Die Stadt bietet mehr Dienstleistungen digital an

Bad Oeynhausen. Die Geburtsurkunde online bestellen und bezahlen. Den neuen Hund anmelden. Eine Sporthalle buchen. Die Bewerbung für einen Kita-Platz abschicken. Oder einfach nur den Status des neuen Personalausweises abfragen. Rund 80 Dienstleistungen bietet die Stadt Bad Oeynhausen ab sofort digital an. Wer möchte, kann damit auf den Gang ins oder den Anruf im Rathaus verzichten. Nach und nach sollen künftig alle 280 Dienstleistungen digitalisiert werden. "Damit ist die Kurstadt in den Kreisen Minden-Lübbecke, Herford und Lippe Vorreiter in Sachen Online-Bürgerdienste. Gerade in Corona-Zeiten ist dieses Angebot", so sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger, wichtiger denn je. "Bei uns laufen jetzt die Daten - nicht mehr die Bürger", lobt er. Für den Bürgermeister ist es "einer der wichtigsten Termine der Stadt". "Dieses Angebot ist ein Meilenstein", ist der CDU-Mann überzeugt. Denn mit der neuen Internetseite der Stadt geht auch das neue Bürgerservice-Portal online. Ohne Wartezeit, rund um die Uhr und auf allen Endgeräten nutzbar - so beschreiben die Verantwortlichen Sylke Brandt, Petra Kunzmann und Irina Hanke das Angebot. Ein kleines Video soll zudem die Bürger animieren, den Service zu nutzen. "In der Vergangenheit war es bereits möglich, online Termine für das Bürgerbüro zu buchen. Trotzdem kam es immer wieder zu langen Schlangen an den Tagen, an denen der Zugang ohne Termin möglich war", hat Sylke Brandt, Bereichsleiterin Personal, Orga und IT bei der Stadt, beobachtet. Gerade in Corona-Zeiten gelte es das zu vermeiden. Elektronisch bezahlen ist ebenfalls möglich "Wir sind als Kommune bis Ende 2022 verpflichtet, ein solches Angebot zu entwickeln - und wir wollten nicht lange reden, sondern einfach machen", betont Brandt. Deshalb sei in diesem Jahr mit Hochdruck am Projekt gearbeitet worden. "Es war eine bereichsübergreifende Arbeit, in die alle Kollegen involviert waren." Denn wenn es gut läuft, geht das Online-Formular auch direkt in die zuständige Fachabteilung. "Es wird sicherlich hier und da manchmal noch haken. Aber wir wollten einfach mit dem Livetest nicht mehr länger warten", ergänzt Bökenkröger. Es können zum Beispiel Geburtsurkunden nicht nur online bestellt, sondern auch direkt bezahlt werden. "Dort, wo es ein kostenpflichtiges Angebot gibt, gibt es auch das E-Payment-Angebot", weiß Petra Kunzmann, Sachbearbeiterin Orga und IT. Wie im Internet üblich, kann nach der Anmeldung eine Bezahlfunktion hinterlegt werden. Angeboten werden Paypal, Giropay, Kreditkarte oder Lastschrift. "Wobei die meisten Paypal nutzen", so Kunzmann. "Es braucht also für viele Dinge nicht mehr den Weg in die Verwaltung." Der neue Antragsassistent führt die Bürgerinnen und Bürger digital durch Onlineformulare und am Ende können Anträge, Formulare und Dokumente verschlüsselt übertragen werden. Mängelmelder folgt 2022 Mit den derzeit 80 digitalen Möglichkeiten ist das Ende lange nicht erreicht. "2022 folgt zum Beispiel ein Mängelmelder", gibt der Bürgermeister einen Ausblick. Mir dem sei es dann möglich, ausgefallene Straßenlaternen oder wilden Müll direkt an die zuständigen Abteilungen zu melden. Außerdem, so ergänzt Irina Hanke, sei intern eine Verwaltungssoftware vorgesehen, die alles rund um den Musikunterricht der Kinder regele. Noch etwas Zeit braucht außerdem die elektronische Bauakte. "Das läuft derzeit an", sagt Petra Kunzmann. Weiter auf sich warten lässt dagegen die Onlinebeantragung eines Personalausweises oder Reisepasses. "Dabei handelt es sich um ein Bundesdokument, somit sind wir nicht Herr des Verfahrens und davon abhängig, wann ein solches Verfahren bundesweit an den Start geht. Wenn das passiert, würden wir auf die entsprechende Seite verlinken", erklärt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich. Der neue Internetauftritt der Stadt bietet einen Überblick über aktuelle Straßensperrungen, informiert über laufende Bauprojekte und ein Karriereportal, in dem sich direkt bei der Stadt beworben werden kann. Das neue Internetangebot lebt auch von Fotos, auf denen Bad Oeynhausener zu sehen sind. "Es finden sich auch viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung wieder. Denn die neue Seite soll Bad Oeynhausen widerspiegeln", erklärt Bökenkröger. Wie viel genau das neue Angebot die Stadt kostet, das lässt der Bürgermeister offen: "Aber wir haben keine Millionen dafür ausgegeben." Der Mehrwert für den Bürger aber sei es wert. "Es ist gut angelegtes Geld." Nun gehe es darum, dass die Bürger die Angebote wahrnehmen und nutzen. Bökenkröger: "Natürlich bleiben parallel zum digitalen Angebot auch die Angebote direkt im Rathaus bestehen."

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