Terrassenstufen am Weserufer stehen auf dem Wunschzettel

Bad Oeynhausen. Die bunten Klebepunkte sind am Ende klar verteilt. Der Schulteich begeistert. Ebenso die Terrassenstufen am Weserufer. Und auch die Verbindung zwischen dem angedachten Bürgerpark auf dem Denios Gelände und der Weseraue gehört zu den Favoriten. 15 Projekte haben die Planer des Münsteraner Büros Planinvent aufgearbeitet, nochmal so viele weitere auf der Reserveliste. Denn die Dehmer haben in den vergangenen Wochen viele brauchbare Ideen für ihr Dorf entwickelt. Nun geht das Projekt der Dorfinnenerneuerung (DIEK) in die finale Phase, bevor im Juni die Mitglieder von Stadtentwicklungsausschuss und Rat über das endgültige förderfähige Projekt abstimmen. Wenn's gut läuft, kann 2024 mit der Umsetzung begonnen werden. Mehrere digitale Workshops standen am Anfang, Präsenzveranstaltungen nun am Ende der Ideenfindung. Fakt ist: Dehme soll sich - genau wie Rehme, Volmerdingsen und Werste - weiter entwickeln. Das NRW-Heimatministerium hat ein Förderprogramm mit dem Ziel aufgelegt, &bdquo;ländliche Orte als Lebens-, Arbeits- Erholungs-, Kultur- und Naturraum zu entwickeln sowie bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen“, so heißt es in der Konzeptbeschreibung des Ministeriums. Grundsätzlich, so hatte es der ASE im September 2019 beschlossen, sollen alle Bad Oeynhausener Ortsteile in den Genuss eines solchen Entwicklungskonzeptes kommen. Grundlegendes Ziel des Förderprogramms ist es, Orte und Ortsteile von bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in ländlichen Räumen in ihren dörflichen und ortsteilspezifischen Siedlungsstrukturen als Lebens-, Arbeits-, Erholungs-, Kultur-und Naturräume für die Menschen zu sichern und zu entwickeln. Die ersten Förderzusagen von Heimatministerium Ina Scharrenbach sind da. Rehme bekommt für die Neugestaltung des Kirchplatzes die maximale Fördersumme von 250.000 Euro, ebenso Volmerdingsen für eine bürgernahe Aufwertung des Bereiches hinter der Kirche. Jedes Dorf nur ein Projekt Ideen gibt es auch in Dehme zahlreiche. So viele, dass Bürgermeister Lars Bökenkröger schon zu Beginn der Veranstaltung erklärt, dass nun ein Bruchteil in die Förderung des Landes passen wird. Jedes Dorf nur ein Projekt, lautet sein Mantra. Was aber wiederum nicht heißen solle, so Bökenkröger, dass alle anderen Ideen unberücksichtigt bleiben. "Wir müssen schauen, welche umsetzbar sind, wo wir als Stadt vielleicht etwas umsetzen können oder wo es andere Fördermöglichkeiten gibt." Oder wo vielleicht auch Vereine einspringen könnten. Denn eines ist wichtig für DIEK: Verstetigung und Dauerhaftigkeit. Für die Präsentation im Dehmer Gemeindehaus haben die Planer aus Münster noch einmal Stärken, Schwächen und Besonderheiten des Dorfes herausgearbeitet.Projektleiter Frank Bröckling ist begeistert vom Dorf zwischen Weser und Wiehen. "Dehmes große Stärke ist die Nähe zum Wasser", ist er überzeugt. Aber Dehme ist auch das Dorf mit einer Bundesstraße, die mitten hindurch führt. Und die immer wieder Thema bei den Erneuerungsworkshops war. Verlängerung der Tempo-30-Zone, Tonnagebegrenzung oder weitere Querungshilfen stehen auf der Wunschliste ganz oben. Bleiben aber für DIEK unberücksichtigt: "Weil die Bundesstraße eine Bundesstraße ist - und auch die Stadt kaum eine Handhabe hat, dort etwas zu ändern", erklärt Planer Bröckling. Dafür schaffen es die Terrassenstufen unterhalb des Flößerdenkmals in die Endauswahl. Dort können Einheimische wie Radtouristen Pausen einlegen und den Blick auf Weser und Werre und ihren Kuss genießen.Aufwertung des Grillplatzes Auch die Aufwertung des Grillplatzes, der durchaus in die Jahre gekommen ist, aber durch seine perfekte Lage überzeugt und zudem Mittelpunkt des traditionellen Osterfeuers ist, findet Zustimmung. Eine Erneuerung und Ergänzung des Mobiliars, ein Barfußpfad oder ein Trimmpfad sowie Spielgeräte gehören zu den Ideen. Und könnten ebenfalls von Einheimischen und Radtouristen auf dem Weserradweg genutzt werden. Aber: "Wir dürfen nicht vergessen, dass der Bereich der erste ist, der beim Hochwasser überflutet ist", gibt Vereinsringsvorsitzender Wilhelm Nolting zu bedenken.Weshalb nicht zuviel erhofft werden dürfe. Besser Chancen hat da sicherlich der Schulteich der Dehmer Grundschule, der ebenfalls in die Jahre gekommen und als Treffpunkt und Lernort neu gestaltet werden könnte. Ein stabiles Holzhaus, ein Lehmofen, Spielmöglichkeiten als Naturmaterialien oder Ähnliches als Ergänzung zum schon vorhandenen Bauwagen ist vorstellbar. Eine Aufwertung der Wanderwege im Wiehengebirge durch Bänke und Infotafeln, ein Markt rund um die Kirche mit lokalen Anbietern oder auch eine Wegeverbindung von der Dehmer Straße am renaturierten Meierbach entlang bis hin in die Weseraue sind ebenfalls denkbar.In den kommenden Wochen wird nun geschaut, welche Projekte für das Förderprogramm infrage kommen. Nach der Entscheidung der Politik muss der Förderantrag bis Ende September gestellt werden, bevor es im Frühjahr 2023 eine mögliche Zusage gibt.

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