"Batterien kamen uns wie ein Feuerwerk entgegen": Brand bei Bad Oeynhausener Firma Kottmeyer

Bad Oeynhausen. Diesen Brand wird Einsatzleiter Jörg Fröhlich sicher noch lange in Erinnerung behalten. Bei dem Einsatz auf dem Betriebsgelände der Firma Kottmeyer an der Brückenstraße mussten sich er und seine rund 70 Einsatzkräfte vor brennenden Batterien schützen: "Die kamen uns wie ein Feuerwerk entgegen", berichtet Fröhlich im Gespräch mit der NW. Die Flugobjekte forderten daher besondere Schutzmaßnahmen. Die waren erfolgreich, es wurde niemand verletzt. +++UPDATE: Schon wieder brennt es bei Kottmeyer - 170 Feuerwehrleute im Einsatz+++ Gegen 23.30 Uhr war die Leitstelle der Feuerwehr am Freitag von Anwohnern alarmiert worden. Die hatten Flammen auf dem Betriebsgelände des Speditions- und Entsorgungsunternehmens entdeckt. Der Rauch war offenbar auch in der weiteren Umgebung zu sehen, in den sozialen Medien wurden frühzeitig Fotos veröffentlicht. Batterien aus E-Autos Auf dem 250 Quadratmeter großen Außengelände standen mehrere große Behälter in Flammen. Die waren mit Lithium-Ionen-Batterien gefüllt und standen zur Entsorgung bereit. "E-Autos" nennt Fröhlich einen wichtigen ehemaligen Einsatzort der Alt-Batterien. Die waren in Brand geraten, verursachten immer wieder kleine Explosionen und flogen zum Teil durch die Luft. "Wir mussten uns mit Visiren schützen", berichtet Fröhlich. Schon wenige Minuten nach dem Alarm waren nicht nur Kräfte der Hauptamtlichen Wache vor Ort. 70 Mitglieder aus den Löschgruppen Wulferdingsen, Eidinghausen, Dehme, Volmerdingsen, Werste und Lohe rückten an. Unterstützung gab es auch von der Löschgruppe Vlotho, die mit einem Tanklöschfahrzeug kam sowie von Löschkräften aus Herford, die einen Abrollbehälter mitgebracht hatten. "Es gab zunächst Probleme mit der Wasserversorgung", berichtet Jörg Fröhlich. Die Feuerwehrleute hatten Schwierigkeiten, Hydranten in der näheren Umgebung zu finden. Sie konnten erst durch zusätzliche, weiter entfernte Hydranten eine ausreichende Wasserversorgung schaffen. Mehrere Tanklöschfahrzeuge und der "Abrollbehälter Wasser" aus Herford sorgten für weiteres Wasser. Einsatz war erst am Samstagnachmittag zu Ende Im weiteren Verlauf waren neben jeweils 2-C- und B-Rohren auch drei Wasserwerfer, in Fachkreisen "Monitore" genannt, im Einsatz. Obwohl die Flammen nach etwa einer Stunde gelöscht waren, gibt Fröhlich das offizielle Einsatzende erst mit "Samstag 14.30 Uhr" an. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Löschabteilung Lohe vor Ort und musste bis dahin unter anderem noch mehrere kleine Brandnester löschen, die sich immer mal wieder gebildet hatten. Etwa eine Stunde war die Polizei auf dem Gelände an der Brückenstraße. Zum jetzigen Zeitpunkt schließt sie ein Fremdverschulden aus, die Batterien seien offensichtlich von selbst in Brand geraten. Zur Höhe des Schadens wollen sich weder Polizei noch Feuerwehr äußern. Sie verweisen aber darauf, dass es sich bei den Batterien um Abfall gehandelt habe und es keine Schäden am Gebäude gegeben habe. Allerdings standen in der Nähe zahlreiche Mitarbeiterfahrzeuge. Die könnten, so Fröhlich, durch herumfliegende Batterien oder Rauch beeinträchtigt worden sein. "Das Grundwasser wurde nicht gefährdet", betont der Einsatzleiter. Das Gelände ist komplett versiegelt. Das Löschwasser konnte in einem Rückhaltebecken auf dem Gelände der Spedition gesammelt worden. Giftige Dämpfe können entstehen Bei der Verbrennung von Lithium-Ionen-Batterien können giftige Dämpfe entstehen. Deshalb war auch ein Messzug aus Minden im Einsatz, der nicht nur am Brandort, sondern auch an mehreren Stellen in Bad Oeynhausen sowie in Minden am Potts Park Kontrollen vornahm. "Es wurden keinerlei Schadstoffe festgestellt", bilanziert Fröhlich. Es sei aber zu Geruchsbelästigungen gekommen. Seine Einsatzkräfte konnten natürlich nicht auf Messergebnisse warten, schließlich galt es in kürzester Zeit die Flammen zu löschen und größere Schäden zu verhindern". "Wir haben uns selbst schützen müssen". erklärt Fröhlich. Deshalb haben alle Einsatzkräfte nur unter schwerem Atemschutz oder mit speziellen Filtermasken gearbeitet. "Ganz erschwerte Bedingungen", bilanziert der Einsatzleiter den ungewöhnlichen Einsatz bei Kottmeyer. Eben nicht nur wegen des Feuerwerk-Effekts.

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