Toten aus dem Bad Oeynhausener Klinikmüll: Ermittlungsakte offiziell geschlossen

Bad Oeynhausen. Die Mordkommission &bdquo;Mulde“ hat nach acht Monaten Tätigkeit die Ermittlungsakte geschlossen. Das bestätigt die Polizei Bielefeld auf Nachfrage. Damit bleibt auch ein Jahr nach dem Fund der Leiche eines 22-jährigen Mannes im Pressmüll der Reha-Klinik &bdquo;Porta Westfalica“ ungeklärt, warum der junge Mann sterben musste. Auch die Staatsanwaltschaft Bielefeld sieht die Ermittlungen in einer Sackgasse. War es Mord oder ein tragischer Unfall? Und warum landete der Leichnam des jungen Mannes ausgerechnet im Pressmüllcontainer einer Kurklinik? Es sind diese Fragen, die sich angesichts der bislang veröffentlichten Einzelheiten zu dem Fall aufdrängen. Die Ermittler der Polizei Bielefeld haben auf diese Fragen bis heute offenbar keine Antworten - und wenn sie welche haben, sagen sie nicht alles, was sie wissen. Dabei war die Mordkommission in den acht Monaten ihrer Existenz nicht untätig. Das bekräftigt ein Polizeipressesprecher: Die Mordkommission habe Spuren gesichert, Zeugen, Angehörige und Personen aus dem Umfeld des Verstorbenen befragt und Daten ausgewertet. Wie, wo und wann starb der 22-Jährige? Dennoch sind die Ermittler an einen Punkt gekommen, an dem es nicht weitergeht. &bdquo;Die Ermittlungen sind vorerst abgeschlossen“, erklärt Polizeipressesprecher Fabian Rickel, &bdquo;da keine neuen Hinweise oder Ermittlungsansätze vorliegen.“ Außerdem seien die &bdquo;Umstände des Versterbens ungeklärt“. Bis heute weiß die Polizei demnach nicht, wie, wo und wann der junge Mann starb. Das Gutachten des Gerichtsmediziners geht von &bdquo;spitzer Gewalteinwirkung“ aus, die &bdquo;nicht mit den mechanischen Vorgängen im Verlauf der Müllverarbeitungskette erklärbar sind“. Demnach wäre der Pressmüllcontainer nicht die Todesursache. Doch selbst wann der junge Mann starb, ist unklar. Einen genauen Todeszeitpunkt nennt das Gutachten nicht. Lesen Sie auch: Darum veröffentlicht die Polizei bislang kein Foto des getöteten Bad Oeynhauseners Weitere Angaben zu ihren Ermittlungsergebnissen, der möglichen Tatwaffe, dem Tatort oder der Zahl der Tatverdächtigen will die Polizei Bielefeld nicht machen. &bdquo;Eine Offenlegung von weiteren Details gefährdet den Erfolg von potenziellen Ermittlungen in der Zukunft“, heißt es auf Anfrage von der Polizei Bielefeld. &bdquo;Sollten sich neue Hinweise ergeben, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.“ Mord verjährt bekanntlich nicht. Nach Recherchen der NW war der 22-Jährige in der Reha-Klinik mit Hausmeister- und Gärtnerarbeiten beschäftigt. Angehörige meldeten ihn am 2. Januar 2023 als vermisst. Er soll mit wenig Geld und Kleidung um 1.26 Uhr aus einer Wohnung in der Dr.-Lehmann-Straße in Richtung Portastraße gelaufen sein. Dann verliert sich offenbar seine Spur. Bis heute ist unklar, wie der junge Mann zur Reha-Klinik kam. Mehrere Tatverdächtige ausgeschlossen Dass es Tatverdächtige gab, geht aus der letzten Pressemitteilung vom vergangenen August hervor. Zeitweise geriet offenbar eine Person in den Fokus. &bdquo;Ein Tatverdacht erhärtete sich jedoch nicht“, heißt es dazu in der Polizei-Pressemitteilung. &bdquo;Zum Schutze der Persönlichkeitsrechte“ könnten keine weiteren Informationen zu dieser Person genannt werden. Es wurden aber auch weitere Personen überprüft, letztlich aber als Tatverdächtige ausgeschlossen. .responsive23-NlKdHD1oHkwCZqVh-map-klinik-porta-westfalica { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-NlKdHD1oHkwCZqVh-map-klinik-porta-westfalica { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-NlKdHD1oHkwCZqVh-map-klinik-porta-westfalica { padding-top: 142.86%; } } Der Leichnam wurde am 15. Januar 2024 beim Umladen des Mülls entdeckt. Der Tote lag offenbar bereits eine Zeit lang in dem Pressmüllcontainer. Der Container an der Klinik ist in der Regel verschlossen und wird je nach Bedarf geleert. Das Gerät bedient sich nicht von selbst. Man braucht dafür unter anderem einen Schlüssel - und zumindest grobe Kenntnisse über die Funktionsweise. Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite &bdquo;Leiche im Müllcontainer“ War es ein Fehler, dass die Ermittler nicht offensiver die Öffentlichkeit für den ungeklärten Todesfall des 22-Jährigen versucht haben zu interessieren? Die Polizei beantwortet diese Frage der NW allerdings nur mit Blick auf ein Fahndungsfoto des Toten. &bdquo;Die Veröffentlichung eines Fotos wurde im Zuge der Ermittlungen als nicht erforderlich bewertet“, so die Polizei. Diese Bewertung begründe sich auf den bisherigen Erkenntnissen der Mordkommission &bdquo;Mulde“. Außerdem führt die Polizei die Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen an, die weiterhin zu wahren seien. Bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld ist Veit Walter für den Fall zuständig. Die Ermittlungen der Mordkommission, erklärt er auf Anfrage, seien mit seiner Behörde &bdquo;eng abgestimmt“. Dazu gehörte auch die Frage nach der Veröffentlichung eines Fotos des Toten. Der Staatsanwalt stellt sich hinter die Ermittler und macht deutlich, warum die Akte aus Sicht der Staatsanwaltschaft vorerst geschlossen ist: &bdquo;Derzeit liegen keine weiteren Ermittlungsansätze vor. Die konkreten Umstände des Versterbens sind weiterhin nicht sicher feststellbar.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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