Neue Bronzefiguren in Bad Oeynhausen: Das hat es mit den Märchenfiguren auf sich

Bad Oeynhausen. Der Anfang ist gemacht. Die ersten vier bronzenen Märchenfiguren wurden im Februar in der Innenstadt aufgestellt. Rotkäppchen und der Wolf begegnen sich auf dem Bahnhofsvorplatz, der gestiefelte Kater marschiert über den Platz an der Deutschen Bank und Rapunzel lässt ihr Haar von der Fassade des Verkehrshauses auf dem Inowroclawplatz herab. Damit aber soll es nicht getan sein. Weitere märchenhafte Bronzestatuen sollen über die Innenstadt verteilt Aufstellung finden. Trotz der bescheidenen Größe knüpft die Verwaltung hohe Erwartungen an die Märchenfiguren. Zwischen 15 und 25 Zentimeter hoch sind die einzelnen Figuren. Sie stören damit das Stadtbild nicht, hält die Verwaltung als Vorteil fest. Die Figuren seien vielmehr erst &bdquo;auf den dritten Blick“ zu erkennen und bildeten so eine &bdquo;Extra-Ebene im Stadtbild“. Die Zahl der Figuren, die in Bad Oeynhausen platziert werden sollen, sei &bdquo;nach oben offen“, schreibt die Stadt in der Sitzungsvorlage für den Kulturausschuss, der sich in der nächsten Woche mit der Fortführung des vor einem Jahr beschlossenen Projektes befassen soll. 20 bis 25 Figuren würden aber als &bdquo;Mindestmenge“ empfohlen. 15.000 Euro stünden für das Projekt im laufenden Haushalt zur Verfügung. Bei Kosten von 3.500 Euro pro Figur könnte die Stadt in diesem Jahr also vier weitere Märchenbronzen anschaffen. Auch die Finanzierung einzelner Figuren über Sponsoren sei denkbar, es gebe aktuell vier Interessenten, so die Stadt. &bdquo;Überregional höhere Bekanntheit durch die Märchenfiguren“ Stimmt der Ausschuss der Anschaffung von vier weiteren Figuren zu, käme Bad Oeynhausen in diesem Jahr auf acht Exemplare. Das wäre nach Einschätzung des Kulturamtes die Grenze, ab der erste &bdquo;Erlebnis-Programme“ möglich wären. Denkbar wären für die Verwaltung Erzähl-Spaziergänge, Wissens-Führungen oder Märchen-Rallyes. Mit diesen Angeboten ließe sich auch ein museumspädagogisches Programm für Schulen und die Offenen Ganztagsschulen (OGS) gestalten, so die Überlegungen der Stadt. Sobald eine größere Anzahl Figuren stehe - für die Stadt müssten das mindestens 25 sein - könne man über QR-Codes zusätzliche Informationen zu den Figuren geben, die wiederum mit der Homepage des Märchenmuseums verknüpft werden sollten. Denn das zentrale Ziel des Projektes formuliert die Stadtverwaltung so: &bdquo;Mit den Märchenfiguren soll das Märchenmuseum nachhaltig gestärkt werden.“ Es sei zu erwarten, &bdquo;dass Bad Oeynhausen überregional eine höhere Bekanntheit erlangen wird durch die Märchenfiguren. Dadurch dürften mehr Menschen die Innenstadt besuchen, um die Figuren zu entdecken“, heißt es in der Vorlage für die nächste Sitzung des Kulturausschusses. &bdquo;Diese Leute dürften dann Gäste des Märchenmuseums werden – schließlich haben sie sich ja mit dem Thema Märchen schon visuell beschäftigt und Lust auf die Hintergründe der Figuren bekommen“, so das Kalkül der Stadtverwaltung. &bdquo;Eine Märchenstadt ist ohne Märchenmuseum schwer denkbar“ Weiter sei zu erwarten, dass sich die Einwohner stärker mit dem Märchenmuseum identifizieren würden, wenn die Märchenfiguren ein fester Bestandteil des Stadtbildes seien, es ein sichtbares Kultur-Programm dazu gebe und die Innenstadt durch neue Besucher belebt werde – insbesondere auch Familien mit Kindern. &bdquo;Eine Märchenstadt ist ohne Märchenmuseum schließlich schwer denkbar“, lautet die Haltung der Verwaltung. Auch Gedenken zum Merchandising hat sich die Stadt schon gemacht. So könnten die Figuren im Miniatur-Format als günstige Version aus dem 3-D-Drucker und in der &bdquo;Deluxe-Version“ als Mini-Bronzen im Märchenmuseum verkauft werden. Auch an Ideen für weitere Figuren und passende Standorte mangelt es der Stadtverwaltung nicht. So könnte zum Beispiel am Brunnen vor dem Badehaus 1 die kleine Meerjungfrau einen Platz finden - oder das hässliche Entlein. Der kleine Blumenpark am Badehaus 1 wäre geeignet als Standort für Dornröschen, ein dicker Mann mit gewölbtem Bauch, der auf dem Rücken schläft, könnte das Märchen vom Schlaraffenland vor einem Restraurat versinnbildlichen. Zwischen Auferstehungskirche und Oeyne könnte sich die Verwaltung Hase und Igel vorstellen, vor einem Hotel die Prinzessin auf der Erbse. Und ein Hans im Glück mit einem Schweinchchen unter dem Arm würde gut an den Schweinebrunnen in der Klosterstraße passen. Mit den Ideen der Stadtverwaltung wird sich der Kulturausschuss in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 13. März, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses befassen. Die Sitzung ist öffentlich.

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