Espelkamp. Klaus Torno hatte alle Hände voll zu tun. Der Verkehrssicherheitsberater der Polizei befestigte einen Reflektor nach dem nächsten an Rollatoren, Rollstühlen und Elektromobilen. Der Espelkamper Seniorenbeirat hatte mit Unterstützung der Polizei zur Aktion „Sichtbarkeit bei Dunkelheit" eingeladen.
„Die Anzahl der Unfälle zwischen Kraftfahrzeugen und Fußgängern bei Dunkelheit hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise verringert", sagt der Vorsitzende des Seniorenbeirats Reinhard Rödenbeck und hat die Zahlen parat: „Von 2015 bis 2018 hat sich die Zahl verletzter Fußgänger bei Unfällen in der Dunkelheit stetig von 28 auf 16 verringert."

Damit dieser Trend weiter anhält, lohnt es sich, am Thema dranzubleiben, sind sich Polizei und Seniorenbeirat einig und haben zu Beginn der dunklen Jahreszeit erneut die Aktion in Espelkamp gestartet. „Dazu kommt noch das diesige Wetter und Ende Oktober geht die Sommerzeit zu Ende. Plötzlich wird es noch eine Stunde früher dunkel", weiß Klaus Torno um die Gefahren. Der Wochenmarkt am Freitagmorgen sei die beste Gelegenheit viele Menschen zu erreichen und anzusprechen. Der ideale Platz für eine solche Aktion.
Mobilagenten informierten über Bus und Bahn
Unter dem überdachten Eingangsbereich zum Rathaus hatte sich alsbald eine kleine Menschentraube gebildet, die geduldig darauf wartete beim Verkehrssicherheitsberater Klaus Torno an die Reihe zu kommen. Die Aktion wendet sich aber nicht nur an ältere Bürger. Neben Reflex-Streifen – die „hochwertigsten, die es derzeit auf dem Weltmarkt gibt" – hatte der Beamte auch jede Menge reflektierender Warnwesten mitgebracht, die bei Dunkelheit jeden Fußgänger und Radfahrer schon von Weitem deutlich sichtbar machten. Für Menschen mit Rollatoren gab es an diesem Morgen noch einen besonderen Service. Andreas Schmidt vom Sanitätshaus und Reha-Shop „Fuchs" aus Espelkamp unterzog jedes Hilfsgefährt einem ausführlichen Fahrzeugcheck und setzte die Rollatoren, so notwendig und möglich, gleich vor Ort wieder in Stand.
Parallel dazu informierten die Mobilagenten im „Columbus" über die Tarife im Öffentlichen Personennahverkehr und hatten eine ganze Reihe an Informationsmaterial mitgebracht. Der heimische Berater für Bus und Bahn, Gunter Kramer, erhielt dabei Unterstützung von seinen Kollegen Gerhard Bujschat (Stemwede), Hans Westerhold (Hüllhorst, Kirchlengern, Bünde, Rödinghausen) und Hans-Herbert Benz (Herford).
Außerdem waren bei Rolf Wedhorn vom Seniorenbeirat gegen eine Spende die Notfalldosen erhältlich. Die Idee der Notfalldose ist so einfach wie gut. Wichtige Unterlagen, die man bei einem häuslichen Notfall für Arzt und Retter parat haben sollte, finden sich in der Notfalldose. Die Dose bietet Platz für Notfall- und Impfpass, Medikamentenplan, Kontaktdaten der Angehörigen oder auch eine Patientenverfügung und andere wichtige Informationen. „Eine solche Notfalldose gehört eigentlich in jeden Haushalt. Jeder Rettungssanitäter und Notarzt weiß, wo sich die Dose bei einem Notfall finden lässt. Im Kühlschrank", erläutert Rolf Wedhorn das Prinzip.
So könne jeder Helfer im Notfall sofort die notwendigen Erstmaßnahmen ergreifen.