Landeskriminalamt unterstützt die Mordermittlungen in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Der gewaltsame Tod eines 22-jährigen Mannes, dessen Leichnam im Müll gefunden wurde, könnte einer der jüngsten Cold Cases der Polizei in Ostwestfalen-Lippe werden. Über die amtliche Einstufung als Cold Case entscheidet das Landeskriminalamt. Die Ermittlungsakte ist zwar vorerst geschlossen. Dem Vernehmen nach gibt es aber noch keinen Schlussvermerk der Staatsanwaltschaft. Der Tote aus dem Klinikmüll könnte der jüngste Cold Case im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bielefeld werden. Das Landeskriminalamt (LKA) hat 2017 eine Sondereinheit zu ungeklärten Todesfällen gegründet. Pensionierte Ermittler durchsuchten seitdem etwa 1.500 Fallakten nach neuen Ermittlungsansätzen. 116 dieser Cold Cases fielen in die Zuständigkeit des Polizeipräsidiums Bielefeld. Die Bilanz der pensionierten Mordermittler kann sich sehen lassen: In 15 Fallakten haben die Ehemaligen erfolgreich neue Ansätze gefunden und neue Ermittlungen angestoßen. Diese 15 Fälle wurden dann von den zuständigen Kriminalkommissariaten gelöst. Darunter auch ein Fall aus Bielefeld. Sechs der Cold Cases haben inzwischen zu Gerichtsurteilen wegen Mordes oder Totschlags geführt. Das LKA unterstützt mit Fallanalysen Davon ist der Bad Oeynhausener Fall noch weit entfernt. Die Umstände des Todes des 22-jährigen Bad Oeynhauseners sind nach wie vor mysteriös. Die Polizei weiß, wer der Tote ist und hat offenbar auch in seinem Bekanntenkreis intensiv ermittelt. Zwischenzeitlich gab es sogar einen Tatverdächtigen, doch der Verdacht bestätigte sich nicht. Die Fallakte zum Toten aus dem Klinikmüll liegt derzeit bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Wann wird so ein ungeklärter Todesfall, eine Mordermittlung ohne Ergebnis, zum Cold Case fürs LKA? Welche Kriterien gelten für die Einstufung? Und wann wird der Bad Oeynhausener Fall vom LKA dazu erklärt? Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite &bdquo;Leiche im Müllcontainer“ LKA-Sprecherin Daniela Dässel beschreibt das Vorgehen so: &bdquo;Wenn sowohl aus Sicht der ermittlungsführenden Polizeidienststelle als auch der sachleitenden Staatsanwaltschaft keine erfolgversprechenden Ermittlungsansätze mehr vorhanden sind, wird der Fall in Absprache zwischen den ermittlungsführenden Dienststellen und dem LKA NRW zum Cold Case erklärt und in die Datenbank beim LKA NRW aufgenommen.“ Das LKA unterstütze die Mordermittler durch Experten der &bdquo;Operativen Fallanalyse“. Das seien erfahrene Ermittler aus dem Bereich Todesermittlungen, die fortlaufend ungeklärte Tötungsdelikte auf das Vorhandensein neuer oder weiterführender Ermittlungsansätze prüfen. Darüber hinaus würden die Fälle zentral in der landesweiten Cold Case-Datenbank erfasst. Bielefeld hat eigene Cold-Case-Ermittler Die Sondereinheit aus pensionierten Polizeibeamten und erfahrenen Mordermittlern, die die Cold-Case-Akten nach neuen Ermittlungsansätzen durchstöbert, ist allerdings vor zwei Jahren aufgelöst worden. Stattdessen bearbeiten die Mordermittler aus den Kriminalkommissariaten ihre ungelösten Fälle selbst. Nach Angaben von LKA-Sprecherin Dässel hat das Polizeipräsidium Bielefeld zum 1. September 2023 eine Ermittlungsgruppe Cold Case eingerichtet, die &bdquo;seitdem dauerhaft und aktuell in einer Stärke von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in etwa 60 Altfällen ermittelt“. Die Gruppe setze sich aus zwei Beamten des Polizeipräsidiums Bielefeld, vier Ermittlerinnen und Ermittlern aus den Kreispolizeibehörden Gütersloh, Herford, Minden und Paderborn sowie zwei pensionierten Kriminalbeamten zusammen, welche als Regierungsbeschäftigte die Ermittler unterstützen. Unabhängig davon gilt: Mord verjährt nicht. Bei neuen Hinweisen oder Ermittlungsansätzen können jederzeit neue Ermittlungen angestrengt werden, auch wenn der Fall zum Cold Case erklärt worden ist. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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