Fernbus-Haltestellen in Bad Oeynhausen sollen umziehen, der ZOB vorübergehend auch

Bad Oeynhausen. Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) von Bad Oeynhausen soll umziehen. Von der Herforder Straße an die Kanalstraße, von der Südseite der Bahnlinie auf die Nordseite. Allerdings: So einfach, wie das klingt, ist es nicht. Denn dauerhaft will die Stadt nur die Haltestellen für die Flixbus-Fernbusse verlagern. Der Rest des ZOB soll nur vorübergehend an die Kanalstraße umziehen. Mit der Verlegung der Fernbus-Haltestellen soll der ZOB an der Herforder Straße entlastet werden. Deshalb schlägt die Verwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE) für dessen nächste Sitzung vor, eine entsprechende Planung in Auftrag zu geben, die in die Groß-Maßnahme "Rückbau der ehemaligen B 61" integriert werden soll. Die Fernbusse sollen künftig ihre Anlaufstelle auf dem Parkplatz an der Kanalstraße, gegenüber dem Sielbad, haben. Zwei Haltepunkte sowie eine "Kiss-and-Ride-Zone" - also ein Parkplatz für Autofahrer, die jemanden zum Bus bringen - sollen hier laut Vorschlag der Verwaltung eingerichtet werden. "Voraussetzung ist die Umgestaltung der Kanalstraße" Während der Parkplatz an der Kanalstraße aus Richtung Westen (Amsterdam, Osnabrück) problemlos anzufahren sein dürfte, ist er aus Richtung Osten (Hannover, Berlin) nicht so ohne weiteres zu erreichen. Der Fernbusbahnhof solle "in das Wegenetz der neu gestalteten Kanalstraße eingebunden" werden, so heißt es in der Sitzungsvorlage. "Voraussetzung für die Anbindung des Fernbusbahnhofs ist die Umgestaltung der Kanalstraße", erläutert Stadt-Pressesprecher Volker Müller-Ulrich. Was aber auch bedeutet, dass die Verlagerung erst dann umgesetzt wird, wenn die Kanalstraße umgebaut wird. Die Kosten für die Einrichtung dieses Fernbusbahnhofs, für den die bereits befestigten Verkehrsflächen des Parkplatzes genutzt werden sollen, veranschlagt die Verwaltung auf 180.000 Euro. Den "Angstraum" im Bereich der Unterführung auflösen Um die Verbindung zum eigentlichen ZOB und auch zum Nordbahnhof zu verbessern, schlägt die Stadt vor, die bestehende Unterführung mit der Treppen- und Rampenanlage zu sanieren und aufzuwerten. Konkret soll die 1,60 Meter hohe massive Brüstungsmauer über die gesamte Länge bis auf eine kleine Aufkantung eingekürzt und durch ein "transparentes" Stahlgeländer in Anthrazit ersetzt werden, so heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Dadurch werde die Unterführung zur Kanalstraße hin geöffnet und der bestehende &bdquo;Angstraum“ im Bereich der Treppen- und Rampenanlage aufgelöst. Auf der Treppenanlage müsse lediglich die Betonoberfläche saniert werden, innerhalb der Unterführung sei das Pflaster zu erneuern. "Die Unterführung und die Treppen- und Rampenanlage befinden sich im Eigentum der Deutschen Bahn", schreibt die Stadtverwaltung. Die Konzepte und Vorplanungen seien der Deutschen Bahn bereits zur Vorabstimmung übermittelt und in einem Gespräch erläutert worden. Belange des Denkmalschutzes seien in diesem Bereich nicht zu beachten. "Im Falle der Realisierung sind die detaillierte bauliche Umsetzung sowie eine Kostenteilung mit der Bahn abzustimmen", so die Stadt. Die Baukosten für Unterführung und Treppenanlage werden auf 200.000 Euro geschätzt. Deutlich größer ist der Zeitdruck bei der - vorübergehenden - Verlagerung des ZOB. Hier drängen die Pläne der Bahn, die die Bahnüberführung über die Herforder Straße erneuern will. Das soll beginnen, sobald der Bahnbrückenbau an der Steinstraße abgeschlossen ist und die Straßensperrung hier aufgehoben werden kann. Derzeit werden hier die Versorgungsleitungen unter der Brücke verlegt, dann stellt Straßen NRW die Steinstraße mitsamt den Geh- und Radwegen wieder her. Das soll bis Ende Juli erledigt sein. Nur noch drei Monate Zeit für Verlagerung des ZOB Fast nahtlos soll es dann an der Bahnbrücke Herforder Straße weitergehen. Ab September 2023 bis Oktober 2025 soll auch diese Brücke abgerissen und neu gebaut werden. Dafür wird auch dieser innerstädtische Knotenpunkt für zwei Jahre gesperrt. Mit der Folge, dass der ZOB aus Richtung Norden nicht mehr erreichbar sein wird. Deshalb wird der ganze Busbahnhof zeitweise auf die Nordseite der Bahnstrecke verlegt. Standort auf Zeit soll der Parkplatz neben dem Parkhaus Sültebusch sein. &bdquo;Eine andere Möglichkeit zur vorübergehenden Verlagerung des ZOB gibt es kaum“, hatte Bürgermeister Lars Bökenkröger vor zwei Wochen auf Nachfrage der NW erklärt. Den Plan, den ZOB dauerhaft an den Sültebush, direkt an die Kanalstraße, zu verlegen und durch die Verlängerung des Bahnhoftunnels direkt an den Bahnhof anzuschließen, hatte die Politik beerdigt. Im Oktober vergangenen Jahres fiel der Beschluss, den Busbahnhof am jetzigen Standort umzubauen, zu modernisieren und barrierefrei zu gestalten. Für die Neugestaltung des ZOB schätzt das Planungsbüro SHP die Kosten auf vier Millionen Euro. Dort sollen dann bis zu zehn Busse halten können. Um aber für den ZOB einen Übergangsstandort zu schaffen, bleiben nur noch drei Monate Zeit. Der Ausschuss für Stadtentwicklung wird sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 7. Juni, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses mit dem Thema befassen.

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