Gegen Leerstände in Bad Oeynhausen: Projekt Kurstadtladen soll weitergehen

Bad Oeynhausen. Die Innenstadt als Ort für Handel, Dienstleistungen, Wohnen, Kultur, Bildung und Freizeit - damit das gelingt, ist die Stadt Bad Oeynhausen seit zwei Jahren beim Sofortprogramm zur Stärkung der Zentren dabei. 15 neue Kurstadtläden hat die Wirtschaftsförderung seitdem auf den Weg gebracht. Ende des Jahres läuft das Landesprogramm aus - weshalb sich die Stadt für die Neuauflage bewerben will. Wie das aber im Einzelnen aussehen soll, ist unklar. Durch die Förderung aus dem nun auslaufenden Landesprogramm bekam Bad Oeynhausen 191.414 Euro und hat damit eröffnungswillige Einzelhändler in der Innenstadt unterstützt. Das Ziel: Leerstände senken, Attraktivität erhöhen. &bdquo;Wir waren die ersten in der Region, die das Landesprojekt umgesetzt haben“, erinnert sich Wirtschaftsförderer Patrick Zahn. Die Erwartungen waren niedrig. &bdquo;Wir sind davon ausgegangen, maximal fünf Läden an den Start zu bekommen.“ Denn die Stadt hatte kein großes Netzwerk zu Eigentümern und Einzelhändlern. Inzwischen aber hat Bad Oeynhausen sogar Vorbildcharakter in OWL. Auch, weil die Wirtschaftsförderung es geschafft hat, inzwischen 15 Läden zu vermieten und zwei Pop-up-Stores auf Zeit initiierte. &bdquo;Wir können gewisse Erfolge vorweisen, es funktioniert“, sagt Zahn. Dabei hat die Kurstadt einen Sonderstatus: Während der Werre-Park Filialisten dominiert ist, gibt es in der Innenstadt noch eigentümerbetriebene Läden. Nach dem Förderbescheid Ende 2020, eröffneten im Frühjahr 2021 die ersten Kurstadtläden. Deren zwei Jahre währende Förderung ist bereits oder bald um. Noch unklar, wie es weitergeht Weil die Innenstadt aus Sicht der Stadtverwaltung aber längst nicht da ist, wo sie sein könnte, möchte Wirtschaftsförderer Patrick Zahn das Netzwerk und die angestoßenen Prozesse fortsetzen. "Die Neuausrichtung des Stadtzentrums in Richtung Multifunktionalität sowie Klima- und Generationsgerechtigkeit ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen", nennt das die Verwaltung in der Vorlage für die Ratssitzung am kommenden Mittwoch, 14. Juni, um 17 Uhr im Bürgerhaus Rehme. Das erfolgreich entstandene Netzwerk und angestoßene Prozesse müssten fortgesetzt werden. Die Landesregierung stellt daher mit dem &bdquo;Landesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen“ weitere Finanzmittel für die Jahre 2024 bis 2026 für diesen Zweck zur Verfügung. Auch dieses Programm bietet den Kommunen im Rahmen eines Verfügungsfonds die Möglichkeit, durch vorübergehende Anmietung leer stehender Ladenlokale neue Nutzungen zu etablieren. Fördergegenstand ist weiterhin die Anmietung von leer stehenden oder gekündigten Ladenlokalen durch die Kommune und deren Weitervermietung zu einer reduzierten Miete. Wie auch im Vorgängerprogramm müssen die Immobilieneigentümer das Projekt unterstützen, indem sie auf mindestens 30 Prozent ihrer bisherigen Miete verzichten, die Differenz zwischen zu zahlender Miete und Ertrag durch Weitervermietung wird zu 60 Prozent gefördert. Die Stadt Bad Oeynhausen möchte diese Möglichkeit nutzen und beantragt daher eine entsprechende Förderung, um sich so weiterhin aktiv an der Entwicklung der Innenstadt zu beteiligen. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Wie die Fortsetzung des Programmes im einzelnen aussehen soll, dazu kann Wirtschaftsförderer Patrick Zahn noch keine Angaben machen. Erst nach der Bewilligung ständen Fördersumme und Bedingungen fest. Somit könne auch erst dann geklärt werden, ob die bestehenden Kurstadtläden eine verlängerte Förderung bekommen können oder ob das Geld ausschließlich für Neueröffnungen genutzt werden darf. Nach den Sommerferien, so schätzt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich, wisse man mehr. Das neue Landesprogramm bietet ferner mit dem Programmbaustein &bdquo;Schaffung von Innenstadtqualitäten“ für die Kommunen die Möglichkeit, weiteren Einfluss auf die Gestaltung der Innenstadt zu nehmen. Diese Chance nutzt die Kurstadt und möchte darüber die Aufstellung der Kunstmärchenfiguren im Stadtgebiet finanzieren. Wie berichtet, hatte der Kulturausschuss im März beschlossen, damit die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen. Das genaue Konzept soll im August im Kulturausschuss vorgestellt werden. Auch für diesen Förderbaustein beträgt der Fördersatz 60 Prozent.

Meistgelesen