Die häufigsten Probleme in Gütersloh: Das bemängelten Bürger in einem Jahr immer wieder

Gütersloh. Der reine Anlass seiner Existenz ist eigentlich kein Grund zur Freude, aber in der Stadt Gütersloh ist man froh, dass man ihn hat. Der digitale Mängelmelder, ein Onlineportal für Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung, ruft immer wieder Bürger auf den Plan, die die Kommunen auf Missstände aufmerksam machen, die sie in ihrer Umgebung entdeckt haben. Ob Schmuddelecke, Vandalismus oder die defekte Straßenlaterne – das Angebot wird rege genutzt: 1.000 Hinweise sind innerhalb eines Jahres eingegangen. Am 1. Dezember feiert der Mängelmelder in Gütersloh sein einjähriges Bestehen. Zum Geburtstag gibt es eine kleine Lobpreisung. Lesen Sie auch: Beschwerden über Polizei im Kreis Gütersloh – das sind die häufigsten Anlässe &bdquo;Der Mängelmelder hat sich als hilfreiches Werkzeug für die Stadtverwaltung etabliert“, erklärt Sandra Causemann in ihrer &bdquo;Laudatio“. Laut der städtischen Referentin für Digitales sei die anfängliche Schulung für die Belegschaft der Stadt Gütersloh zwar zeitaufwendig gewesen. Die meisten Mängel in Gütersloh werden behoben &bdquo;Doch es hat sich gelohnt: Der Mängelmelder erleichtert zunehmend die Arbeitsprozesse und sorgt für eine effizientere Bearbeitung von Bürgeranliegen“, sagt die 55-Jährige. Das Angebot auf der Homepage der Stadt hat sich als wichtiges Instrument für schnelle und einfache Hilfe eingebürgert. Von den rund 1.000 Mängeln, die seit der Freischaltung des Mängelmelders am 1. Dezember 2023 eingegangen sind, wurden bis heute etwa 825 Fälle abgeschlossen. &bdquo;Die restlichen befinden sich im laufenden Prozess“, schildert Sandra Causemann. Ob Schlagloch oder wilder Müll - das Sicherheitsportal biete Bürgern die Möglichkeit, unkompliziert und rund um die Uhr Anliegen zu melden und obendrein auch den Bearbeitungsstatus nachzuverfolgen. Die Stadt verzeichnet einen Eingang von etwa drei Meldungen am Tag, 19 pro Woche und mehr als 70 im Monat. &bdquo;Neue Westfälische“ testet den Gütersloher Mängelmelder Ein typischer Fall für den Mängelmelder: Die Glas- und Altkleider-Container an der Rhedaer Straße, nahe einer Wohnsiedlung zwischen Pommernweg und Kiebitzstraße, geben an diesem Freitag, 29. November, ein wirklich erbärmliches Bild ab. Stühle, ein Kindersitz, Styropor, Fahrradreifen und jede Menge andere Müll und Unrat versperren den Weg. Auf der anderen Straßenseite liegen vor der Rückwand einer Garagenzeile zwei alte Autoreifen und ein Holzregal. Das passende Fotomotiv ist gefunden, doch wer kümmert sich um die Hinterlassenschaften? Die &bdquo;Neue Westfälische“ wendet sich am Freitag spontan an den Mängelmelder. Ein paar wenige Klicks und einige Angaben über Kategorie, Art, Ort und Beschreibung des Mangels – und schon weiß die Stadt Gütersloh Bescheid. Auch ein Foto kann hochgeladen werden. Kinderleicht und blitzschnell. Stadt Gütersloh möchte auf Anliegen der Bürger eingehen Schon nach wenigen Sekunden kommt die Reaktion per Mail: &bdquo;Ihr Mangel zum Thema Containerstandort verschmutzt ist bei uns eingegangen und wird jetzt gesichtet. Wir informieren Sie per E-Mail, sobald sich der Status Ihrer Meldung ändert.“ Die &bdquo;NW“ wird den Fall in den kommenden Tagen weiter verfolgen – dank des Mängelmelders. Transparenz und Effizienz würden das System zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Bürgerservices machen, erklärt Sandra Causemann. Auch wenn nicht alle Mängel sofort behoben werden können, so zeige das Instrument auf, dass die Stadtverwaltung stets bestrebt sei, auf die Anliegen der Menschen einzugehen und die Lebensqualität in der Stadt weiter zu verbessern. Top Acht: Diese Mängel melden Gütersloher am häufigsten Ein Blick in die Statistik zeigt, was bei den Güterslohern innerhalb eines Jahres für den meisten Ärger gesorgt hat: Auf Platz eins einer &bdquo;Top acht“ der seit dem 1. Dezember 2023 gemeldeten Mängel liegt der wilde Müll. Am zweithäufigsten werden Straßenschäden gemeldet, gefolgt von sonstigen, unkategorisierbaren Mängeln, fehlenden oder nicht lesbaren Verkehrszeichen und verschmutzten Containerstandorten. Auch verstopfte Gullydeckel, abgesackte Pflastersteine oder verschmutzte Gehwege erreichen das &bdquo;Geburtstagskind“ regelmäßig. Die wirkliche Arbeit leisten anschließend die mit der Beseitigung der Mängel betrauten Experten aus den jeweiligen Fachbereichen der Stadt Gütersloh. Durch die digitale Erfassung aller relevanten Informationen und Kategorisierung werden die Bürgerhinweise nämlich automatisch an die zuständigen Ansprechpartner innerhalb der Stadtverwaltung weitergeleitet. Darin liegt auch für die städtische Referentin für Digitales &bdquo;ein wesentlicher Vorteil“. Mängelbeseitigung in Gütersloh nicht immer direkt möglich Das Hochladen aussagekräftiger Fotos diene der Einschätzung von Situationen. &bdquo;In vielen Fällen kann so ein Vor-Ort-Besuch durch Mitarbeitende vermieden werden – ein klarer Gewinn an Effizienz und Ressourcenschonung“, erklärt Sandra Causemann. Lesen Sie auch: Verletzungen und Personalmangel: Gütersloher Eltern äußern heftige Kritik an Kita Dennoch zeige die Praxis, dass nicht jedem immer klar ist, was als Mangel gilt. Ein Beispiel aus dem Fachbereich Grünflächen: Ein Aufkleber auf einem Mülleimer mag unschön sein, ist jedoch kein relevanter Mangel. Übervolle oder beschädigte Abfallbehälter hingegen fallen eindeutig in diese Kategorie. Obwohl die Meldung eines Mangels in Gütersloh seit einem Jahr nun einfach und schnell digital erfolgen kann, weist die städtische Referentin darauf hin, dass die Beseitigung nicht immer unmittelbar möglich sei. &bdquo;Besonders bei komplexeren Problemen kann die Bearbeitung mehr Zeit in Anspruch nehmen.“ Hier appelliert die Stadt an das Verständnis und die Geduld ihrer Bürger.

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