SPD-Abgeordnete für den Kreis Herford und Bad Oeynhausen wollen Deutschlandtakt neu berechnen

Bad Oeynhausen/Kreis Herford. Die heimischen SPD-Abgeordneten stellen sich bei den Plänen für die Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitstrasse quer durch Ostwestalen-Lippe gegen Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Die Abgeordneten vom Land- und Bundestag haben sich mit der Bürgerinitiative Widuland getroffen und die Petition für den Ausbau der Bestandstrasse unterschrieben. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Abgeordneten hervor. Die Landtagsabgeordneten Christian Obrock, Christian Dahm sowie der Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze sprachen sich für eine Neuberechnung der geplanten ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke im Rahmen des Deutschlandtakts aus. Auch der SPD-Landratskandidat für den Kreis Herford, Frank Diembeck, unterschrieb die Petition, die von der Bürgerinitative Widuland, den westfälisch-lippischen Landfrauen sowie den örtlichen Landwirten angestoßen wurde. Im Zentrum der Kritik stehen die Planungen für eine Trasse, die mit Tempo 300 und einer Fahrzeitverkürzung von 17 Minuten zwischen Bielefeld und Hannover einhergehen soll. Diese Trassenpläne bedeuten zugleich erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft. &bdquo;Wir unterstützen den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs ausdrücklich. Doch der massive Eingriff in unsere Landschaft für nur wenige Minuten Zeitgewinn ist nicht vermittelbar”, sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze. Christian Dahm ergänzte: &bdquo;Eine Neuberechnung ist längst überfällig. Es braucht ein realistisches und wirtschaftlich vernünftiges Konzept.“ Zum Thema: Verkehrsminister nicht zu bremsen: ICE-Neubauplanungen quer durch OWL gehen weiter Widuland will 30.000 Unterschriften sammeln Die Petition von Widuland und der weiteren Initiativen für eine neue Bewertung der geplanten Trasse hat bereits zahlreiche Unterstützer in der Region gewonnen. Auch die drei SPD-Abgeordneten sowie Landratskandidat Diembeck haben sie gleich vor Ort beim Gesprächstermin unterzeichnet. Insgesamt werden 30.000 Unterschriften benötigt, in Berlin Gehör zu finden. Diese Anzahl von Unterzeichnern ist das sogenannte Quorum. Wer die Petition unterstützen möchte, kann das sowohl digital im Internet als auch analog über Papier-Unterschriftenlisten machen. Die Petition fordert eine Neuberechnung des Deutschlandtaktes. Der aktuelle Deutschlandtakt, der noch von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ins Leben gerufen wurde, setzt nach Ansicht der Initiatoren auf teure Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecken, die Natur, Klima und ländliche Räume stark belasten. Widuland fordert dagegen eine Alternative, die den Schwerpunkt auf den Ausbau der bestehenden Schienennetze legt. Notwendig dafür wäre jedoch eine Abkehr der Hochgeschwindigkeitspläne und dem Vorhaben, zwei neue Gleise quer durch Ostwestfalen-Lippe zu verlegen. SPD-Landratskandidat Frank Diembeck will persönlich Unterschriften im Wahlkampf für die Petition sammeln: &bdquo;Die Menschen im Kreis Herford erwarten, dass ihre Sorgen ernst genommen werden“, sagte Diembeck. &bdquo;Ich stehe an ihrer Seite – für einen Bahnverkehr, der nicht auf Kosten unserer Heimat geht.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Es gehe um bessere Lösungen Bei dem Gespräch mit der Bürgerinitiative wurde deutlich, wie wichtig die politische Unterstützung auf Bundes- und Landesebene sowie die Einbindung lokaler Multiplikatoren für die Sache der Bürgerinitiative ist. Die Bürgerinitiative plant Veranstaltungen mit Betroffenen entlang der Bahnstrecke in NRW und Niedersachsen und setzt dabei auf Unterstütztung der heimischen Abgeordneten, so ein Fazit des Gesprächs. Die Reichweite der Petition zu erhöhen ist das Ziel in den verbleibenden vier Wochen. Mitte Juli soll die Petition im Deutschen Bundestag eingereicht werden. Die Vertreter von Widuland werden nicht müde zu betonen, dass sie nicht pauschal gegen Bahnprojekte seien – im Gegenteil: Ihr Anliegen sei ein möglichst naturverträglicher Ausbau. Christian Obrok hielt fest: &bdquo;Es geht nicht darum, Projekte zu blockieren, sondern um bessere Lösungen.“

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