Youtuber aus Bad Oeynhausen soll Terrorangriff der Hamas gutgeheißen haben

Bad Oeynhausen. Ein Youtuber aus Bad Oeynhausen hat nach Darstellung der Staatsanwaltschaft Bielefeld den Terror der Hamas gebilligt und auf der Plattform Youtube gehetzt. Der Mann soll über einen bezahlten Premium-Zugang verfügt haben. Unter Fernsehbildern vom Terrorangriff der Hamas auf 50 israelische Dörfer und ihre wehrlosen Bewohner am 7. Oktober 2023 soll er einen Hass-Text geschrieben haben. Der angeklagte Youtuber widerspricht. Der Text stamme nicht von ihm. Den Premium-Zugang will er sich mit &bdquo;zwei Kollegen“ geteilt haben. Das Gericht, behauptet er, habe keine Beweise. Das Verfahren vorm Amtsgericht Bad Oeynhausen läuft bereits seit Februar. Nach dem Hinweis des Angeklagten auf mögliche weitere Beteiligte haben Richter und Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungen veranlasst und Zeugen vernommen. Während der Nachforschungen verringerte der Angeklagte allerdings die Zahl der möglichen Mitnutzer des Youtube-Kontos. Er erklärte, dass bloß ein weiterer &bdquo;Kollege“ Zugriff auf das Konto gehabt habe, ein Mitbewohner aus Aserbaidschan, von dem er aber bloß den Vornamen kenne. Später erwähnt er einen Nachnamen, den er allerdings bloß vom Hörensagen kenne. Weder die Staatsanwaltschaft, noch der Richter können diesen Namen aber einem Menschen zuordnen. Die Staatsanwältin hat nach eigenem Bekunden auch mit unterschiedlichsten Schreibweisen versucht, den Mann ausfindig zu machen – ohne Erfolg. &bdquo;Die ominöse Person ist nicht zu identifizieren“, sagt die Staatsanwältin, was den Youtuber sichtbar erzürnt. Zudem seien die weiteren Angaben des Angeklagten falsch oder schwammig, so die Staatsanwältin. Das Youtube-Konto sei durch die Ermittlungen eindeutig dem Angeklagten zugeordnet worden. Die hinterlegte Rufnummer führte zu seiner Meldeadresse. Lesen Sie auch: Youtuber aus Bad Oeynhausen rechtfertigt den Terror der Hamas Staatsanwältin fordert Geldstrafe Und nicht nur das. Auch die zweite Rufnummer, die Sicherheitsnummer, führte die Ermittler auf die Spur des Angeklagten, nämlich zu dessen Vater. Vor Gericht konnte der gebürtige Tschetschene allerdings bloß gebrochenes Deutsch sprechen. Es sei kaum vorstellbar, dass ausgerechnet der Vater des Angeklagten den folgenden Text auf Youtube geschrieben habe, so die Staatsanwältin: &bdquo;Endlich kriegen diese Israeli-Zionisten, was sie seit Jahrhunderten verdient haben.“ Die Staatsanwältin hat deshalb keine Zweifel, dass dieser Post vom Angeklagten verfasst wurde, und sagt an ihn gerichtet: &bdquo;Menschen wie Sie sind der Grund dafür, warum jüdische Synagogen in Deutschland immer noch von der Polizei bewacht werden müssen.“ Sie fordert eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 40 Euro (3.600 Euro). Der Verteidiger des Angeklagten würdigt &bdquo;die umfangreiche Beweisaufnahme“ des Gerichts. Man sei &bdquo;allen Anregungen“ nachgekommen, befinde sich aber im Ergebnis &bdquo;in einer Sackgasse“: Der Name des zweiten Youtube-Nutzers sei nicht zu verifizieren. Der Anwalt stellt in seinem Schlussvortrag keinen Antrag. Der Angeklagte hält eine Wutrede Sein Mandant dagegen schon: Er fordert Freispruch für sich und kündigt auch gleich an, dafür auch in die nächste Instanz zu gehen. Er nutzt die Gelegenheit außerdem zu einer Wutrede: &bdquo;Wissen sie eigentlich, wie man sich fühlt, wenn man falsch angeklagt ist?“ Und überhaupt frage er sich, wieso er &bdquo;wegen Judenhass“ vor Gericht stehe, wenn in dem Post doch &bdquo;nur von Israelis“ die Rede sei. &bdquo;Ich finde es frech, mir das vorzuwerfen“, sagt der Youtuber aus Bad Oeynhausen und weiter: &bdquo;Das ist maximal respektlos. Ich habe nichts damit zu tun!“ Der Richter folgt den Ausführungen des Angeklagten aufmerksam, verurteilt ihn dann aber wegen Volksverhetzung und Billigung von Straftaten zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten, die er drei Jahre zur Bewährung aussetzt. Der Angeklagte habe eindeutig schwerste Verbrechen gebilligt und noch dazu Hetze im Internet verbreitet, begründet der Richter das Urteil: &bdquo;Alle Nummern im Youtube-Konto führen zu ihnen.“ Der Name des angeblich zweiten Nutzers führe dagegen zu nichts. Der Angeklagte muss außerdem 1.500 Euro Geldauflage an die Gerichtskasse zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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