Bad Oeynhausen Schützenbrücke in Bad Oeynhausen: Poller kaputt, Polizei kontrolliert

Bad Oeynhausen. Die Schützenbrücke an der Bali-Therme wird vorübergehend drei Stunden länger für den Autoverkehr geöffnet. Das hat die Stadt Bad Oeynhausen in Absprache mit der Bezirksregierung Detmold angeordnet. Die Änderung gilt laut Pressemitteilung der Stadt "ab sofort". Derzeit hängen allerdings noch die alten Verkehrsschilder mit den bisherigen Sperrzeiten. Die längere Öffnung der Schützenbrücke soll zahlreichen Klinikmitarbeitern den Arbeitsweg erleichtern. Die Detmolder Straße ist derzeit wegen einer Baustelle zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung gesperrt. Im August steht außerdem die Sanierung des Bahnübergangs auf der Detmolder Straße am Südbahnhof an. Krankenhaus sowie Herz- und Diabeteszentrum sind dadurch schwieriger zu erreichen. Die Schützenbrücke wird deshalb vorübergehend nur zwischen 20 und 5 Uhr gesperrt. Bisher waren die hydraulischen Poller drei Stunden länger bis 8 Uhr morgens hochgefahren. Die Polleranlage ist allerdings seit Anfang März kaputt. Die überraschende Freiheit auf der Straße nutzen offenbar zahlreiche Autofahrer aus. Die Polizei hat in den vergangenen Tagen verschärft kontrolliert und Verstöße gegen das weiterhin geltende Durchfahrtverbot geahndet. Nach Auskunft von Polizeipressesprecher Ralf Steinmeyer sind allein am vergangenen Montagabend 15 Verwarngelder verhängt worden. Das Durchfahrtverbot ist auf den Schildern auf beiden Seiten der Brücke zu sehen. "Alle, die angehalten wurden, wussten davon, wollten aber offenbar die Gelegenheit nutzen", sagt Steinmeyer: "Das ist keine gute Idee. Und zudem ziemlich teuer." Durchfahrt trotz Sperrung kostet 50 Euro Ein Verstoß gegen das Verkehrszeichen 250 (ein roter Kreis auf weißem Grund: Durchfahrt verboten) kostet laut Bußgeldkatalog 50 Euro. Allein am Montag haben die Ordnungshüter somit 750 Euro Verwarngelder kassiert und damit ist noch lange nicht Schluss. "Autofahrer müssen auch in Zukunft mit weiteren Kontrollen rechnen", sagte Steinmeyer. Wann die Polleranlage repariert wird, ist unklar. Die Stadtwerke Bad Oeynhausen haben den Defekt in der ersten Märzwoche erkannt, den Wartungsdienst und die Polizei informiert. Offenbar ist ein Steuerungsschalter der Anlage kaputt. Die Poller fahren derzeit nicht vollständig aus und nicht vollständig ein. Die Ampel an der Schützenbrücke zeigte deshalb dauerhaft Rot, woran sich zahlreiche abbiegende Autofahrer auch tagsüber gehalten haben - obwohl da eigentlich gar keine Sperrung angeordnet ist. Dieses Verhalten hat wiederum nach Auskunft der Stadtwerke zu einem kleineren Verkehrschaos auf der Lessingstraße geführt. Die Stadtwerke haben deshalb die Anlage ausgeschaltet. Die Poller auf der Schützenbrücke sind Ostern 2019 eingebaut worden und haben eine Schranke abgelöst, die an der gleichen Stelle immer wieder Ärger machte. Entweder war die Schranke defekt oder Autofahrern fuhren dagegen. Auch die Polleranlage ist in den vergangenen drei Jahren bereits ausgefallen. Zuletzt war im Juni 2020 ein Motor der Anlage defekt. Die Poller werden durch eine Zeitschaltung abgesenkt. Dieser Mechanismus kann auch mit einem Schlüssel ausgelöst werden, über den aber nur ausgewählte Autofahrer sowie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst verfügen. Die Entscheidung zur verkürzten Sperrung ist unabhängig von der kaputten Polleranlage gefallen. Die Stadtverwaltung will mit den längeren Öffnungszeiten der Schützenbrücke den Verkehr in der Südstadt entlasten. Auf der Detmolder Straße bauen die Stadtwerke derzeit eine zweite Hauptwasserleitung zum Hochbehälter Wiesental. Deswegen ist die Hauptverkehrsstraße in die Südstadt oberhalb des Herz- und Diabeteszentrums bis in den Sommer gesperrt. Ab August planen die Deutsche Bahn und Straßen NRW außerdem die Sanierung des Bahnübergangs auf der Detmolder Straße am Südbahnhof. Nach Auskunft von Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich kommt die Verwaltung "vor allem dem Wunsch der Beschäftigten" im Krankenhaus und im Herz- und Diabeteszentrum nach: "Für sie sind die Baustellen gerade zum Dienstantritt zur Frühschicht eine besondere Belastung, die erhebliche Umwege mit sich bringen." Neue Sperrzeiten nur für Baustellen-Zeit Derzeit ist noch eine Acht statt einer Fünf auf den Schildern an der Schützenbrücke zu sehen. Wann die Zahlen ausgetauscht werden, ist unklar. Die Polizei ist über die Änderung der Sperrzeiten aber bereits informiert, so der Polizeisprecher. Die neuen Öffnungszeiten der Schützenbrücke sind nach Auskunft von Stadtsprecher Müller-Ulrich zudem mit der Bezirksregierung abgestimmt. Detmold überwacht die Einhaltung des Kurortegesetzes. Die nächtliche Sperrung der Schützenbrücke für den Durchgangsverkehr gilt als Lärmschutz fürs westliche Kurviertel mit den Kliniken am Kurpark. Die Bezirksregierung hat der längeren Öffnung nach Auskunft der Stadt auch nur für die Dauer der Baustellen zugestimmt. Im Juli müssen die Stadtwerke also womöglich kurzfristig die Fünf wieder durch eine Acht auf den Schildern ersetzen. Darauf weist Stadtsprecher Müller-Ulrich auch ausdrücklich hin: "Sollte zwischen den Baustellen der Stadtwerke und der Bahn eine längere Pause von mehreren Wochen eintreten, wird für diese Zeit wieder die ursprünglich von der Bezirksregierung vorgegebene Sperrzeit von 20 bis 8 Uhr gelten."

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