Baustart in Bad Oeynhausen-Rehme: In vier Monaten zur neuen Dorfmitte

Bad Oeynhausen. Die Struktur ist gut und eines Dorfes würdig: Der Platz in der Dorfmitte von Rehme ist von der Kirche, dem Kindergarten, dem alten Dorfkrug und dem Heimathaus umrandet. Außer an zwei Tagen im September, wenn hier der Rehmer Markt sein Zentrum findet, ist der Platz selbst aber eher trostlos. Das soll sich nun ändern. Am Dienstag haben die Arbeiten zur Umgestaltung des Platzes begonnen. Und die Stadtverwaltung erklärte beim Pressetermin vor Ort, wie der Rehmer Dorfplatz danach aussehen soll. &bdquo;Erst feiern, dann arbeiten - eigentlich sollte es ja umgekehrt sein“, sagte Bürgermeister Lars Bökenkröger, der am Dienstagmittag zünftig mit Gummistiefeln und Spaten zum Baustart gekommen war. Auf dem Rehmer Dorfplatz gilt die umgekehrte Reihenfolge: Vergangene Woche wurde hier noch der Rehmer Markt gefeiert. &bdquo;Wir haben das Fest ja bewusst abgewartet“, erklärte Bökenkröger. Nun aber solle es zügig an die Arbeit gehen. Ende November, Anfang Dezember soll der neue Dorfplatz schon fertig sein, stellte Felix Engelke, geschäftsführender Gesellschafter des Landschaftsbau-Unternehmens Rasche aus Minden, in Aussicht. Natürlich sei das auch immer vom Wetter abhängig, schränkte Engelke ein. &bdquo;Aber wir wollen auf jeden Fall in diesem Jahr noch fertig werden.“ Der Bürgermeister teilt die Zuversicht des Gartenbauers. Denn mit der Firma Rasche habe die Stadt schon einige erfolgreiche Projekte durchgeführt, von der Umgestaltung der Fußgängerzone bis zum Bahnhofsvorplatz, sagte Bökenkröger. Bouleplatz, Platanen und ein Trampolin Am Ende der Umgestaltung werde der alte Rehmer Dorfplatz, der noch durch eine in die Jahre gekommene Schotterfläche beherrscht wird, ein völlig neues Gesicht bekommen haben. &bdquo;Mediterranes Flair“ verspricht Irmgard Pepping, die bei der Stadt für die Planung verantwortlich ist. Konkret soll diese Mittelmeer-Anmutung durch eine kreisrunde, etwa 600 Quadratmeter große Multifunktionsfläche in der Mitte des Platzes entstehen. Auf der Fläche soll auch, aber nicht nur geboult werden. Für das südfranzösische Spiel mit den Eisenkugeln soll die Fläche mit einer wassergebundenen Decke versehen werden. &bdquo;Das müssen Sie sich etwa wie die Wege im Kurpark vorstellen“, erläutert Felix Engelke. Beschattet werden soll der Boulebereich von acht Platanen, die später ein Baumdach bilden sollen. Die Bestandsbäume rund um den Dorfplatz sollen erhalten werden, der grüne Wildwuchs in den Randbereichen aber soll ein wenig gezähmt und durch neue Staudenpflanzungen ergänzt werden. Zwischen rundem Bouleplatz und grünem Rand soll der Großteil des Platzes asphaltiert werden. Auch das ist unter anderem dem Rehmer Markt geschuldet. &bdquo;Die Schausteller werden den Platz ja mit schweren Fahrzeugen befahren“, erklärt Jens Grove vom Infrastrukturmanagement der Stadt. Im Norden des Platzes sind Sitzmöglichkeiten vorgesehen, es soll ein Bodentrampolin geben und eine Stehwippe - nicht nur für Kinder. &bdquo;Die werde ich auch mal ausprobieren“, kündigt Irmgard Pepping an. Um ein halbwegs ebenes Niveau zu bekommen, wird der Platz teilweise aufgefüllt. Mastleuchten sollen für ein gutes Sicherheitsgefühl auf dem neuen Platz sorgen, die rundherum am Rande des Platzes stehen, damit sie bei Veranstaltungen nicht im Weg sind. Zur Straße hin soll es ein Baumbeet mit Wildkirschen geben, kündigte Pepping weiter an. Insgesamt ist der Platz, der nun umgestaltet wird, rund 2.800 Quadratmeter groß. Rund 400.000 Euro wird die Umgestaltung des Rehmer Kirchplatzes nach Angaben der Stadt kosten. 250.000 Euro davon zahlt das Land aus dem Dorferneuerungsprogramm. NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach hatte den Förderbescheid persönlich in Rehme dem Bürgermeister übergeben - bei einem denkwürdigen Besuch im Schneeschauer am 1. April 2022. Die erste Dorfplatzerneuerung scheiterte vor 22 Jahren Es ist übrigens nicht der erste Anlauf, Rehmes Dorfmitte zu erneuern. Schon vor 25 Jahren, um die Jahrtausendwende, gab es konkrete Pläne für eine neue Dorfmitte, die möglichst bis zur 1.250-Jahrfeier Rehmes in 2003 umgesetzt werden sollten. 2002 gab es dafür auch schon eine Zusage vom NRW-Bauministerium über 453.000 Euro Fördermittel. Und doch wurden die Pläne zur Neugestaltung des Rehmer Marktplatzes kurzfristig wieder abgeblasen. Grund: Wegen extrem knapper Haushaltsmittel sah sich Bad Oeynhausen damals nicht in der Lage, den notwendigen Eigenanteil der Stadt zu finanzieren. Nun aber wird der Dorfplatz-Plan auch umgesetzt. Und der Baubeginn in Rehme soll der Auftakt zu einer Reihe weiterer Projekte aus dem Dorferneuerungsprogramm sein, sagte Lars Bökenkröger. Bereits nächste Woche soll der Auftrag zur Umgestaltung des Dorfplatzes in Werste am Harren Hof vergeben werden, kündigte Jens Grove an.

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