Senioren- und Behindertenbeirat in Espelkamp sollen kombiniert werden

Espelkamp. Nachdem sich jetzt ein Kinder- und Jugendbeirat in der Gründungsphase befindet – er wird sich am Mittwoch,12. Juni, konstituieren – sollen bald auch die behinderten Menschen Espelkamps ein politisches Sprachrohr in der heimischen Kommunalpolitik erhalten. Das wünscht sich zumindest die CDU, die jetzt einen entsprechenden Antrag an Bürgermeister Heinrich Vieker gestellt. hat. Das Thema soll in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Generationen, Sport und Vereinswesen behandelt werden. Einen Termin gibt es hierfür noch nicht.Nächste Wahl auf Basis der neuen Satzung Es soll sich nach Auffassung der CDU jedoch nicht um ein eigenständiges Gremium handeln, wie es Fraktionsvorsitzender Wilfried Windhorst begrünet. Die vorhandene Satzung des seit mehr als 20 Jahre bestehenden Seniorenbeirates soll dahingehend überarbeitet werden und anschließend den Gremien zur Beratung vorgelegt werden. Insbesondere sei die Zweckmäßigkeit zu prüfen, die Zuständigkeit des Beirates zukünftig auf alle Menschen mit altersbedingten, körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen auszudehnen. Die bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse des Seniorenbeirates seien dabei zu berücksichtigen. Die nächste Wahl zum Beirat sollte dann auf Basis diese Satzung erfolgen. Überarbeitung der Satzung unbedingt erforderlich Als Begründung wird angeführt, dass die Satzung des Seniorenbeirates und die darauf fußende Geschäftsordnung seit mehr als 20 Jahren unverändert seien und damit nicht den veränderten Gegebenheiten sowohl in gesellschaftlicher als auch gesetzlicher Art angepasst worden seien. Daher sei eine Überarbeitung unbedingt notwendig. Die Erweiterung der Zuständigkeit auf alle Menschen mit altersbedingten körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen erscheine sinnvoll, damit auch Abgrenzungsprobleme in der Zuständigkeit von verschiedenen Gremien vermieden würden. Da sich der Seniorenbeirat in den vergangenen Jahren intensiv über Satzungsangelegenheiten vergleichbarer Organisationen in ganz NRW informiert habe, sei seine Mitarbeit bei dieser Aufgabe angebracht. Seniorenbeirat selbst hatte das Thema aufgegriffen Seniorenbeiratsvorsitzender Reinhard Rödenbeck bestätigte im Gespräch mit nw.de, dass sich jetzt im politischen Raum in Sachen Behindertenbeirat etwas tue. Der Seniorenbeirat selbst habe schließlich das Thema selbst mehrfach aufgegriffen und darüber diskutiert. Vieles, was in der Vergangenheit und auch aktuell vom Seniorenbeirat als Thema auf die Tagesordnung gekommen sei, hätte auch ein Behindertenbeirat behandeln können und müssen. Rödenbeck wies auf den Rundgang des Seniorenbeirats durch die Stadt mit Rollatorenfahrern hin. Dabei habe man insbesondere die Übergänge über die Breslauer Straße zu den Gehwegen und zum Grünanger befahren. Entsprechende Gefahrenstellen oder nur schlecht passierbare Bereiche seien inzwischen baulich verbessert worden. Auch bei der Planung des Boras-Parks seien die Belange gehandicapter Menschen von vornherein berücksichtigt worden. Auch bei der gerade gegründeten Boule-Gruppe, die sich regelmäßig treffe, seien behinderte Menschen mit einbezogen. Er hoffe, dass zum 25. Bestehen des Seniorenbeirates der neue kombinierte Beirat gewählt werden könne: &bdquo;Die Grundidee ist richtig. Und bei der Ausführung müssen wir alle Menschen bedenken. Wir tragen diese Themen dann nicht mehr alleine", sagt Rödenbeck. Warnung vor zu schnellem Handeln Bettina Benz vom &bdquo;Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold" warnt im Gespräch mit nw.de vor zu schnellem Handeln. Man könne in diesem Fall sicherlich das Know-how des Seniorenbeirates in Espelkamp nutzen und die entsprechenden Themen für gehandicapte Menschen mit behandeln, aber dies berge auch Gefahren und auf Dauer Schwierigkeiten. Es müssten zwei &bdquo;sehr unterschiedliche Klientel zusammenarbeiten". &bdquo;Das macht das Leben kompliziert und passt oft nicht zusammen. Die Probleme sind programmiert." Auf der anderen Seite sieht sie bei einem eigenständigen Behindertenbeirat die Gefahr, dass sich kaum jemand finden werde, der dort mitstreiten würde. &bdquo;Das wäre in Espelkamp von Null auf Hundert. Es gibt keine vorhandene Struktur wie in Lübbecke mit dem Runden Tisch Inklusion", sagt die Fachfrau. Dies sei eine andere Ausgangssituation. Dort sei man schließlich der Meinung gewesen, dass man sich mit dieser Organisationsform nicht richtig durchsetzten konnte. In Espelkamp sei diese gar nicht vorhanden. Klären, ob eine solche Vertretung überhaupt gewünscht ist Benz plädiert dafür, dass Verwaltung und Politik in Espelkamp die Situation klären sollten, ob eine solche Vertretung überhaupt gewünscht sei. Die Gründung eines Arbeitskreises, an dem alle Interessenten mitarbeiten könnten, sei deshalb der erste richtige Schritt. Dann könne man sich schließlich überlegen, wie man weiter vorgehen könne.

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