Umbau der Stadtautobahn: So soll der neue Radschnellweg in Bad Oeynhausen aussehen

Bad Oeynhausen. Es grünt so grün am Radschnellweg. Zumindest auf den Plänen und Zeichnungen, die die Stadt Bad Oeynhausen am Donnerstag dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorstellte. Radweg und Autofahrbahn sollen fast durchgängig durch einen 2,80 Meter breiten Grünstreifen getrennt werden. "Das sind insgesamt 10.000 Quadratmeter Grünfläche mit über 200 Bäumen", so erläuterte David Teilkemeier aus dem Technischen Rathaus die Pläne. Teilkemeier erklärte dem Ausschuss noch einmal die wesentlichen Eckdaten zum Radschnellweg und dem damit verbundenen Umbau der ehemaligen Stadtautobahn. Nach der Eröffnung der Nordumgehung wurde die ehemalige B61 in der Straßenhierarchie herabgestuft. Kanalstraße und das Stück Mindener Straße zwischen Herforder Straße und Steinstraße sind nun die Landesstraße 777, der Rest der Mindener Straße bis zur Dehmer Straße ist Stadtstraße. So teilt sich auch die Zuständigkeit für den Umbau auf. "1,7 Kilometer der Strecke gehören zum Land, 1,46 Kilometer der Stadt", sagte Teilkemeier. Die Planung allerdings liegt für die Gesamtstrecke in der Hand der Stadt. Entsprechend begann Teilkemeiers Darstellung am westlichen Startpunkt des Radschnellweges an der Kanalstraße, an der Einmündung der Ringstraße. Dort werde man im Knotenpunkt mit der Kanalstraße erst einmal ein Provisorium bauen. Endgültig ausgebaut werden solle dieser Anschluss, wenn dort auch der Löhner Teil des Radweges gebaut werde. Von der Ringstraße führt der Radschnellweg auf der Nordseite der Kanalstraße gen Osten. Hier wird der Radschnellweg sieben Meter breit, für jede Fahrtrichtung ist ein 3,50 Meter breiter Streifen vorgesehen. An der Einmündung der Herforder Straße, dem Abzweig in die Innenstadt also, teilt sich der Radschnellweg und wird ab da auf beiden Seiten der Mindener Straße geführt. Fürs Überqueren der Straße ist eine Ampelanlage geplant. Radler sind gleichgestellt mit dem Autoverkehr Andreas Edler (Grüne) wollte wissen, wie denn diese Ampel geschaltet sei. "Muss ich da Grün anfordern und minutenlang warten als Radfahrer?", fragte er. David Teilkemeier erklärte, dass der Radschnellweg als eigener Verkehrsstrom in die Ampelschaltung eingearbeitet werden solle, "gleichgestellt mit dem Autoverkehr." Dort ist also keine Bedarfsampel vorgesehen, der den Radlern nur auf Knopfdruck freie Fahrt gewährt. Bis zur Dehmer Straße verläuft der Radschnellweg auf beiden Seiten, dann wird der südliche Weg wieder zurück über die Mindener Straße geführt. Hier endet die offizielle Planung für den Radschnellweg erstmal, da noch nicht klar ist, wie es weiter gen Porta Westfalica gehen soll. Wesentlich wird da die Frage sein, wo der Radschnellweg über die Weser geführt werden soll. Als Provisorium wird der Weg als Fahrradstraße parallel zur Dehmer Straße zumindest noch bis zur Einfahrt zu Werre-Park und EFI weitergehen. Andreas Schwarze, Vorstand der Stadtwerke Bad Oeynhausen, begrüßte zwar den großzügig geplanten Grünstreifen auf der umgebauten Mindener Straße. "Das aber bedeutet für die Stadtwerke auch erheblichen Pflegeaufwand, der mit den bestehenden Mitteln nicht zu machen ist", gab er zu bedenken. Und angesichts zunehmender extremer Wetterlagen müsse die Bepflanzung sowohl Dürre als auch Starkregen gewachsen sein. "Wir brauchen möglichst eine technische Bewässerungslösung für die Bäume", sagte Schwarze. Bepflanzung muss Dürre und Starkregen standhalten Der Technische Beigeordnete Thomas Lüer kündigte an, dass man für die Anwuchsphase schon eine Bewässerung der Bäume vorsehen werde. Danach aber sollen die Bäume ohne auskommen. "Da setzen wir darauf, die richtigen Bäume auszusuchen, die möglichst gut mit dem Klimawandel klarkommen", sagte Lüer. 16,6 Millionen Euro sollen der Radschnellweg und der Umbau von Mindener und Kanalstraße kosten. Davon werde das Land 10,9 Millionen Euro übernehmen, so Teilkemeier. Bis Mai 2024 soll die Ausführungsplanung fertig sein, ab August 2024 soll die Ausschreibung beginnen. Baubeginn soll 2025 sein, so der von Teilkemeier präsentierte Zeitplan. Die Stadt geht von mindestes zwei Jahren Bauzeit aus. Der Ausschuss stimmte einmütig diesen Entwurfsplanungen zu und ermächtigte die Verwaltung, auf dieser Grundlage die weiteren Pläne zu erstellen und die Ausschreibung der Bauleistungen vorzubereiten.

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