Gewerbegebiet in Bad Oeynhausens Süden: Der letzte große Lückenschluss auf der Lohe

Bad Oeynhausen. Ausverkauft: &bdquo;Wir haben als Stadt keine weiteren Gewerbeflächen mehr anzubieten“, sagt Patrick Zahn, Wirtschaftsförderer der Stadt Bad Oeynhausen, nachdem alle Grundstücke im neuen Gewerbegebiet auf der Lohe veräußert seien. Aber verkauft heißt noch nicht bebaut. Denn es gibt noch Lücken auf der knapp 100.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Detmolder Straße, Valdorfer Straße und Hellerhagener Straße. Die letzte große Lücke in Bad Oeynhausens jüngstem Gewerbegebiet schließt aktuell gerade Lars Hölkemeier - mit einer 6.800 Quadratmeter großen Logistikhalle. Die große Halle entsteht auf dem südlichen Ende des Gewerbegebietes direkt an der Detmolder Straße. Das Gelände hatte ursprünglich ein anderes Unternehmern von der Stadt gekauft. Doch dessen Baupläne zerschlugen sich im Herbst 2023. Zu der Zeit war Lars Hölkemeier auf der Suche nach einem Grundstück für eine neue Logistikhalle. Patrick Zahn knüpfte den Kontakt zwischen dem Eigentümer und dem Logistiker - und die beiden wurden sich einig. Im Sommer vergangenen Jahres begann der Bau der 9,50 Meter hohen Lagerhalle, im zweiten Quartal dieses Jahres soll sie in Betrieb gehen. &bdquo;Wir werden hier vor allem die Lagerhaltung für ein großes Bad Oeynhausener Industrieunternehmen betreiben“, berichtet Hölkemeier. &bdquo;Ich hätte keine alternative Fläche gekannt“ Die Halle auf der Lohe wird Hölkemeiers zweiter Standort in Bad Oeynhausen nach der Halle am Hahnenkamp sein. Der 55-Jährige ist seit 1994 selbstständig. Die Hölkemeier Speditions GmbH hat Niederlassungen in Minden, Porta Westfalica, Kirchlengern, Kalletal, Vlotho und Bad Oeynhausen. Seit 2019 gehört Hölkemeiers Unternehmen zum Logistikkonzern LIT AG. Hölkemeier selbst beschäftigt rund 420 Mitarbeiter und verzeichnet einen Jahresumsatz von rund 65 Millionen Euro. An seinen Standorten verfügt die Hölkemeier-Gruppe über rund 250.000 Quadratmeter Lagerfläche. Dabei sind die Hallen am Fährweg in Rehme noch gar nicht mitgezählt. Denn dort, am ehemaligen Standort des Holzhandels Landré und Bartels, errichtete Lars Hölkemeier 2021/22 zwei Hallen für die Deutsche Getränkelogistik (DGL), die mit 13.000 Quadratmetern fast doppelt so groß sind wie der Neubau auf der Lohe. Diese Hallen aber betreibt Hölkemeier nicht selbst, weshalb sie in der Auflistung seiner Logistikflächen nicht auftauchen. &bdquo;Die sind komplett an die DGL vermietet“, berichtet er. Der Unternehmer investiert nach eigenen Angaben rund 4,5 Millionen Euro in die Halle auf der Lohe. Die gute Anbindung nach Bad Oeynhausen und Löhne und die Nähe zur Autobahn seien entscheidende Vorteile des Standortes auf der Lohe, erklärt Hölkemeier. &bdquo;Ich hätte auch keine alternative Fläche in dieser Größenordnung in Bad Oeynhausen gekannt“, sagt der Logistiker. Das neue Gewerbegebiet war politisch hoch umstritten Was Patrick Zahn nur bestätigen kann. Städtische Flächen zur Gewerbeansiedlung kann der Wirtschaftsförderer aktuell gar nicht anbieten. In Privatbesitz gebe es sicher noch einige Grundstücke, aber kaum in einer Größenordnung von 11.000 Quadratmetern, wie sie Hölkemeier gerade auf der Lohe bebaut. Dieses überschaubare Angebot an neuen Gewerbeflächen war denn auch der Grund für die Stadt, das 96.000 Quadratmeter große Gewerbegebiet auf der Lohe zu erschließen. Einen ersten Grundsatzbeschluss dazu fasste der Stadtrat bereits 2003. Sechs Jahre später hatte sich die Stadt sämtliche Grundstücke gesichert. Die Kosten für die Grundstückskäufe gab die Stadt damals mit 1,6 Millionen Euro an. Dann begann die Erschließung, in die die Stadt in den folgenden Jahren weitere 1,2 Millionen Euro investierte. Lesen Sie auch: Neues Gewerbegebiet: Beschluss sorgt für Zögern im Bad Oeynhausener Rat Das neue Gewerbegebiet war von Anfang an politisch hoch umstritten. Vor allem die Grünen und die Bürger für Bad Oeynhausen (BBO) kritisierten das Projekt. Es sei zu teuer, es werde zu viel Fläche neu versiegelt und es werde schwer zu vermarkten sein, lauteten die Argumente der Kritiker. Und tatsächlich wurden die Grundstücke der Stadt nicht sofort aus der Hand gerissen. &bdquo;Aller Anfang ist schwer“, bestätigt Patrick Zahn. &bdquo;Der bunte Branchenmix ist gut für die Stadt“ Denn die Stadt hatte jahrelang auf einen großen Investor gehofft, der signalisiert hatte, dass er den Großteil des Gewerbegebietes - rund 70.000 Quadratmeter - auf einen Schlag abnehmen wolle. Doch 2015 verabschiedete sich dieser Investor von seinen Plänen und die Stadt musste umdenken. Wirtschaftsförderer Zahn gab daraufhin die Losung aus: &bdquo;Viele Kleine statt eines Großen“. Und der Verkauf in Häppchen funktionierte. Als die erste Halle auf der Lohe gebaut war, sahen die Unternehmer, dass sich dort etwas tut. Das brachte die Wende, wie Zahn berichtet: &bdquo;Von da an war das ein Selbstläufer.“ Lars Hölkemeier ist mit seiner Logistikfirma das 25. Unternehmen, das sich in dem Gewerbegebiet auf der Lohe angesiedelt hat. &bdquo;Wir haben den Verkauf der Grundstücke gezielt so gesteuert, dass sich hier eine bunte Mischung verschiedener Branchen findet“, erklärt Zahn. So seien in dem Gewerbegebiet auf der Lohe unter anderem Medizintechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Handwerker, Dienstleister, Maschinenbauer, Kunststoff-Produzenten und Logistiker vertreten. &bdquo;Eine solche Mischung ist gut für die Stadt“, ist der Wirtschaftsförderer überzeugt. Ganze drei Parzellen gibt es noch, die im Loher Gewerbegebiet noch unbebaut sind. Zwar hat die Stadt beim Verkauf der Grundstücke eine Frist für die Bebauung vorgegeben. &bdquo;Aber die haben wir in den Coronajahren ausgesetzt“, berichtet der Wirtschaftsförderer. Patrick Zahn ist deshalb zuversichtlich, dass in Kürze auch die drei letzten, kleineren Lücken im Loher Gewerbegebiet geschlossen werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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