Politiker und Bürger auf Drahtesel-Tour rund um Espelkamp

Espelkamp. CDU-Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann musste zugeben, dass sie ihr Fahrrad mit ihrem Auto von Pr. Ströhen nach Espelkamp zum Wilhelm-Kern-Platz mitgebracht hatte. Doch die restlichen fast 40 Kilometer fuhr sie – ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen – mit rund 45 Bürgern aus Espelkamp auf dem Drahtesel. Es ging rund um Espelkamp. "Ich fahre einfach gerne mit" Die Stadtführer hatten eine Route zusammengestellt, die Espelkamps neueste Stadtentwicklung ebenso zeigen sollten wie auch historische Gebäude,so dass bewusst die Dörfer miteinbezogen waren. Doch mit einem Begriff hatte Bianca Winkelmann ihre Schwierigkeiten: &bdquo;Promi"-Radtour. &bdquo;Ich bin doch nicht prominent, das ist zu hochgegriffen. Ich fahre einfach gerne mit und lasse mich über Espelkamp informieren." Bewusst hatte sie sich gemeinsam mit den Stadtführern Karl-Heinz Tiemeier und Ernst Becker auf die Treppe unter den Rathaus-Haupteingang gestellt, um mit den Bürgern zu sprechen. Dabei war es ihr Hauptanliegen, das Stadtführungsprogramm zu loben. Eine Stadt mit vielen Besonderheiten &bdquo;Viele Städte auch aus der Nachbarschaft, schauen da bereits nach Espelkamp und übernehmen viele Ideen. Das ist etwas ganz Besonderes, was sie hier entwickelt haben", sagte die Landtagsabgeordnete. Gemeinsam mit dem ehemaligen CDU-Bundestagskandidaten Oliver Vogt, der stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Espelkamper Stadtrat ist, schwang sie sich anschließend auf den Fahrradsattel, um die Stadt und die Umgebung zu erkunden. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhard Bösch hatte sich als prominentester SPD-Politiker mit unter die Radlergruppe gemischt. Zuvor hatte Ernst Becker in einer kurzen Abhandlung die Geschichte der Kernstadt erläutert, die aus der Heeresmunitionsanstalt Lübbecke entstanden ist und die bis heute deshalb einige Besonderheiten aufweist. Mit dieser ersten Promi-Radtour wollen die Stadtführer gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie geben allen Teilnehmern die Möglichkeit, mit den jeweiligen prominenten Personen Kontakt aufzunehmen und Gespräche zu führen, was gerade auch mit Bianca Winkelmann hervorragend gelang. Gleichzeitig sollen alle die Geschichte der Stadt mit ihren Ortschaften erleben und ihre besonderen Geschichten kennenlernen. An der Natur mit den Naherholungsgebieten &bdquo;Kleine Aue", Altem Moor und zahlreichen Wald- und Grünflächen sollten sich alle erfreuen, und zu guter letzt ging es auch darum, das Fahrradfahren unter dem gesundheitlichen Aspekt zu fördern. "Einiges habe ich so nicht gewusst" Bianca Winkelmann stellte im Gespräch mit der NW fest, dass sie &bdquo;einige Dinge so nicht gewusst hat". So hörte sie insbesondere Katharina Klassen-Junge intensiv zu, als diese die Burano-Siedlung vorstellte."Ich wusste gar nicht,wie toll sich diese Garten-Siedlung direkt hinter dem Rathaus entwickelt und sogar Preise gewonnen hat", so Winkelmann. Anschließend setzte sich das muntere Fahrradvölkchen Richtung Frotheimer Klus in Bewegung,wo sie von einem Hochzeitspaar gleich in Empfang genommen und zu einem polnischen Nationalgetränk eingeladen wurden. Orgel soll noch viele Jahre mit ihrem Klang erfreuen Anschließend erläuterten Ortsvorsteher Wilhelm Stockmann und Jens Heidrich von der Dorfgemeinschaft die Geschichte dieses historischen Bauwerks. Alle Verantwortlichen äußerten die Hoffnung, dass die Klus noch viele Jahre allen Bürgern zur Verfügung steht und vor allem auch die Orgel noch viele Jahre mit ihrem guten Klang alle erfreut. Zurzeit gibt es Untersuchungen, welches Heizsystem zukünftig eingebaut werden kann, um die Bausubstanz zu sichern und auch Schäden von der Orgel abzuwenden.Bianca Winkelmann zeigte sich von der Entwicklung des Renaturierungsgebietes Kleine Aue sehr angetan. Allerdings fehlte sowohl hier wie auch später im Alten Moor nach den langen Dürreperioden im vergangenen und in diesem Jahr das notwendige Wasser. Gerd Kleinehollenhorst wusste sehr viel über die Kleine Aue zu berichten, die als Nebenarm der Großen Aue zur Entwässerung des Moores gedacht ist und im Augenblick deshalb kein Wasser führt. Erst ab dem Espelkamper Wasserwerk ist wieder ein nennenswerter Durchfluss erkennbar. "Sie erinnert mich an unsere Immanuelkirche" Die Entstehung des Alten Moores wurde vom Frotheimer Ortsheimatpfleger Günter Bünemann erklärt. Es ging weiter zu Brammeyers Scheune, wo die Geschichte des kurzlebigen Goldfiebers während des Sandabbaus in Frotheim zum Tragen kam. Im Frotheimer Sand wurde allerdings nur &bdquo;Katzengold" gefunden, wie Karin Keller erklärte. Es ging weiter zur Christus-Kirche Isenstedt, deren Historie von Kirchmeister Klaus Willmann erläutert wurde. &bdquo;Sie erinnert mich an unsere Immanuelkirche in Pr. Ströhen, die in ähnlicher Zeit entstanden ist", bemerkte Bianca Winkelmann. Nach der Mittagspause, die auf Krögers Hof in Isenstedt eingenommen wurde, ging es weiter zur Mitfahrerbank nach Gestringen. Ortsvorsteher Max Grote stellte die neue Mitfahrgelegenheit für das Dorf vor. Heinz Schürmann wartete an der Ellerburg auf die Radfahrer, und Margret Meier und Rolf Wedhorn stellten als Schlusspunkt der umfangreichen Tour den Kleinen Laden Fabbenstedt vor.

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