Die Zeit läuft: Wann das E-Center spätestens fertig sein muss

Bad Oeynhausen. Die Uhr läuft. Mit der Bekanntmachung im Amtlichen Kreisblatt ist der Bebauungsplan für das Projekt E-Center bei Fuhrken seit dem 29. Januar rechtskräftig. Und damit wurden auch die vertraglich zwischen der Stadt und der Edeka Minden-Hannover vereinbarten Fristen gestartet. Die räumen dem Mindener Handelskonzern genau 48 Monate vom Inkrafttreten des Bebauungsplanes bis zur Fertigstellung ein. Gut sechs Monate dieses Vier-Jahres-Planes sind also schon verstrichen. Bevor aber Edeka einen Bauantrag stellen will, muss eine Kernfrage geklärt werden: die Anbindung des Marktes an die Mindener Straße. Und dazu möchte Edeka genauer wissen, wie denn die Mindener Straße umgebaut werden soll. Bis das aber endgültig feststeht, kann es noch Jahre dauern. Weshalb der Bürgermeister auf eine schnellere Klärung mit Edeka hofft. Die Edeka Minden-Hannover will auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Fuhrken, im Dreieck zwischen Nordbahn, Mindener Straße und Heinrichstraße, ein E-Center bauen. Im April 2019 brachte der Rat dafür das Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan und das Aufstellungsverfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg. In dem Plan ist festgehalten, dass der Lebensmittelmarkt 3.750 Quadratmetern Verkaufsfläche haben soll. Edeka schätzte die Investitionssumme dafür auf zehn Millionen Euro. Im September 2020 wurde der Bebauungsplan beschlossen, am 28. Januar 2021 im Amtlichen Kreisblatt veröffentlicht. "Damit ist er seit dem 29. Januar rechtskräftig", so die Auskunft von Stadt-Pressesprecher Volker Müller-Ulrich. "Wir werden nach finaler Klärung den Bauantrag einreichen" Ausdrücklich offengelassen wurde in dem Bebauungsplan die Frage, wie denn genau der Markt an die Mindener Straße angeschlossen werden soll, wie also Einfahrt und Ausfahrt zum Parkplatz gestaltet werden sollen. Das aber sei eine zentrale Frage der weiteren Planung, erklärt Edeka dazu auf Nachfrage der NW. Alle benötigten Grundstücke am Standort seien inzwischen Eigentum der Edeka Minden-Hannover, so bestätigt die Pressestelle in Minden. "Aktuell warten wir die laufenden Gespräche der Stadt Bad Oeynhausen und Straßen NRW hinsichtlich der verkehrlichen Erschließung zwischen Mindener Straße und Heinrichstraße ab und werden nach finaler Klärung den Bauantrag einreichen", so die Auskunft einer Pressesprecherin der Edeka. Denn: "Wie bekannt, ist eine Erreichbarkeit der Heinrichstraße von beiden Seiten der Mindener Straße für das neue Edeka Center zwingend notwendig." Diese Klärung der Erschließungssituation sei auch im Durchführungsvertrag festgehalten. In diesem im Zuge des Bebauungsplanverfahrens geschlossenen Vertrag zwischen der Stadt und Edeka sind aber auch ganz konkrete Fristen festgehalten, in denen Edeka das Projekt Heinrichstraße zu realisieren hat. Diese Fristen bestätigt auch die Edeka-Pressestelle: "Nach Inkrafttreten des Bebauungsplans muss die Edeka Minden-Hannover innerhalb von 24 Monaten einen Bauantrag einreichen. Nach Erteilung der bestandskräftigen Baugenehmigung und Einigung der verkehrlichen Erschließung muss das Objekt innerhalb von 24 Monaten errichtet werden", schreibt die Pressesprecherin. "Dann sind wir womöglich schon in 2024" Nur: Die "finale Klärung" der Erschließung könnte noch ein bisschen auf sich warten lassen. "Genau wissen wir bislang ja nur, wo der Radschnellweg verlaufen soll", sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger. Wie aber die Fahrbahn gestaltet, wie die Abbiegespuren und die Ampelkreuzungen aussehen sollen, das sei eben noch nicht klar. "Wenn wir abwarten, bis wir wissen, wie das alles genau aussehen soll, dann sind wir womöglich schon in 2024", fürchtet der Bürgermeister. Der so lange nicht warten will. "Wir brauchen eine frühere Lösung", sagt Bökenkröger. "Vielleich können wir Edeka dazu bewegen, die finale Klärung der Erschließungsfrage nicht abzuwarten." Dazu werde er das persönliche Gespräch mit den Verantwortlichen bei Edeka in Minden suchen. Große Baustellen rings herum Zudem stelle sich ja auch die Frage, wie der Edeka-Markt - sei es als Baustelle oder schon als fertiges E-Center - während der Umbauarbeiten auf der Mindener Straße zu erreichen sein könne, gibt Bökenkröger zu bedenken. Denn wie man es auch dreht und wendet: Edeka wird sich in den nächsten Jahren auf etliche Baustellen im Umfeld des Fuhrken-Standortes einstellen müssen. Denn außer der für 2024 und 2025 vorgesehenen Umgestaltung der Mindener Straße beginnen schon in diesem September die Arbeiten zu Abriss und Neubau der Bahnbrücke an der Steinstraße. Zwei Jahre lang wird die Steinstraße dafür gesperrt. Und wenn diese Brücke fertig ist, geht es unmittelbar weiter an der Herforder Straße. Hier, unmittelbar neben dem Edeka-Gelände, wird dann ebenfalls die Bahnbrücke erneuert. Geplantes Ende dieser Bauarbeiten: Spätsommer 2025.

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