Flutmuldenbrücke in Bad Oeynhausen ist halb fertig: Was noch alles zu tun ist

Bad Oeynhausen. Auf der Flutmuldenbrücke hat es am Freitag kleinere Verkehrsbehinderungen gegeben. Mitarbeiter eines Verkehrssicherungsdienstes bauten die Schutzwände auf der Brücke um, damit der Verkehr von der alten auf die neugebaute Brückenhälfte umgeleitet werden konnte. Autos und Lkw dürfen weiterhin nur in Richtung Innenstadt über die Brücke fahren. Radfahrer müssen künftig allerdings in beiden Richtungen absteigen. Es führt nur noch ein Fußweg direkt über die Brücke und der ist für Radler und Fußgänger zu eng. Die Fahrbahn der neuen Brücke ist bereits vor einigen Wochen provisorisch betoniert worden. Eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht soll das Bauwerk darunter schützen, bis auch die zweite Brückenhälfte steht und die neue gemeinsame Fahrbahn gebaut werden kann. Bisher hatten Autofahrer zu einer Fahrbahnseite freie Sicht. Damit ist jetzt Schluss. Die Schutzwände auf beiden Seiten sorgen für einen Tunnelblick. Rein optisch wirkt die Fahrbahn so schmaler, ist aber genauso breit wie auf der alten Brückenhälfte. In der Baustelle gilt weiter eine Geschwindigkeitsbeschränkung von Tempo 30. Sperrungen im Minutentakt Mit der neuen Verkehrsführung sind zugleich etwa die Hälfte der Bauarbeiten auf der wichtigen Nord-Süd-Querung erledigt. Die Flutmuldenbrücke hat Bergfest. Nach Einschätzung von Christian Sander, Bauüberwacher von Straßen NRW, werden die Arbeiten allerdings noch bis Anfang 2024 dauern, sofern nicht unvorhersehbare Ereignisse für weitere Verzögerungen sorgen. Im vergangenen Sommer sind die Arbeiten wegen der aufwändigen Suche nach Blindgängern aus den Weltkriegen und Lieferschwierigkeiten beim Baustahl für die Spundwände in Zeitverzug geraten. Freitagmittag hat ein Verkehrssicherungsunternehmen die Brücke im Minutentakt gesperrt, um die Schutzwände in der Mitte der alten Brücke mit einem Autokran umsetzen zu können. Für jedes einzelne Wandelement wird der Einbahnstraßen-Verkehr kurz angehalten. Das sorgt zwar für kleinere Verzögerungen, aber nicht für größere Staus. Die vielen Autos und Lkw werden für mehrere Monate recht dicht an einem Wohnhaus auf der Südostseite der Brücke vorbeifahren. Die Bewohner von vier Häusern in einer kleinen Stichstraße sind von den Bauarbeiten besonders betroffen. Die Zufahrt zu ihren Grundstücken liegt im Bereich der Einbahnstraße und ist nur noch von Norden kommend zu erreichen. Die Anlieger selbst müssen deshalb weite Umwege fahren. Weinhandlung Bastert eingeschränkt erreichbar Direkt betroffen ist die Weinhandlung Bastert. Kunden können mit dem Auto nur noch von Norden als Linksabbieger zu dem Weinkontor fahren. Inhaberin Elke Bastert ist damit doppelt leidgeprüft. Sie hat ihr Ladengeschäft an der Eidinghausener Straße wenige Wochen vor Baubeginn eröffnet. Wegen der vielen Baustellen auf der Detmolder Straße ist sie aus der Südstadt nach Eidinghausen umgezogen. Sie kam also aus dem Regen in die Traufe. Im Mai vor einem Jahr hat eine Spezialfirma die Flutmuldenbrücke der Länge nach zersägt. Danach ist erst die östliche Hälfte der Brücke abgerissen und neu gebaut worden. Über diese Brückenhälfte soll der Verkehr nun rollen. In der nächsten Woche wird dann die zweite Hälfte der Flutmuldenbrücke geräumt und für den Abriss vorbereitet. Mitte Juni soll das alte Bauwerk abgerissen werden. Vor dem Neubau wird jedoch der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes NRW erneut nach explosiven Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg suchen. Erst dann wird die zweite Hälfte der Brücke abgerissen. Der Verkehr auf der Brücke wird nach Angaben von Straßen NRW voraussichtlich noch das eine oder andere Mal die Brückenseite wechseln müssen. Bauüberwacher Christian Sander: "Das war nicht das letzte Mal."

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