Kreis Minden-Lübbecke. Kirstin Korte geht, Oliver Vogt kommt. Mit einer Wachablösung hat der 57. Kreisparteitag der CDU Minden-Lübbecke in der Stadthalle Lübbecke begonnen. Kirstin Korte hatte schon zuvor angekündigt, sich aus dem Kreisvorstand zurückziehen zu wollen. "Jetzt müssen Jüngere das Amt übernehmen”, machte die 64-Jährige deutlich. Sie bleibe der Partei ja als Landtagsabgeordnete erhalten. "Danke für tolle acht Jahre, es war eine schöne Zeit."
Zuvor hatte Korte - auch angesichts der baldigen Kommunalwahlen - vor "Kirchturmdenken” gewarnt. Nur wenn die "CDU-Familie im Mühlenkreis” zusammenhalte, könne sie erfolgreich sein. Dem jetzigen Amtsinhaber, Ralf Niermann, warf Korte "Lustlosigkeit" vor. Sie wünsche sich Anna Katharina Bölling als neue Landrätin. Noch einen Gang höher schaltete Oliver Vogt in seiner ersten Rede als neuer Vorsitzender.
Er kritisierte eine "Sprachpolizei" und "Sprachplacebos". An Schulen werde nicht mehr von einem "Negerkuss", sondern von einem "extrem pigmentierten Schaumwaffeln" gesprochen, meinte Vogt kopfschüttelnd. Hier werde der Blick aufs Wesentliche und auf eine mögliche Problemlösung verstellt. "Wir müssen aufpassen, das wir da nicht übertreiben", sagt Vogt.
Überhaupt gehe ihm die "kostenlos-moralische” Haltung von den Bündnisgrünen "ganz schön auf den Wecker”, so Vogt. Die weiteren Vorstandswahlen gingen ebenfalls reibungslos über die Bühne. Insgesamt 186 Delegierte waren aus dem gesamten Kreisgebiet nach Lübbecke gekommen. Die Wahl von Vogt war mit einer starken Mehrheit abgeschlossen worden. Von 186 gültigen Stimmen, votierten 175 mit Ja und nur 7 mit Nein. Es gab vier Enthaltungen.