3G gilt in vielen Bereichen: "Der Großteil der Kunden ist geimpft"

Bad Oeynhausen. Geimpft, genesen, getestet - auch in vielen Bereichen der Kurstadt braucht es einen sogenannten 3G-Nachweis. Für Geimpfte und Genesene kein Problem. Doch wie sieht es mit den Menschen aus, die weder das eine noch das andere sind und einen tagesaktuellen Schnelltest brauchen? Gehen sie weiterhin aus, obwohl die Tests seit Mitte Oktober Wochen kostenpflichtig sind? "Wir haben durchaus gemerkt, dass die Testpflicht die extrem hohe Nachfrage etwas gedrückt hat", bilanziert Alexander Hildebrand, Geschäftsführer der Laser-Sports Entertainment GmbH an der Königstraße. Der Großteil der Besucher könne aber inzwischen eine Impfung nachweisen. Ähnlich sieht das in anderen Branchen aus. UCI Kinocenter Gut besucht ist mit Beginn des Herbstes das UCI Kinocenter neben dem Werre-Park. "Wir konnten kaum einen Unterschied feststellen, auch nicht in den Schulferien", vermeldet Pressesprecherin Nadine Breuer. "Unsere Gäste waren gut informiert und Gäste, die nicht über die behördlichen Bestimmungen Bescheid wussten, haben wir gerne informiert." Häufig genutzt werde auch die Teststation auf dem Gelände des Werre-Parks und somit unmittelbar vor der Kinotür: "Sodass selbst Gäste, die noch einen Test benötigten, direkt einen machen konnten", weiß Breuer. "Wir waren – auch in den Ferien und der damit verbundenen kurzzeitigen Testpflicht für Kinder - sehr zufrieden mit den Abläufen." Restaurant Elliniko Mit den ersten Monaten nach dem Lockdown ist Alkis Botsios zufrieden. Der Juniorchef des Restaurants "Elliniko" hat festgestellt, dass seine Stammkunden ihm die Treue halten. "90 Prozent unserer Gäste sind zudem geimpft", weiß Botsios. Nur wenige Genesene seien darunter und noch weniger mit aktuellen Schnelltests. Das zumindest stellt er immer wieder bei der Kontrolle der Nachweise fest, die die Gäste beim Empfang vorzeigen sollen. "Der Oktober war etwas verhaltener als die Sommermonate", bilanziert Alkis Botsios, der den Familienbetrieb zusammen mit seinem Vater führt. Die sinkende Besucherzahl mag auch daran liegen, dass im großen Biergarten kein Nachweis erbracht werden musste, drinnen aber weiterhin 3G gilt. Botsios: "Wir müssen den November abwarten." Der ist im griechischen Restaurant an der Dehmer Straße in den Jahren ohne Corona immer ein guter Monat gewesen. "Mal schauen, wie es dieses Jahr wird." Fest steht aber bereits jetzt, dass die Weihnachtsfeiern fehlen werden. "Da ist es noch sehr, sehr ruhig." Ob sich das noch ändert - darauf mag Alkis Botsios nicht zu hoffen. "Die Zahlen steigen ja wieder - da wird sicherlich nicht viel stattfinden." El Sombrero Das sieht Geschäftsführer Sayhar vom mexikanischen Restaurant "El Sombrero" ähnlich. "Sonst hatten wir in diesen Monaten andere Tischzahlen. Viele Firmenfeiern fallen aus, viele trauen sich nicht oder finden Feiern mit mehr als 20 Personen verantwortungslos", sagt er. Das Restaurant an der Ecke Alter Rehmer Weg/Mindener Straße lebt von Stammgästen. "Unsere Gäste sind 30 plus und überwiegend geimpft. Wir haben vielleicht zehn pro Woche, die das nicht sind." In der Außengastronomie habe es anders ausgesehen. "Aber die Gäste sind zurückhaltend." Alles in allem aber sei eine 3G-Regelung besser als ein Lockdown. Größtes Problem des Restaurant-Chefs: die fehlenden Mitarbeiter. "Laut Arbeitsamt ist es utopisch, gelernte Köche zu bekommen", hat er erfahren. Weshalb es nun auch für die Gastronomie die Möglichkeit gibt, Fach-Personal im Ausland anzuwerben: "Den Antrag habe ich vom Amt bereits mitbekommen." Friseursalon Hark Sorge hatte Antje Hark durchaus, dass sich die kostenpflichtigen Tests und somit die 3G-Regelung im Salonbetrieb bemerkbar machen. "Ich bin froh, dass meine Befürchtungen nicht eingetreten sind", bilanziert sie nach den ersten Wochen. Im Gegenteil: "Wir haben mehr zu tun denn je und könnten dringend neues Personal gebrauchen." Das aber ist derzeit nicht leicht zu finden. "Ich habe im Sommer einige Neuheiten angestoßen, die uns einen neuen Kundenstamm ermöglichen", sagt Antje Hark vom Salon an der Herforder Straße. Sie sei die einzige in der Kurstadt, die zum Beispiel Eis-Haarversiegelungen anbiete: "Dabei besteht Gebietsschutz und so kommen die Kunden dafür sogar von weit her." Und die sind geimpft, genesen oder eben kostenpflichtig getestet. Laser-Tag und Neon-Golf "Endlich haben wir ein bisschen Planungssicherheit", freut sich Alexander Hildebrand. Die nächsten zwei Monate seien auch für die Mitarbeiter durchgeplant. "Wobei es sehr schwer ist, neues Personal zu finden. Wir suchen sowohl zwei Vollzeitkräfte als auch Minijobber", sagt er, "um die hoffentlich weiter steigende Nachfrage gut bedienen zu können." Bis zu den Herbstferien seien die Besuchszahlen eher verhalten gewesen. "Nur die nicht-notwendige Testpflicht von Schülern hat dazu beigetragen, dass langsam wieder Kindergeburtstage gefeiert und nachgefeiert werden." Für die Erwachsenen allerdings kosten die Tests nun Geld: "Tests an sich sind zusätzlicher Aufwand, der manchen Leuten nicht gefällt", bilanziert Hildebrand. Die Folge: "Buchungsanfragen werden dann bei dieser Auskunft gleich wieder zurückgezogen." Grundsätzlich aber seien sehr viele Besucher geimpft und freuten sich riesig über ihren Besuch. "Die Freude ist auch auf unserer Seite, weil endlich wieder Leben in der Anlage ist. Für die Besucher haben wir in den acht geschlossenen Monaten einiges verschönert." Bei vielen Stammgästen spüre man, dass den Menschen solche Unternehmungen gefehlt hätten. "Endlich können wir auch die Gehälter wieder zahlen und der Teamspirit kehrt zurück." Man freue sich auf die hoffentlich gut besuchten Wintermonate. "Auch das Weihnachtsgeschäft erwarten wir gespannt, zumal viele gemerkt haben, wie wichtig Zeit mit Familie und Freunden ist - und somit gemeinsame Unternehmungen die schönsten Geschenke sind", sagt Hildebrand Augen zwinkernd.

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