Telekom-Mitarbeiter wirbt in Bad Oeynhausen mit falscher Behauptung

Bad Oeynhausen. Mit einer offensichtlich falschen Behauptung wirbt derzeit mindestens ein Telekom-Mitarbeiter im Bad Oeynhausener Süden für einen Glasfaseranschluss bei der Telekom. Wie mehrere NW-Leser berichten, behauptet der Mann, unter anderem gegen das Glasfasernetz-Vorhaben von Greenfiber und den Stadtwerken Bad Oeynhausen liege eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur vor. "Eine solche Beschwerde gibt es nicht", sagt Tomke Hollander, Sprecherin von Glasfaser Nord-West. "Weder von uns noch von der Telekom gibt es eine solche Beschwerde oder ein juristisches Verfahren gegen den Ausbau von Greenfiber", so die Sprecherin weiter. Bei dem Versuch, einen Hauseigentümer an dessen Haustür für einen Glasfaservertrag mit der Telekom zu gewinnen, hatte der Mitarbeiter außerdem behauptet, Greenfiber dürfe in diesem Gebiet überhaupt nicht ausbauen. Auch diese Aussage ist nicht zutreffend. &bdquo;Beide dürfen bauen, beide Unternehmen bauen jeweils ein autonomes Netz“, hatte Kreiswirtschaftsförderer Oliver Gubela der NW bereits im Juli bestätigt. &bdquo;Wir haben keine Monopolstruktur.“ Und so sei es nicht unüblich, dass in dicht bebauten und daher auf dem Telekommunikationsmarkt heiß umkämpften Gebieten, künftig mehr Glasfaserkabel unter dem Bürgersteig liegen. Auch bei der Bundesnetzagentur ist weder von der Glasfaser Nordwest noch von der Telekom eine Beschwerde eingegangen. Zwei Unternehmen kämpfen um Kunden Zum Hintergrund: Aktuell kämpfen zwei Glasfaserunternehmen in Bad Oeynhausen um Kunden – Greenfiber und die Glasfaser Nord-West. Die Glasfaser Nord-West ist ein Infrastrukturunternehmen, das EWE und die Telekom im November 2020 für den Glasfaserausbau gegründet haben. Das Unternehmen hat für sich den dicht besiedelten Bad Oeynhausener Süden auserkoren und dies - wie berichtet - im Mai bekannt gegeben. Nach Unternehmensangaben gibt es in diesem Gebiet zwischen der Nordbahn, der A 2 im Osten, dem Osterbach im Westen und der Lohe im Süden 5.100 Haushalte, die die Glasfaser Nord-West mit Glasfaseranschlüssen versorgen möchte. Mit dem Ausbau und der Vermarktung hat die Glasfaser Nord-West im Bad Oeynhausener Süden bereits begonnen. Die Vermarktung läuft dort seit dem 1. Juli. Für die Vermarktung von Seiten der Telekom ist die Düsseldorfer Ranger Marketing & Vertriebs GmbH zuständig. Und die beantwortet die NW-Anfrage, ob Mitarbeiter mit dieser falschen Behauptung Kunden werben wie folgt: "Kundenberater sind in dem Gebiet unterwegs. Die autorisierten Kundenberater sind im Auftrag der Deutschen Telekom unterwegs und tragen grundsätzlich einen Ausweis (offen, in Brusthöhe sichtbar) mit sich, sowie ein Autorisierungsschreiben (der Deutschen Telekom), das auf die Hotline der Deutschen Telekom (Autorisierungshotline 0800-8266347) verweist. Üblicherweise tragen die Vertriebsmitarbeiter das Outfit der Deutschen Telekom." Um die Beschwerde genauer recherchieren zu können, bittet Ranger Deutschland um den Namen und die Adresse des Beschwerdeführers. Das allerdings lehnt die NW mit dem Verweis auf den Informantenschutz ab. Auch Greenfiber hat für seinen Netzausbau bereits mit der Vermarktung begonnen - allerdings im gesamten Stadtgebiet. Denn das Unternehmen Greenfiber will - wie berichtet - in Partnerschaft mit den Stadtwerken ein flächendeckendes Glasfasernetz bis "zur letzten Milchkanne" in kommunaler Hand. Voraussetzung dafür ist, dass 30 Prozent der Haushalte auch einen Glasfaseranschluss haben möchten. Bei etwas mehr als 20.000 Haushalten seien das etwa 7.000 anschlusswillige Kunden. &bdquo;Wir dürfen mit dem flächendeckenden Ausbau erst beginnen, wenn die Quote erfüllt ist“, macht Greenfiber-Sprecher Hinrich Bernzen deutlich.

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