Mann im Kreis Gütersloh vermisst – Polizei bricht die Suche nach dem 90-Jährigen ab

Borgholzhausen. Die Polizei hat die tagelange, intensive Suche nach einem verschwundenen 90-Jährigen aus Borgholzhausen in Absprache mit den Angehörigen eingestellt. Dies bestätigte eine Sprecherin der Gütersloher Polizei am Mittwoch, 6. November. Der Mann gilt seit Freitagabend, 1. November als vermisst. Nachdem bereits am Wochenende eine Hundertschaft, Suchhunde, Drohnen mit Wärmebildkameras und der Suchhubschrauber der Fliegerstaffel im Einsatz waren, waren die Suchaktion auch in dieser Woche fortgesetzt worden - allerdings erfolglos. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung war bereits am Samstag, 2. November, das Auto des Mannes in Borgholzhausen, im Grenzgebiet zum Land Niedersachsen, auf einem Waldweg im Teutoburger Wald, gefunden worden. Dieses hat die Polizei mittlerweile aus dem Waldstück abgeholt. Polizei: &bdquo;Die Wahrscheinlichkeit sinkt, den Mann noch lebend anzutreffen“ Angesichts der nächtlichen Kälte in den vergangenen Tagen hatte Polizeisprecher Mark Kohnert bereits zuletzt gesagt: &bdquo;Die Wahrscheinlichkeit sinkt, den Mann noch lebend anzutreffen“. Im schlechtesten Fall sei er zudem seit seinem Verschwinden ohne Trinken und Essen unterwegs. Jeder Vermisstenfall werde individuell betrachtet, erklärte der Polizeisprecher seinerzeit weiter. Als Beispiel nannte er die &bdquo;Auffindesituation des Pkw“ des Seniors, einem roten Mazda 2 mit dem Kennzeichen GT-HW 5155. &bdquo;Sie lässt darauf schließen, dass der Mann keinen Spaziergang machen wollte“, sagte Kohnert. Lesen Sie auch: Leichenteile in Kühltruhe im Kreis Gütersloh gefunden: Ergebnis der Obduktion liegt vor So erkennen Sie den vermissten Mann aus Borgholzhausen Der Vermisste ist zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß, schlank, hat einen leicht gebückten Gang, kurze, gräuliche, gekräuselte Haare und trägt eine Brille. Bekleidet ist er vermutlich noch mit einer braunen Strickjacke, einer beigen Hose und schwarzen Sport- bzw. Wanderschuhen. Zuletzt wurde der Mann in Melle, Galbrinkstraße1, vor der Gaststätte Zum Auerhahn mit seinem Mazda gesehen. Die Polizei hat ein Foto des Mannes auf dem Fahndungsportal veröffentlicht. Auch Dienstag gab es keinen Erfolg Am Dienstag, 5. November, hatte sich die Suche auf niedersächsisches Gebiet konzentriert. Im Dissener Stadtteil Aschen suchte eine Hundertschaft aus Osnabrück nach dem seit Freitagabend (1.11.) vermissten Borgholzhausener. &bdquo;Auch ein Spürhund ist vor Ort“, teilte die Osnabrücker Polizeisprecherin Kim Junker-Mogalle mit. Die Polizei nahm sich bei der Suche das weitläufige Gebiet an den Straßen Im Dorfe, Fuchskuhle und Zum Hakenüll vor, das bis an die Grenze von Borgholzhausen reicht. Ein Kamerateam des &bdquo;WDR“ machte Filmaufnahmen von der Suchaktion. Auch eine Drohne des Fernsehsenders stieg dafür in die Luft. Mann könnte nach Dissen gelaufen sein &bdquo;Hinweise von den Spürhunden deuten darauf hin, dass der Mann nach Dissen gelaufen sein könnte“, sagte Einsatzleiter Onur Dogan von der Dissener Polizei vor Ort. Bevor Beamte der Hundertschaft am Dienstagvormittag eine Wiese an der Fuchskuhle durchkämmten, war auch hier der Spürhund im Einsatz gewesen. &bdquo;Alle Menschen hier in der Umgebung sind informiert und sensibilisiert“, sagte Dogan. Leider sei es trotzdem bislang nicht gelungen, den Vermissten zu finden. Dabei seien die äußeren Umstände in den vergangenen Tagen ideal gewesen. &bdquo;Doch trotz super Wetters, guter Lichtverhältnisse und den vielen Wanderern am Wochenende waren wir bisher erfolglos“, sagte der Einsatzleiter. Vermisster war bei einem Pickert-Essen Der Vermisste war zuletzt beim jährlichen Pickert-Essen mit Filmvorführung. Nach der Veranstaltung vom Borgholzhausener Heimatverein machte er sich auf den Heimweg. Dass er sein Ziel nicht erreicht hat, macht die anderen Teilnehmer sehr betroffen, sagt Eva-Maria Eggert vom Vereinsvorstand. &bdquo;Wir fühlen uns ganz schlecht bei diesem Gedanken. In der ersten Nacht, als wir von seinem Verschwinden gehört haben, konnten viele von uns nicht richtig schlafen.“ Dass er bei der schlechten Sicht und Kälte alleine draußen unterwegs war, bedrücke die Vereinsmitglieder. &bdquo;Es war eine fröhliche Veranstaltung. Wir haben einen Film über den Abriss und Wiederaufbau des Luisenturms geguckt. Und wir haben viel gelacht, weil wir uns dafür ausgetauscht haben, dass man heute nicht mehr unter solchen Sicherheitsbedingungen arbeiten dürfte“, berichtet die Vorstandsfrau. Nachdem man sich beim Pickertessen den Bauch vollgeschlagen habe, seien noch alle gut gelaunt auseinandergegangen. Vorstandsmitglied erlebte den 90-Jährigen als &bdquo;gut drauf“ &bdquo;Er war gut drauf an diesem Abend“, erinnert sich Eva-Maria Eggert an den Vermissten, der sehr engagiert im Verein war und oft mit angepackt hat. &bdquo;Alles war wie immer. Er wirkte gesund und für sein Alter sehr fit. Deshalb können wir uns auch nicht erklären, warum er nicht zu Hause angekommen ist.“ Natürlich habe der Heimatverein direkt angeboten, aktiv bei der Suche mitzuhelfen, erläutert Eva-Maria Eggert. &bdquo;Aber wir wurden informiert, dass das die Profis machen sollen und dass man nicht privat suchen soll, um keine Spuren zu verwischen.“

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