war. Handy und Ausweispapiere befinden sich noch in der Wohnung. Wenig später entdecken die Einsatzkräfte das Fahrrad der Frau auf einem Wanderparkplatz am Großen Torfmoor in Lübbecke-Gehlenbeck in unmittelbarer Nähe des Gewässers. Was folgt ist eine mehrtägige Suchaktion, die sich auf das Moor und den angrenzenden Mittellandkanal konzentriert. Für mehr Mobilität im unwegsamen Moor nutzt die Polizei Mountainbikes. Ein Polizeihubschrauber und eine Drohne der Feuerwehr sind aus der Luft im Einsatz. Eine Reiterstaffel aus Dortmund wird hinzugezogen und durchkämt das Gebiet. "Vom Rücken der Pferde aus konnten die Beamten die Moorwege besser überblicken. Denn eine Suche abseits der Wege ist auch für Polizisten gefährlich", beschreibt Steinmeyer das damalige Vorgehen. Er appelliert auch heute: Besucher sollten die befestigten Wanderwege im Moor nicht verlassen. Polizei hat DNA-Material der Vermissten gesichert Zudem hat die Polizei damals noch eine weitere Vermutung: "Die Frau könnte ins Wasser gefallen oder gegangen sein. Deshalb haben wir auch im Kanal gesucht", sagt der Pressesprecher. Dafür beteiligt sich eine Bootsbesatzung der Wasserschutzpolizei an der Suche mit einem mobilen Sonargerät. Doch auch das bringt keinen Erfolg. "Wir können nach wie vor nicht ausschließen, dass die Frau im Wasser ist. Wenn das so ist, könnte sie inzwischen mehrere Kilometer weitergetrieben worden sein, denn der Kanal ist stark befahren und das Wasser in Bewegung." Deshalb hat die Behörde DNA-Material der Vermissten gesichert und die Beamten an der holländischen Grenze über das Verschwinden informiert. "Sollte dort etwa ein Leichnam auftauchen, sind die Kollegen angehalten, sich mit uns in Verbindung zu setzen." Alle Möglichkeiten ausgeschöpft "Das Moor ist ein außergewöhnliches Suchgebiet. Sonst haben wir es mit gut einsehbaren Flächen oder mit Waldgebieten zu tun. Das Gebiet hat uns die Sache nicht leicht gemacht", gibt Steinmeyer zu. Zwölf Tage nach Verschwinden der Frau stellt die Einsatzleitung die Suche Mitte Februar vorübergehend ein. Einige Zeit später startet die Polizei eine weitere Aktion, wie der Polizeisprecher verrät: "Wir haben als das Wetter noch einmal kälter wurde und die Wege im Moor fest waren, das Gebiet mit Hunden abgesucht. Die erneute Suche brachte kein neues Ergebnis. Aus unserer Sicht haben wie alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die in so einem schwierigen Suchgebiet wie dem Moor möglich sind." Nach wie vor liegen der Polizei keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen vor. Seitens der Bevölkerung seien keine weiteren Hinweise eingegangen. "Aber wir sind den Angehörigen verpflichtet, den Verbleib der Frau zu klären. Wir bleiben dran, wenn auch nicht mehr mit solch spektakulären Aktionen", betont Steinmeyer.

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