Kreis Minden-Lübbecke/Kreis Herford

Bürgerinitiative begrüßt Bahn-Offensive des Verkehrsministers

Der Bund will "Hochleistungskorridore" im Schienennetz auf Vordermann bringen. Die Region ist damit nicht gemeint, Widuland lobt das Konzept trotzdem.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing macht die Sanierung des Bahnnetzes zur Chefsache und will "Hochleistungskorridore" schaffen. Die Bürgerinitiative Widuland begrüßt das. | © Ulf Hanke

25.06.2022 | 25.06.2022, 11:00

Bad Oeynhausen. Die Bürgerinitiative Widuland begrüßt die Bahn-Offensive von Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Die Maßnahmen des Ministers seien deckungsgleich mit den Forderungen der Bürgerinitiative, in den Ausbau der Qualität des Schienennetzes heißt es darin. Widuland wendet sich gegen den Neubau einer ICE-Trasse quer durch die Region OWL und stellt in einer Machbarkeitsstudie Möglichkeiten zum Ausbau der Nordbahntrasse dar.

Verkehrsminister Wissing hat am Mittwoch eine Generalsanierung hochbelasteter Schienenkorridore angekündigt, auf denen 80 Prozent der Zugverspätungen entstehen. Die Verbindung "Hannover-Bielefeld" war allerdings nicht darunter. Vor der Bundespressekonferenz hat der Verkehrsminister zudem erläutert, über die Sanierung dieser Korridore eine Hochleistungsnetz im Schienenverkehr schaffen zu wollen.

Die Bürgerinitiative Widuland lobt diesen Anspruch. "Es muss bei allen zukünftigen Investitionen um Qualität und Stabilität gehen", heißt es in der Pressemitteilung. Ein geschlossenes Hochleistungsnetz anstelle vereinzelter Hochgeschwindigkeitsstrecken sei "der Weg der Vernunft". Das stärke die Bahn für die Zukunft.

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Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs oberste Priorität

Allerdings richtet Widuland das Augenmerk auf die Engstelle im Gleis zwischen Minden und Wunstorf und schreibt: "Mit dem bestehenden viergleisigen Korridor von Hamm bis Minden kann nun endlich durch den Lückenschluss von Minden bis Hannover mit dem Ausbau der Strecke um zwei weitere Gleise ein Hochleistungskorridor entstehen." Dieser Korridor könne mehr Verkehr aufnehmen und "schnell seinen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende leisten".

Der Erfolg des Neun-Euro-Tickets habe gezeigt, dass die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs oberste Priorität haben müsse. Auch dies sei nur durch den Ausbau des bestehenden Netzes möglich. Von der Modernisierung des Netzes profitierten alle. Die Bahn müsse schnell agieren und den Ausbau der Bestandsstrecke umsetzen und innerhalb der anstehenden Maßnahmenbündel realisieren. Der Vorsitzende von Widuland, Jens Köster, wird mit den Worten zitiert: "Die Investition in unsere Bahn ist für Widuland der wichtigste Schritt zur Erhaltung unserer Umwelt." Die Bürgerinitiative fände es gut, "Ressourcen zu erhalten, zu nutzen und zu erweitern, anstatt ausgekoppelte Prestigeobjekte mit verheerender Klimabilanz zu forcieren".