Volksbank baut für fünf Millionen Euro in der Südstadt von Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Der Bagger greift ins Dachgeschoss und mit Getöse krachen Ziegel und Fliesen auf den Boden. Der einsetzende Juniregen fängt die Staubwolke aber nicht ab. Deshalb hält Andreas Scheding von der Baufirma Kuntemeier mit einem Feuerwehrschlauch drauf. Die Bauherren des neuen Wohn- und Geschäftshauses auf dem ehemaligen Kobusch-Gelände an der Detmolder Straße sollen ja nicht ausgerechnet beim Erinnerungsfoto dreckig werden. Die Volksbank Herford-Mindener Land baut in der Südstadt eine neue Filiale und damit gleich ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Zwischen sieben und zehn Mitarbeiter sollen künftig in den neuen Räumen im Erdgeschoss des Gebäudes arbeiten. Volksbank-Vorstand Oliver Ohm spricht von einem Bekenntnis zum Standort Bad Oeynhausen. Und das lässt sich die Bank auch eine Stange Geld kosten: Etwa fünf Millionen Euro rechne man für den Neubau, so Ohm. Bis Ende 2025 will die Bank ihre neue Filiale beziehen. Derzeit laufen die Bankgeschäfte noch schräg gegenüber auf der anderen Seite der Detmolder Straße. Diese Räume sind der Bank jedoch zu klein geworden. Was mit den alten Räumen geschieht, wenn die Bank raus ist, ist noch nicht entschieden. Der Umzug, erläutert Volksbank-Vorstand Ohm, sei den Kunden, aber auch den Mitarbeitern geschuldet. &bdquo;Wir vergrößern uns“, so Ohm. Bislang arbeiten vier Mitarbeiter in der Filiale Südstadt. Künftig werden es etwa doppelt so viele sein. Besserer Schutz vor Automatensprengern Auf etwa 260 Quadratmetern Fläche im Erdgeschoss will die Volksbank ihre Bankgeschäfte entfalten. Teil des Neubaus ist auch ein neues Sicherheitskonzept für die Geldautomaten, die natürlich mit in die neuen Räume umziehen. Bankkunden sollen künftig auch in der neuen Filiale Bargeld abheben können. Angesichts der Bedrohung durch Automatensprenger erstellt das Landeskriminalamt NRW regelmäßig Risikobewertungen für die Geldautomatenstandorte der Banken. Die Filiale Südstadt, so Ohm, sei bislang kein Risikostandort gewesen und der Neubau solle das Risiko auch weiter verringern. &bdquo;Die Sicherheit der Mieter geht vor“, sagt Ohm. Über der Bankfiliale entstehen auf drei Stockwerken zehn Wohnungen mit 71 bis 131 Quadratmetern Fläche. Die Volksbank vermarktet die Wohnungen mit dem Immobilienbüro Funhoff: Das Gebäude wird im Niedrigenergiestandard gebaut und mit einer Wärmepumpe beheizt. Die vier Wohnungen im ersten Obergeschoss und vier im zweiten Obergeschoss sowie zwei Wohnungen im Staffelgeschoss sollen behindertengerecht über Fahrstühle erreichbar sein. Die Wohnungen im ersten und zweiten Geschoss bekommen Balkone, die beiden Wohnungen im Staffelgeschoss haben Dachterrassen. Mehr Parkplätze auf dem Grundstück Ein wichtiges Argument für den Neubau in der Südstadt war aus Sicht der Volksbank die Erreichbarkeit mit dem Auto. &bdquo;Für Volksbank-Kunden stehen künftig sechs Parkplätze vor dem Haus zur Verfügung“, sagt Ohm. Und zwar zusätzlich zu den öffentlichen Stellflächen entlang der Detmolder Straße. Mitarbeiter bekommen Parkplätze hinterm Haus und für die künftigen Bewohner der Mietwohnungen werden Stellplätze im Untergeschoss eingerichtet. Die Volksbank baut derzeit auch im Norden der Kurstadt. An der Eidinghausener Straße entsteht eine neue Großfiliale. Das rund 40 Jahre alte Gebäude wird - abgesehen vom Pavillon - abgerissen und für &bdquo;einen mittleren einstelligen Millionenbetrag“ neu gebaut. Das hat der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Andreas Kämmerling im vergangenen Sommer erklärt. In der Südstadt dagegen wechselt die Volksbank die Straßenseite. Das ehemalige Haushaltswarengeschäft Kobusch ist den Volksbankern offenbar ins Auge gesprungen. Ein Neubau an ganz anderer Stelle, etwa in der Innenstadt, kam für die Banker nicht infrage, wie Ohm klarstellt. &bdquo;Wir sind da, wo unsere Kunden sind.“ Im kommenden Jahr müssen Volksbank-Mitarbeiter in Bad Oeynhausen viele Umzugskartons packen - und auspacken. Auch in Volmerdingsen überarbeitet die Volksbank derzeit ihr Raumkonzept. Dort soll womöglich ebenfalls eine neue Filiale entstehen. &bdquo;Da ist aber noch nichts spruchreif“, so Ohm. Die Volksbank-Filiale am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), wo die Immobilienexperten sitzen, soll in den Neubau an der Eidinghausener Straße wechseln. Im Sommer 2025 soll die Großfiliale eröffnet werden. Im Herbst 2025 könnte dann auch die Filiale in der Südstadt bezogen werden. Höher als die Sparkasse von nebenan Der Neubau an der Detmolder Straße wird übrigens etwas höher als das Kobusch-Gebäude und orientiert sich damit an den umliegenden Gebäuden. In einem davon sitzen die Mitbewerber ums Geldgeschäft, die Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica. Der Volksbank-Neubau wird allerdings wenige Zentimeter höher als das Gebäude des Mitbewerbers sein, kündigt Ohm mit einem Augenzwinkern an. Dafür hat die Sparkasse aber rote Fahnen mit ihrem Logo gehisst. Ob die Volksbank gleichzieht, ist noch nicht entschieden.

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